Samstag, 02. November 2024
Schlagworte Ensemble

Schlagwort: Ensemble

Gotha: So ein Theater!

Berlin (Weltexpress) - Johann Georg August Galletti (1750-1828) war einer der berühmtesten Bürger Gothas. Der Gymnasial-Professor seligen Angedenkens hat der Welt ein riesiges Erbe hinterlassen. So eine „Geographie für Damen“ und eine Weltgeschichte in 26 Bänden. Doch nicht diese verdienstvollen Arbeiten begründeten seinen Ruhm, der „Herzoglich Sächsische Hofrath“ gilt als Erfinder und unerreichter Meister der Kathederblüte, geniale Ungereimtheiten entsprangen seinem Gehirn. Im Biologie-Unterricht verblüffte er seine Schüler u. a. mit Erkenntnissen wie „Der Elefant wehrt sich mit seinem Schnabel gegen Löwen, Tiger und andere kleine Insekten“. Seine Heimatstadt erklärte der zerstreute Professor so: „Wenn man einen Ort wie Paris 92mal zusammensetzt, so kömmt eine Stadt wie Gotha heraus.“ - Mit dieser kühnen Behauptung müssen die 46 247 Gothaer bis heute leben.

Sprache der Menschheit – »Von einer Musikschule kommen keine Kriminellen.« YM

Berlin (Weltexpress) - Der berühmteste Geiger des 20. Jahrhunderts? Die Antwort auf diese Frage hat nicht nur der passionierte Kreuzworträtseler parat: Yehudin Menuhin. Viele Menschen sprechen begeistert von Begegnungen mit seiner Musik oder gar mit ihm selbst, können mit Details seiner Vita und seines Werkes aufwarten oder seine vielfältigen Ehrungen aufzählen.

Ein schöner Abend – Lesung von Michael Krüger und Singen mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Während im Stadion die Massen angesichts des Eintrachtdesasters in Apathie verfielen, während zur Eröffnung der sagenhaften Ausstellung zum französischen Meister der Skulptur, im Frankfurter Liebieghaus man die Skulpturen angesichts der Menge kaum mehr sah, während im schönen Literaturhaus die Europäische Zentralbank zu ihren diesjährigen Kulturtagen das kulturelle Wirken Rumänien durch eine Lesung vermittelte, - und das sind nur die wichtigsten Termine –, hatte die Romanfabrik in der Hanauer Landstraße zu einem Abend „Krüger-Kühnl –Wilhemi“ eingeladen, der unter dem Motto „Ich hoffe nur, daß ich mich irre“ stand und sich rundherum um Texte des öffentlich vor allem als Verleger des Hanser Verlages bekannten Michael Krügers drehte und der alle Gekommenen als bessere Menschen mit besseren Gefühle nach Hause gehen ließ, einfach, weil sie mehrfach der Hervorbringung von Kunst lauschen konnten, intim und wahrhaftig und darum beglückend.

Eine kleine Sensation – chinesische Puppenspieler in der Brüder-Grimm-Stadt – Erstes...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Man glaubt es kaum, aber es ist so. Die chinesische Puppenspielergruppe, „Yangzhou. Puppets of China“ , die auf der ganzen Welt die Preise einheimst, für die fantasievolle und hochprofessionelle Art, in denen Puppen das Leben an Stäben lebendig machen, kommt erstmals nach Deutschland, aber nicht in eine der großen Zentren des Figurentheaters, sondern nach Steinau an der Straße, was den Unkundigen gleich zweimal erklärt werden muß. Steinau ist die Brüder Grimm Stadt, weil die beiden Brüder hier groß wurden, und ’an der Straße` heißt die Stadt bis heute, weil sie einst an der Via Regia lag, die seit dem Mittelalter als A 1 die beiden Handelsstädte Frankfurt am Main und Leipzig verband, die mit ihren Frühjahrs- und Herbstmessen die weite Welt auch in die kleinen Dörfer und Städte brachte. Und nun – passend – zur Buchmesse mit dem Gastland China vom 14. bis 18. Oktober gibt es die Tage davor während des Berkwinkel-Marktes in Steinau an drei Tagen sechs Vorstellungen des chinesischen Puppentheaters zu erleben.

Ein Stadttheater erfindet sich neu – Serie: Oliver Reese läßt in...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Theater und Frankfurt? Lange nichts gehört. Ach, wenn sie sich doch in Frankfurt mehr auf ihre wunderbaren Nachkriegsanfänge in den Fünfziger Jahren berufen würden, wo ein Harry Buckwitz gegen eine ganze westdeutsche verspießerte Antikommunismusmanie Bertold Brecht durchsetzte, auch wenn ihm das lange durch Verschweigen in den bundesdeutschen Feuilletons gedankt wurde. Aber Dank, das ist das, was sich auf längere Sicht durchsetzt. Und einen Anfang, einen Neuanfang, den wollten die Frankfurter. Keine leichte Situation für den neuen Intendanten Oliver Reese. Mit welchem Stücken soll er die Spielzeit beginnen, die deutlich machen, welchen Weg er für die Frankfurter Bühne vorgesehen hat? Da wären in geschichtlicher Reihenfolge die Antike, es wäre die deutsche Klassik, es wäre Sturm und Drang und die Romantik, aber auch die Geschlechterfrage mit Ibsen und Strindberg oder Tschechow oder gar Hofmannsthal und erst recht Brecht und die Moderne bis heute. Eine Riesenauswahl. Der neue Intendant brachte an den ersten drei Theaterabenden drei Premieren im Multimix.

Preußische Hölle – Glanzvolle Kleist-Inszenierung am Deutschen Theater

Berlin (Weltexpress) - Andreas Kriegenburgs Münchner Kafka-Inszenierung „Der Prozess“, die beim diesjährigen Theatertreffen große Begeisterung hervorrief, beeindruckte schon auf den ersten Blick durch das, ebenfalls vom Regisseur entworfene, faszinierende Bühnenbild.

Vergebliche Liebesmüh – Heiner Goebbels insistiert mit seinem szenischen Konzert „I...

Wien (Weltexpress) - Zu Heiner Goebbels und seinen fernab dem mondänen Opernbetrieb oder auch publikumssüchtigen Produktionen kann man gar vieles sagen. Sie sind so eigentümlich wie anrührend, sind so gewollt für die einen, wie gezielt mitten ins Herz und Hirn für andere. Mithin ist Heiner Goebbels einer, bei dem man immer genau hinschauen und vor allem hinhören muß und den doch die einen eben anders hören als die anderen. Seine Kompositionen sind dabei sehr unterschiedlich, was Herkommen, Assoziationen und Thematiken sowie musikalische Textur angehen. Diesmal entführt uns Heiner Goebbels ins Stummtheater oder wie sollte man die Entsprechung zum Stummfilm auf der Bühne bezeichnen und anschließend in Richtung Mittelalter. Und das alles mit vier würdigen graumelierten Herren im Äußeren und Ambiente der Jetztzeit. Und das kommt so.

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