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Schlagwort: Katalog
Vom Sieg moderner Kunst über die Nazis – „Farbwelten. Von Monet...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eine gute Idee hatte der Leiter der Kunstsammlung Böttcherstraße, Rainer Stamm, als er hörte daß das Krefelder Museum generalsaniert wird und alle Kunstwerke ins Depot wandern sollten. Krefeld? In Nordrhein-Westfalen? Das, was in den Fünfziger Jahren noch Alltagsbewußtsein war, muß man heute schon erklären, daß dort nämlich einst eine durch den Textilindustrie in der Gründerzeit besonders wohlhabend gewordene Schicht lebte, die, Kunst zu sammeln sich - wie an anderer Stätte in den Großstädten schon zuvor - zum Ausweis großbürgerlichen Kulturselbstverständnisses erkor. Und die Nähe zu Frankreich und das Dazugehörenwollen zum Fortschritt, führten dann eben auch dazu, sich der Moderne als Sammlungsobjekte zu versichern und ab und zu auch Bilder zu stiften. Nur hätten wir heute nichts davon, hätte nicht vor allem der erste Direktor des 1897 gegründeten städtischen Museums weitsichtig für seine Krefelder diese Kunst den Malern von der Staffelei weggekauft und so auch für die öffentliche Verbreitung eines Kunstgeschmacks gesorgt, der in allgemeiner Ansicht vielen als Geschmier und Zumutung erschien. Gemälde, die heute als impressionistisch, expressionistisch bis hin zur Abstraktion die Gemüter erfreuen. So wandeln sich die Zeiten.
Eine Zeitreise durch die Geschichte der Wissenschaften mit Halt in Alexandria,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nimmt man es genau, dann ist dieser Ausstellungstitel zuerst einmal ein geographischer Hinweis darauf, daß im Osten die Sonne aufgeht, eine Sonne, die die Welt deutlich sichtbar macht, die hell auch Dunkles anstrahlt, die wärmt und Leben erzeugt, aber auch eine Sonne, die unbarmherzig alles ausleuchtet, austrocknet und Leben absterben läßt. Schon Birgitta von Schweden hatte in ihren Visionen den gerade geborenen Christusknaben buchstäblich als Licht der Welt gesehen, woraufhin alle mittelalterlichen Maler in ihren Krippenbildern die Erleuchtung der Welt von ihm ausgehen ließen, seine Lichtaura machte die Umgebung sichtbar und sein Geburtsort lag im Osten, von Europa aus gesehen.
Hamburg pur: ohne Reeperbahn, Soul Kitchen und das angeblich angelsächsische Flair...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war eine gute Idee, im Eingangsbereich einen riesigen älteren Stadtplan anzubringen, in dem schon optisch klar wird, um was es beim Thema „Hamburg“ geht: um Wasser. Unglaublich, welche Dominanz die blauen Flächen von Außenalster über Binnenalster und Norderelbe ausstrahlen. Das findet seine Korrespondenz in den Bildern der Ausstellung, die den auswärtigen Besucher durch Zweierlei überraschen, wie unglaublich oft Hamburg in einem Zeitraum von 30 Jahren vor und nach der Jahrhundertwende 1900 gemalt wurde und welche berühmten deutschen – Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt - und hauptsächlich französischen Künstler – Pierre Bonnard und Edouard Vuillard - Details oder ganze Sichten auf Hamburg auf die Leinwand bannten.
Flusskreuzfahrten 2010 weiter voll im Trend – Neuer TUI Katalog mit...
Hannover / Bremen (Weltexpress) - "Volle Kraft voraus!" heißt es im neuen TUI Weltentdecker-Zusatzkatalog "Flüsse Special", der ab sofort im Reisebüro erhältlich ist. Auf über 80 Seiten wird erstmals exklusiv das komplette Flussreiseprogramm des Bremer Kreuzfahrtspezialisten TransOcean angeboten. Mit neuen Reiserouten und acht Schiffen - vom 3-Sterne- bis zum Premium-Segment - können Weltentdecker in der bevorstehenden Sommersaison mit TUI und TransOcean die schönsten Wasserwege Europas und Russlands erkunden. 50 Routen auf elf Flüssen stehen auf dem Programm. Zusammen mit dem bereits im September letzten Jahres erschienenen Hauptkatalog "TUI Weltentdecker Flüsse erleben" bietet TUI jetzt insgesamt über 100 Flusskreuzfahrten auf 19 Flüssen.
