Donnerstag, 21. November 2024
Schlagworte Felicitas Schubert

Schlagwort: Felicitas Schubert

Den vielen Reden folgen die Taten – Neujahrsempfang der Steuben-Schurz-Gesellschaft in...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Er hat es getan. Michael Boddenberg, Hessischer Minister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes beim Bund, wie sein voller Titel als Staatsminister lautet, ist ein zweites Mal hintereinander der Einladung der Steuben-Schurz-Gesellschaft (SSG) gefolgt und hat ein zweites Mal die Festrede zu deren Neujahrsempfang im MARITIM Hotel an der Frankfurter Messe gehalten. Ob er im letzten Jahr beim Reden etwas vergessen hatte oder hier eine Wiederholung vorlag, weil es so schön gewesen war, wissen wir nicht. Begrüßt hatte die zahlreich erschienenen Mitglieder der ältesten deutsch-amerikanischen Freundschaftsorganisation und deren Gäste ihre Präsidentin Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels, die das in ihrer gewohnt zurückgenommener, so lässigen wie präzisen Art mit gelegentlich leicht ironischem Unterton zu einer persönlichen Ansprache machte, fern von jeglichem Geblähe.

Für Wisser, Besserwisser und Bilderversteher – Serie: Zum Jahresübergang die alten...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Erwachsene glauben es zu wissen, wie Kinder denken, was sie fühlen und was in ihnen vorgeht. Das sehen sie den Kindern an den Augen an, sagen sie, oder an abweichendem Verhalten oder an diesem oder jenem. Anders sieht es mit den von Kindern gemalten und gezeichneten Bildern aus, vor denen die Eltern oft hilflos stehen, denn warum ist da kein Hals und warum ist der Schwanz der Katze dreifach so groß wie deren Kopf. „Kinderzeichnungen“ von Martin Schuster aus dem Verlag Reinhardt ist da sehr hilfreich. Denn der Autor erklärt die kindlichen Zeichnungen „Wie sie entstehen, was sie bedeuten“ und ist nun ausgesprochen ein Buch für Erwachsene, auch wenn sein Sujet selbst die Kinderzeichnungen sind.

Hunde haben Besitzer, Katzen Personal! – Serie: Zum Jahresübergang die alten...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Muß man noch ein Wort zur Überschrift verlieren? Wer kennt sie nicht, diese Gefühle von Versagen, wenn man der Katze nun alles nach ihrem Wunsche erfüllt hat, den Karton gepolstert, damit sie gut und noch dazu bequem aus dem Fenster gucken kann, den Sessel an den Ofen geschoben, damit sie, die Wärmesucherin, es gemütlich hat, das teurere Katzenfutter gekauft, weil sie bei dem billigeren immer die Nase gerümpft, bzw. mit den Pfoten diesen Dreck symbolisch weggeschoben und zugedeckt hat, die Leckerlis auf der Außentreppe verteilt, damit das Nach-Hause-Kommen immer mit Verwöhngefühlen verbunden ist, erneut die Spielmäuse und anderes Spielzeug gekauft, weil sie die bisherigen entweder zerbissen oder unauffindbar versteckt hat, ach alle Anstrengungen aufgebracht, um eine katzengerechte Umwelt mit phantastischem Kratzbaum zu schaffen – und dann das! Da liegt sie unterm Bett, hat sich zurückgezogen, will kein Blatt, will nur in Frieden gelassen werden und setzt das durch, indem sie sich versteckt.

Nicht nur zur Weihnachtszeit – Tom Gaebel macht Laune mit „Easy...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Man kann nicht nur diese CD kaufen, sondern derzeit noch bis zum 22. Dezember „Tom Gaebels Swinging Christmas Show“ direkt besuchen. Abschluß ist am 22.12. in der Tonhalle Düsseldorf. Wir sind ziemlich sicher, daß die, die den Dezember über die 16 Musikabende in der Bundesrepublik verfolgten – Frankfurt am Main war wieder einmal Leerstelle – sich diese CD mitnehmen. Und die anderen? Die sollen erfahren, daß sie sich auf etwas einlassen, was von der Art der Aufnahme und den süffigen Melodien her auch außerhalb der Weihnachtszeit einem richtig gute Laune macht. Kann ja gut sein, daß die rheinische Frohkultur hier den in Köln lebenden Gaebel angesteckt hat oder umgekehrt, er deshalb dort lebt.

In den Naxoshallen: Der Film über Fritz Bauer – Frankfurter „erzwingen“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Na, das mit dem „Erzwingen“ ist ein bißchen hart formuliert, denn die Veranstalter, das Kino in den Naxoshallen, haben sich ja selber gefreut, als es bei der Frankfurter Premiere des Films „Fritz Bauer. Tod auf Raten“ vor zwei Wochen einen solchen Publikumsandrang gab, daß man die Hälfte nach Hause schicken mußte, mit dem Versprechen, daß am Dienstag, 7. Dezember eine weitere Wiederholung am selben Ort stattfinden werde. Dazwischen gab es eine Vorstellung für Juristen, die schon die dritte Aufführung in Frankfurt war und von der wir ebenfalls kurz berichten. Warum gerade Frankfurter diesen Film, der auf der Berlinale 2010 für Wirbel und Anerkennung sorgte, sehen wollen, hängt mit der Person Fritz Bauers zusammen.

