Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Faschismus

Schlagwort: Faschismus

KZ aus Kindersicht – Nationalsozialismus naiv: Mark Hermans Kinderbuchverfilmung “Der...

Berlin (Weltexpress) - “Bei diesem Buch ist es besser, man weiß vorher nicht, worum es geht.“, steht auf dem Klappentext der deutschen Ausgaben von “Der Junge im gestreiften Pyjama”. Mit der Verfilmung von John Boynes Jugendroman verhält es sich ähnlich. Die meisten würden sich ansonsten den DVD-Kauf sparen. Boynes Geschichte über die Freundschaft des Sohnes eines Lagerkommandanten mit einem gleichaltrigen KZ-Häftling ist ein realitätsfernes Märchen, erzählt Sujet, im Bezug auf welches Realitätsferne unangebracht ist. Nach einer Drehbuchvorlage des Autors John Boyne drehte der britische Regisseur Mark Herman einen Kinderfilm mit Erwachsenenthema, der im Grunde ein Erwachsenenfilm mit Kinderthematik ist. Den Blick auf die grausame Realität versperrt der geschönten Jugendfilm mit dem Stacheldrahtzaun.

Tolerante Preise – Jüdisches Museum Berlin verleiht Preis für Verständigung und...

Berlin (Weltexpress) - Vor bundesdeutscher Prominenz aus Politik und Wirtschaft mit Bundespräsident Horst Köhler an der Spitze (das »Geistesleben« war durch Chefredakteure von BILD und DIE ZEIT sowie durch Manager von SPIEGEL-Verlag und Springer-Konzern repräsentiert), verlieh das Jüdische Museum Berlin am Sonnabend seinen Preis für Verständigung und Toleranz an die Bosch-Gruppe. Laudator war der US-Außenminister a.D. Henry Kissinger.

Lexikon der Vertreibung – Berliner Ärztevertreter machten ihren jüdischen Kollegen das...

Berlin (Weltexpress) - Seit April 1933 entzog der Nazistaat systematisch politisch links orientierten und den jüdischen Kassenärzten die Kassenzulassung. 1938 folgte der Entzug ihrer Approbation. Ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz wurde untergraben, viele wurden ins Exil getrieben, die Zurückgebliebenen ab 1941 deportiert und ermordet. Das war nicht allein das Werk des Naziregimes, sondern auch der Standesorganisationen wie der Kassenärztlichen Vereinigung und der Mehrzahl der Kassenärzte.

„Wo sind alle Freundschaften geblieben ”¦“

Tel Aviv (Weltexpress) - Nach einem chinesischen Sprichwort kann eine Person, der auf der Straße gesagt wird, sie sei betrunken, lachen, wenn ihr eine zweite Person sagt, sie sei betrunken, sollte sie darüber nachdenken; wenn eine dritte Person ihr aber dasselbe sagt, sollte sie nach Hause gehen und ihren Rausch ausschlafen.

Zeitlos – „John Heartfield: Zeitungsausschnitte“ in der Berlinischen Galerie abgelaufen

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das hat schon seine Richtigkeit, anzuzeigen, daß diese Ausstellung vorbei ist, denn so kann man noch einmal von hinten her begründen, warum sehr bald anderswo wieder eine Ausstellung über diesen Künstler stattfinden wird, der vielleicht als erster seine Kamera als Waffe nutze und Bilder schoß, die er anschließend in Montagen derart zusammensetzte, daß diese Erfindung realistischer und tatsächlich auch im psychologischen, logischen und philosophischen Sinne wahrer wurde als das Ausgangsbild. Gibt’s denn so was? Ja, es gibt es und sein Meister ist Helmut Herzfeld. Als solcher wurde er 1891 in Berlin geboren und sein Bruder Wieland Herzfeld blieb bei seinem Namen, den Helmut in der schon damaligen Mode, sich auf Englisch eine Internationalität zu verpassen, die damals als fortschrittlich gegenüber dem Kaiserreich und auch noch der Weimarer Republik galt und den konkreten Grund darin hatte, daß Helmut Herzfeld mit dem Namenswechsel ab 1916 gegen den Militarismus protestieren wollte, der im Krieg die Engländer zu Untermenschen degradierte. Den Geschwistern Herzfeld war der wache Verstand wie auch das Aufbegehren gegen Intoleranz und Inhumanität in die Wiege gelegt, denn schon der Vater wurde 1895 wegen Gotteslästerei zur Haft verurteilt.

