Schlagworte Hinrike Gronewold
Schlagwort: Hinrike Gronewold
Parallelwelten und Avatare – „Amphitryon und sein Doppelgänger“ begeistert beim Theatertreffen...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Karin Henkel hat Kleists Komödie um einen sexbesessenen Gott, der eine Sterbliche missbraucht, in ein Verwechslungsspiel verwandelt, bei dem nicht nur die Personen auf der Bühne in die Irre geführt werden, sondern auch das Publikum seinen Augen und Ohren kaum noch trauen mag.
Sommerloch mit Christkind – „Satansbraten“ toben in der Box des Deutschen...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das Elterngericht verkündet ein hartes Urteil: Die Sommerferien fallen in diesem Jahr aus. Die unartigen Kinder bekommen alle den Namen Kevin und werden, fern von SpongeBob und Lillifee und ohne Zugriff auf Computer und Smartphone, in ein Besserungslager verbannt. Dort bekommen sie zwar Besuch vom Christkind, aber das bringt ihnen, statt toller Geschenke, Strickzeug für die Beschäftigungstherapie.
Sehnsucht und Revolution – Pressegespräch zum Start des 51. Theatertreffens
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Auf der Wiese neben der Kassenhalle wird noch gebaut. Dort entsteht die „Raumskulptur vor dem Haus“ der Bühnenbildnerin und Architektin Heike Schuppelius, die seit 2012 für die Ausstattung des Hauses der Berliner Festspiele zuständig ist. Die Ausstellung mit Mark Lammerts Porträtzeichnungen von Dimiter Gotscheff konnte im Anschluss an das Pressegespräch, eine Woche vor Beginn des TT 2014, aber bereits besichtigt werden.
Das Monster kehrt heim – „Der Besuch der alten Dame“ begeistert...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die kindliche Phantasie, eines Tages groß und mächtig zu sein und sich für erlittenes Unrecht zu rächen, hat Friedrich Dürrenmatt in seiner, 1956 in Zürich uraufgeführten, grotesken Tragikomödie verarbeitet. Eine Siebzehnjährige, hochschwanger, von ihrem Geliebten nicht nur im Stich gelassen, sondern dazu noch übelst verleumdet, verlässt ihre Heimatstadt, in der niemand ihr Hilfe angeboten hat. Eines Tages wird sie zurückkehren, schwer reich selbstverständlich, und schon ihr Anblick wird ihre einstigen Peiniger das Fürchten lehren.
Der Kampf mit den Müttern – „Desaster“ von Anne Schneider im...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern hat die Regisseurin Anne Schneider in ihrer neuen Produktion analysiert. Drei Künstlerinnen begeben sich auf eine Reise zu ihren Müttern und Großmüttern. Aus Gesprächsprotokollen und Erziehungsratgebern des letzten Jahrhunderts ergeben sich Fragen nach den Einflüssen, die zur Identitätsbildung von Frauen bis heute beitragen. Auswüchse wie extreme Prügelstrafen oder sexuelle Gewalt bleiben dabei unberücksichtigt. Es geht um Erziehungsmodelle, die als normal empfunden werden und dennoch fragwürdig erscheinen. Trotzdem werden Mütter hier nicht an den Pranger gestellt, denn auch sie sind Töchter, die Erfahrungen weitergeben, obwohl sie doch eigentlich alles ganz anders machen wollten als ihre Mütter.
Zur Person: Hinrike Gronewold
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Hinrike Gronewold, Autorin, Schauspielerin, Dramaturgin, in den 70er und 80er Jahren in der Frauenbewegung aktiv, Mitbegründerin der Zeitung "Virginia. Frauenbuchkritik".
Veröffentlichungen zu...
Schall und Rauch – Jette Steckels grandiose Inszenierung „Das Spiel ist...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). An diesem Stück können heutige RegisseurInnen eigentlich nur scheitern: Da laufen Tote zwischen den Lebenden herum, wie es in der Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg häufig geschah, mittlerweile jedoch fast nur noch in esoterischen Schriften üblich ist, da gibt es die Tragödie zweier Menschen, die von einer, nicht näher definierten, höheren Instanz für einander bestimmt waren, durch einen Irrtum in der Verwaltung dieser Instanz einander jedoch erst, nachdem sie zeitgleich ermordet wurden begegnen, um dann, ins Leben zurückgekehrt, an Klassenunterschieden zu scheitern, und dann gibt es auch noch aufständische Arbeiter, die einen diktatorischen Regenten stürzen wollen.
Nichts Neues im Deutschen Theater? – Vor den Autorentheatertagen Berlin 2014
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Till Briegleb, diesjähriger Alleinjuror der Autorentheatertage, hat dem DT „Innehalten“ verordnet. Anstatt ein neues Motto für eine Ausschreibung zu kreieren und eine Auswahl unter den daraufhin eingesandten Texten zu treffen, hat der Journalist und Schriftsteller Rückschau gehalten und die Siegerstücke aus zwanzig Jahren Autorentheatertage in Hannover, Hamburg und Berlin durchforstet. Fünf davon werden nun als Wiederentdeckungen präsentiert.
Regie auf goldenem Grund – Michael Thalheimers „Tartuffe“ an der Schaubühne
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Für Orgon steht die Welt auf dem Kopf, als er begreift, dass der Mann, den er für einen Heiligen gehalten hatte, ihm allen materiellen Besitz genommen hat und ihn aus seinem Haus jagen lässt. Olaf Altmanns Bühne, die sich als goldschimmerndes Viereck oben in einer dunkelgrauen Wand öffnet, ausgestattet mit einem schwarzen Sessel und einem Kreuz an der Rückwand, gerät zunächst in Schieflage, dreht sich dann um sich selbst, sodass oben und unten, rechts und links miteinander wechseln. Während die sakralen Klänge, die Bert Wrede für die Inszenierung komponiert hat, bedrohlich dröhnen, bewegen sich die SchauspielerInnen der Drehbewegung entgegen und halten sich mühsam und panisch schreiend aufrecht. Am Ende ordnen sie sich zu einem Gruppenbild von verzweifelten Kreaturen, vor denen Lars Eidinger wie der gekreuzigte Heiland die Arme ausbreitet.
Über Strampeln und Strampler – Katie Mitchells Öko-Inszenierung „Atmen“ begeistert in...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Denken verändert das Leben nur selten. Das junge Paar jedenfalls, das Gründe genug weiß, die es daran hindern könnten, der ohnehin allzu zahlreichen Weltbevölkerung ein weiteres Exemplar Mensch hinzuzufügen, entscheidet sich schließlich doch für ein Kind. Die vorangehenden Diskussionen erinnern an Statements aus den 70er Jahren. Mittlerweile sind kinderlose Paare ja eher mit der Forderung konfrontiert, den Nachwuchs zu produzieren, der für die Versorgung der immer älter werdenden Alten nötig sein wird. Dieser Aspekt, vor 40 Jahren noch nicht so aktuell, taucht auch in Duncan Mac Millans Stück nicht auf.