Drei auf einen Streich – „Iris. Die Erfindung der Farben von...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Natürlich ist es wieder Goethe, den man in Hessen immer nur Johann Wolfgang Goethe nennt und das „von“ wegläßt, alte demokratische Tradition, der den Anlaß gibt, daß zum 200sten Jahrestag des Erscheinens von Goethes „Zur Farbenlehre“ (1810) gleich drei Ausstellungen in Wetzlar und Gießen – einst als Konzept die „Stadt Lahn“ – das Thema Farbe von vielen Seiten aufgreifen, das für den Meister selbst seine wichtigste Erfindung, seine wichtigste Schrift überhaupt war. Das sehen wir heute anders, aber tatsächlich hat Goethe mit seinen Forschungen und Erfindungen den Boden bereitet für die Farbenindustrie des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts, was in Wetzlar in der Ausstellung „Goethes ’Farbenlehre` (1810) und die Lehren von den Farben und vom Färben“ nachvollzogen wird. Die haben wir uns ausführlich angeschaut und geben unten die beiden Korrespondenzausstellungen in Gießen an.

Immer dasselbe, aber nie das Gleiche – „Andy Warhol. The Early...

Basel (Weltexpress) - Verhielt sich Thurneysser (1531-1596), dem die Ausstellung im ersten Stock des Kunstmuseums gilt, wie ein Popstar, so ist Andy Warhol (1928-1987) einer. Und das mit den einfachsten Mitteln. Denn schwarz-weiß Drucke popfarben zu illuminieren und so ein Motiv seriell zu vervielfachen, ist doch ein schlichtes Konzept, das den Künstler reich und berühmt machte. Dessen frühe Jahre, die die frühen Sechziger sind, hängen nun im 2. Stock an den Wänden. Dazwischen sehr viel und sehr junges Publikum, denn obwohl man eigentlich alles kennt, denn Andy Warhol wird permanent mit irgendwas ausgestellt, zieht er an und im Übrigen sind gedruckte Serien eben gut geeignet für viele viele Ausstellungen überall auf der Welt.

Das Echo vom Echo – Die Echo Klassik Preisträger 2010: DiDonato,...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kein Mensch kann da noch den Überblick behalten, wenn die Echos der verschiedenen Güteklassen, von Pop bis Klassik, im Land verteilt werden. Gestern war in Essen „Klassik“ angesagt und ein Großauftrieb, zu dem als Moderator Thomas Gottschalk gebeten wurde und dort dann bei den Preisträgern und dem vollgestopften Saal um Verständnis warb, daß er sich dümmer anstellte, als er ist und immer wieder von den Banausen wie er sprach, die man erst zur Klassik hinführen müsse, wozu gehöre, daß man nichts voraussetzen dürfe, nichts an Kenntnissen von Opern, geschweige denn Komponisten und eigentlich auch nicht an Sängernamen oder der Klassikwelt bekannten Dirigier- oder Instrumentalistennamen. Dabei wurden insgesamt 61 Preisträger aus 21 Kategorien ausgezeichnet.

Von der „Mafia“ und anderen „Scheißkerlen“ – Serie: Günter Berg stellt...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nein, nein, Wolf Biermann und Peer Steinbrück sind mit den „Scheißkerlen“ nicht gemeint, denn diese beiden Autoren hatte Verlagsleiter Günter Berg zusammen mit Petra Reski und Sarah Zierul zur Programmvorstellung mitgebracht, da alle vier rechtzeitig zur Buchmesse ihre Bücher veröffentlicht haben, auf die wir gleich eingehen. Zuerst aber etwas zu den „Scheißkerlen“, wie das Buch von Roman Maria Koidl heißt, von dem Günter Berg begeistert sprach, das den Untertitel trägt „Warum es immer die Falschen sind“. Eigentlich mögen wir solche Erbauungs- und Ratgeberliteratur nicht. Aber hier schlägt einem beim Durchblättern der ersten Seiten ein so frischer Wind ins Gesicht, daß wir sicher sind, wir kümmern uns um dieses Buch noch. Demnächst also mehr. Günter Berg hatte gleich auch die „Kinderkacke“ im Munde, nein, nein, er führte diese Buch zusammen mit den gewissen Kerlen für eine Verlagsseite an, die man von Hoffmann & Campe nicht unbedingt kennt und die bei den Lesern sofort reißenden Absatz fand.

Wie man Heimat durch Sprache, Sicherheit durch die niedergeschriebenen Worte findet...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nach dem spannenden ersten Teil des Abends mit der Vorstellung und den Lesungen von da Nadj Abonji „Tauben fliegen auf“, Thomas Lehr „Fata Morganga“ und Judith Zander „Dinge die wir heute sagten“, kamen die weiteren drei potentiellen Preisträger zu Wort. Bei Peter Wawerzinek und seiner „Rabenliebe“, erschienen bei Galiani in Berlin, führte schon die erste Frage des Moderators Gerwig Epkes vom SWR2 mitten ins Herz dieser Geschichte, nämlich der niedergeschrieben wirklichen Lebenssituation des Autors. „Hatten Sie einen Schutzengel?“, beantwortete der 1954 unter dem Namen Peter Runkel geborene Autor aus voller Brust, „Sicher! Meine Schwester hat es schwerer getroffen, sie war vehement dagegen, daß ”¦“. Es ging darum, daß er, das von der Mutter in der DDR zurückgelassene Baby, der Schwester mitgeteilt hatte, nach all den Jahren nun die gemeinsame Mutter im Westen besuchen zu wollen, sie aber entsetzt erwiderte, sie hätte das nicht gemacht. Sodann berichtete er von den Erfahrungen mit seiner Mutter, die er mitsamt acht zusätzlicher Geschwister in einem kleinen Ort aufsuchte, sie, die „rübermachte in den Westen“, ein Vorgang, der ihn innerlich freimachte, dieses besondere Leben und seine Tücken niederzuschreiben, was dann wiederum befreiend war.

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