„Natalja Gontscharowa. Zwischen russischer Tradition und europäischer Moderne“ in den Opelvillen...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Seltsam. Denn Kunstkennern ist der Name Natalja Gontscharowa ein schnell zu zuordenbarer Begriff. Aber geht man an das eigene Regal und schaut sich den Reigen der russischen Avantgarde an, dann liest man, festgehalten in den vielen Ausstellungskatalogen und Monographien: Wladimir Tatlin, Kasimir Malewitsch, Alexander Rodtschenko, Warwara Stepanowa, Ljubow Popowa, Pawel Filonow, Gustav Klucis und all die anderen, die in den Gesamtkatalogen der großen Ausstellungen von Frankfurt, Wien, Paris und Moskau zusammengeführt werden. Aber in denen steht kein Wort und befindet sich kein Bild der Gontscharowa. Und auch im eigenen Bücherschrank keine Monographie oder Ausstellungskataloge der Natalja Gontscharowa! Dafür wird aber im Luzerner Ausstellungskatalog von 1989 „Von der Revolution zur Perestroika. Sowjetische Kunst aus der Sammlung Ludwig“ diese Künstlerin am häufigsten erwähnt. Und ihre Bilder kennt man auch aus Köln, wo die Sammlung Ludwig zu Hause ist.
Ins Museum gesperrt und trotzdem öffentliche Wirkung? – „Jenny Holzer“ und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Geben wir es zu. Mit dieser Ausstellung tun wir uns schwer. Nicht weil wir die Künstlerin, die 1950 geborene amerikanische Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, die durch den Einbezug von Schrift in den Öffentlichen Raum und dann auch mit Licht und Farbe als Leuchtbänder international Furore machte, nicht mögen, sondern genau aus dem gegenteiligen Grund. Wir haben ihre Einmischung in die Öffentlichkeit, nämlich wie sie die Worte in kritischer, zumindest reflektierender Weise nutzt und in laufende Texte montiert, um die Aufmerksamkeit von zufällig vorübereilenden Menschen auf Schandflecke der Menschheit zu richten, also in eindeutig moralischer, natürlich immer auch politischer Absicht, seit jeher bewundert. Sie hat nämlich dadurch auch die Mittel der Werbeindustrie konterkariert und einfach für Aufklärungs- und Kunstzwecke genutzt, insbesondere ihre LED-Installationen Aber auch ein schlichtes Plakat, an der richtigen Stelle angebracht und mit dem richtigen Inhalt versehen, war und ist schon ein Stück Widerstand in der Welt des Kommerz und Konsums. Und nun im Museum. Museal? Die Musealisierung der Jenny Holzer. Ja und nein.
Bodo Brinkmann gelingt ein Kabinettsstück – „Frans II. Francken: Die Anbetung...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon die Geschichte des Zustandekommens dieser Ausstellung ist eine eigene Abhandlung wert. Wann schon vermacht eine Archäologin ihr kostbarstes Kunstwerk einem Museum der Stadt, in der sie sich lebenslang wohlfühlte und deshalb alle – besseren – beruflichen Angebote ausschlug? So geschehen mit Margot Schmidt, der Stadt Basel und seinem Kunstmuseum. Das 103,8 x 118,3 cm große Gemälde von 1632 ist die „Anbetung der Könige von Frans II. Francken (1581-1642), einem Vertreter der in der Kunstwelt wohlbekannten Malerdynastie aus Antwerpen, die zwei Jahrhunderte einen familiären Werkstattbetrieb a la Cranach betrieben, der ihnen vor allem einen Platz in den sich ausweiteten Kunstkammern der Reichen und Mächtigen garantierte. Aller guten Dinge sind drei für das Kunstmuseum, denn zwei weitere Werke, kleiner, aber ebenfalls sakralen Inhalts, besaß es schon. Pferdefuß war allerdings die vor Jahrhunderten durch handgeschmiedete Nägel in die Malerei hineingetriebene Befestigung mittels eines rückwärtigen Holzes, die ein Ausstellen der Tafel unmöglich machte.