Der Nero-Befehl – Auf den Spuren der Geschichte im Berliner Wilhelmstraßenviertel

Berlin (Weltexpress) - Aus dem Bundestagswahlprogramm der LINKEN: „Rechtsextreme Haltungen entstehen immer wieder neu aus den sozialen Konflikten der Gegenwart, aus der sozialen Spaltung der deutschen Gesellschaft und der ungelösten sozialen Frage. Der Aufschwung rechtsextremer Parteien und die Verbreitung rechtsextremer Ideen dürfen nicht verharmlost oder gar als verständliche Reaktionen auf gesellschaftliche Probleme gerechtfertigt werden.“ Die LINKE fordert deshalb in ihrem Programm: „NPD verbieten und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus offensiv führen...“

Nicht schlimmer als die DDR – Daniel Koerfer hat viel Verständnis...

Berlin (Weltexpress) - »Man hat jetzt auch das erledigt. Schlußstrich!«, kommentiert der Historiker Kurt Pätzold die Flut von Büchern zur Aufarbeitung der Vergangenheit in der Nazizeit, die in neuester Zeit erscheinen. Autoren sind nicht schwer zu finden, denn eine reichliche Zahl von Historiker-Absolventen drängt auf den Arbeitsmarkt. Auch sind die Schuldigen an den Naziverbrechen oder an der Kollaboration mit den Braunen zum größten Teil tot und können das Bein nicht mehr dazwischenhalten. »Aufarbeiten« lassen ihre Geschichte Banken, Industriekonzerne, allen voran die Konzerne der IG Farben, das Robert-Koch-Institut, die Charité, die Berliner Kassenärztliche Vereinigung, die Anwaltskammer, die Berliner Philharmoniker, der Deutsche Fußballbund, und nun auch ein prominenter Verein der Fußballbundesliga, der Fußballclub Hertha BSC. Der Historiker Daniel Koerfer, Professor für Zeitgeschichte/Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin, nimmt sich vorliegend der Rolle von Hertha BSC in der Nazizeit an.

Letzte Opfer der NS-Militärjustiz endlich rehabilitieren – Gemeinsame Presseerklärung der Bundestagsabgeordneten...

Berlin (Weltexpress) - Eine Gruppe von über 120 Abgeordneten hat sich in dieser Woche zusammengefunden, um Gerechtigkeit für die von der NS-Militärjustiz verurteilten Kriegsverräter einzufordern.

Erbarmungslos wahr – „Transportnummer VIII/1 387 hat überlebt. Als Kind in...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da glaubt man, schon alles über die Verbrechen der Nationalsozialisten an ihren Mitbürgern zu wissen, sich mit den Verfolgungen und der Ermordung der Juden in den Konzentrationslagern ein Leben lang auseinandergesetzt zu haben, diese tiefe Scham und Schande eines ganzen Volkes, das entweder mitgemacht oder gekonnt weggeschaut hatte, aufgearbeitet zu haben, und dann kommt so ein schlichtes Buch, wie die Erinnerungen der das Vernichtungs- und Verteilungslager Theresienstadt überlebenden Margot Kleinberger und alles fängt von vorne an. Man kann es nicht fassen, daß solche Grausamkeiten möglich waren, daß kein Aufschrei durch alle ging: Halt! Gerade so ein Einzelschicksal, von dem detailliert erzählt wird, ist in der Tat geeigneter, sich der Ungeheuerlichkeit der Nazis gefühlsmäßig bewußter zu werden, als die Zahlen in Geschichtsbüchern, die abstrakt bleiben müssen, weil man sechs Millionen vergaster Juden nicht fassen kann. Weder im Kopf noch im Herzen.

Nicht alles Theorie – Eine Konferenz im Jüdischen Museum Berlin zum...

Berlin (Weltexpress) - Als Begleitprogramm zur Ausstellung »Tödliche Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus« fand im Jüdischen Museum Berlin eine zweitägige Konferenz » zur Bedeutung der NS-Verbrechen in der aktuellen Ethikdebatte« statt. Sie sollte, wie die Kuratorin Margret Kampmeyer sagte, die Defizite ausgleichen, die die Ausstellung aufweist. Zum Beispiel werden die geistigen und wissenschaftlichen Urheber der Eugenik, der »Vererbungslehre« und der »Rassenhygiene« in Deutschland, Europa und Amerika vorgestellt. Hauptvertreter in Deutschland sind Erwin Baur, Eugen Fischer, Alfred Hoche, Ernst Rüdin, Otmar Freiherr von Verschuer und nicht zuletzt Fritz Lenz – der sich rühmte, seine Thesen seien direkt in Hitlers »Mein Kampf« eingeflossen. Unerklärlich ist, dass andere ungenannt bleiben.

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