Gesicht und Gesichter – Die Burg Beeskow zeigt Helden und »Helden«...
Berlin (Weltexpress) - Auf der Burg Beeskow trifft man zur Zeit viele alte Bekannte. Seit Oktober sind dort die »Helden auf Zeit. Porträts aus dem Kunstarchiv Beeskow« zu sehen. Genauer gesagt: 44 Porträts aus der DDR – Konterfeis von Arbeitern, Ärzten, Künstlern, Politikern, Kindern und Alten. Keine Auswahl, die repräsentativ sein soll für die Porträtkunst in der DDR . Nach diesem Prinzip ist das Archiv nicht aufgebaut worden. Der Bestand war seinerzeit zufällig zusammen gekommen, als der letzte Kulturminister des Landes, Herbert Schirmer, die im Auftrag von Parteien und Massenorganisationen, von Betrieben und LPG entstandenen Kunstwerke bei der Auflösung der politischen und wirtschaftlichen Strukturen im Jahre 1990 auf der Burg in Sicherheit brachte: 23 000 Gemälde, Plastiken, Grafiken und kunstgewerbliche Arbeiten. Zunächst Sondervermögen, wurden die Kunstwerke aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Kunstarchiv Beeskow vereinigt.
Ein langes erfolgreiches Malerleben – Retrospektive auf Herbert Boeckl im Belvedere...
Wien (Weltexpress) - Das Belvedere in Wien, das Obere wie das Untere, diese von Prinz Eugen erbaute Barockpracht, hat innerhalb der Wiener Museen die besondere Aufgabe der Pflege der österreichischen Malerei. Sagt man ’Klimt’, weiß man wo man hinmuß, genauso bei ’Schiele’, - ja, das stimmt, der Sammler Leopold hat zu Zeiten zugegriffen und eine exquisite Sammlung aufgebaut, wo das offizielle Interesse noch schlief - aber auch beim Stichwort ’Biedermeier’ wird man fündig. Nun hat die seit zwei Jahren tätige Direktorin Agnes Husslein-Arco diesen Auftrag Ernst genommen und in den letzten Jahren bedeutende Österreicher gezeigt, die letztjährige Ausstellung zu Oskar Kokoschka war auch für Wien ein großes Ereignis. Anders als Kokoschka, der schon international bekannt war, als die große Zäsur des ersten Weltkrieges die ’Kulturnationen’ Frankreich und ’Großbritannien’ von den ’germanischen Barbaren’ schied, hatten es Künstler in diesen Ländern schwer, über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden. Hinzu kam der Nationalsozialismus in Deutschland und vorauseilender Gehorsam in Österreich, der Maler der Moderne ins Abseits stellt, so sie überhaupt überleben konnten.
In höchster Ekstase auf die Wahrheit gebracht – „Meisterwerke im Fokus:...
Wien (Weltexpress) - An manchen Besuchern kann man schon verzweifeln, vor allem an manchen Besuchern bestimmter Ausstellungen. Nein, Franz Anton Maulbertsch ist nicht van Gogh oder Picasso, aber beiliebe nicht schlechter, denn wie hier viele derjenigen, die durch die Türe der Ausstellung treten, gleich weitergehen, ohne den Bildern Beachtung zu schenken, zeigt, daß eben diese keinen Sinne für Kunst, für Farbe, für Licht haben, alles Dinge, die dieser Barockmaler so nebenbei auch noch inszeniert, um ein Bildmotiv zu höchster Steigerung zu bringen. Eine Malerei, für die man Zeit braucht, dann aber kann es passieren, daß man eine Stunde vor „Das letzte Abendmahl“ steht, einem Gemälde von 134,5 x 2,25 m und der Entstehungszeit 1756/57, das der Residenzgalerie Salzburg gehört und uns am hellichten Mittag so in Bann schlägt, daß Raum und Zeit vergessen werden und man sich auf einmal zugeben muß, daß man sich verliebt hat, daß man sich in dieses Bild von Franz Anton Maulbertsch verliebt hat.