Schlagworte Elisabeth Römer
Schlagwort: Elisabeth Römer
Ein Heidenspaß mit Wolf Haas – „Brenner und der Liebe Gott“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zugegeben, inszeniert war das, als ob der Herr Obermufti persönlich eine Audienz gibt, bei der man erst einmal fast pünktlich, also nur leicht verspätet, beginnt, schnell vorgelesen bekommt, in eine unsinnige und viel zu lange Pause geschickt wird, und dann noch einmal eine gute halbe Stunde zuhören darf. Eigentlich ätzend. Aber, und jetzt kommt das große Aber, aber wenn man Wolf Haas ist und solch eine Lesung bringt, wie sie sie an diesem Abend im Frankfurter Schauspielhaus abging, dann sind uns die äußeren Umstände egal, dann hängen wir jede Sekunde an den Lippen des Autors, schon deshalb, um so schnell über die Lippenlaute mitzubekommen, um was es geht, was Wolf Haas akustisch noch schneller liest.
„Schneller als der Tod“ von Josh Bazell aus dem Fischer Verlag...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Um eine Woche früher als sonst, der Leipziger Buchmesse wegen, erscheint diesmal die KrimBestenliste. Und das ist uns auch noch nie passiert, daß wir uns aus gutem Grund gleich selber aus dem letztmonatlichem Artikel zitieren können: „Da waren doch schon das letzte Mal Senkrechtstarter an die Spitze geprescht, aber Roger Smith hat mit „Blutiges Erwachen“ diese aus dem Nirwana heraus noch überholt. Smith? Ja, da muß man sich erst einmal sortieren, denn die Smiths waren alle drei gerade dran bei der KrimiBestenliste und weit vorne. Da gibt es Tom Rob Smith bei DuMont mit „Kind 44“ zum Beispiel, und Martin Cruz Smith mit „Stalins Geist“ und Roger Smith mit „Kap der Finsternis“ im Tropen Verlag, der Unterschlupf bei Klett-Cotta hat. Und Letzterer ist es, der jetzt wiederum aus Südafrika das „Blutiges Erwachen“ vorlegt.“ Aber erstens ist Roger Smith auf Platz 2 gerutscht, weil es einen neuen Senkrechtstarter gibt. Und zweitens ist der nächste Smith tatsächlich dieses Mal auf Platz 3 neu, nämlich der erwähnte Martin Cruz Smith, der „Die Goldene Medaille vorlegt“, erschienen bei C. Bertelsmann. Dieser Smith hat seinen neuen Krimi gerade auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt.
Ganz neu und gleich auf Platz Eins: Roger Smith mit...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da waren doch schon das letzte Mal Senkrechtstarter an die Spitze geprescht, aber Roger Smith hat mit „Blutiges Erwachen“ diese aus dem Nirwana heraus noch überholt. Smith? Ja, da muß man sich erst einmal sortieren, denn die Smiths waren alle drei gerade dran bei der KrimiBestenliste und weit vorne. Da gibt es Tom Rob Smith bei DuMont mit „Kind 44“ zum Beispiel, und Martin Cruz Smith mit „Stalins Geist“ und Roger Smith mit „Kap der Finsternis“ im Tropen Verlag, der Unterschlupf bei Klett-Cotta hat. Und Letzterer ist es, der jetzt wiederum aus Südafrika das „Blutiges Erwachen“ vorlegt. Erstaunlich, daß auch alle weiteren Neuzugänge – Sie erinnern sich, dreimal darf man dabei sein! – aus dem außereuropäischen Raum kommen. Ach nein, Paulus Hochgatterer ist und bleibt Österreicher auf Platz)!
Gewinn den Oscar – Auch DAS WEISSE BAND von Michael Haneke...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Gleich zweimal ist dieser deutsche Film für den jeweiligen Oscar benannt worden. Das Drama des österreichischen Regisseurs, das gegen alle Moden in Schwarzweiß gedreht wurde und daraus einen Teil seiner Kraft und Authentizität gewinnt, wird zur Verleihung der Oscars am 7. März 2010 in zwei Kategorien antreten. Einmal ist er in der Auswahl für den besten nicht-englischsprachigen Film, aber auch der besten Kamera, die hier von Christian Berger geführt wurde. Zwei Tage zuvor ist erwerbbar die DVD (2-Disc Edition) in der Lauflänge von 138 Minuten und einer eigenen DVD mit den Drehhöhepunkten, dem Filmfestival von Cannes und einer einer Dokumentation sowie Blu-ray mit 144 Minuten. Dieser tief gehende Film gewann gerade den Golden Globe für den besten nicht-englischsprachigen Film 2010 und hatte im letzten Jahr durchaus überraschend die Goldene Palme von Cannes, den Hauptpries, erhalten, aber auch den Europäischen Filmpreis.
Die „Neuen“ James Ellroy und Jo Nesbí¸ führen die KrimiBestenliste...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Na, das ist schon eine Sensation. Normalerweise müssen sich nämlich die neuen Krimis mit ihren Autoren erst an die Spitze durchkämpfen. Schon beim letzten Mal hatte „Frankie Machine“ von Don Winslow aus dem Suhrkamp Verlag diesen Sprung fertiggebracht, der nun auf Platz 3 weiterhin sehr gut plaziert bleibt, und dessen Inhalt und Kommentierung Sie in der letzten Krimischau vom Januar finden, wie wir überhaupt in der Regel nur auf die Neuen eingehen, weil Sie die alten Krimis – höchstens drei Monate dabei! – in den vorausgehenden Monatsbesprechungen finden. Jetzt also James Ellroy mit „Blut will fließen“ im Ullstein Verlag und Jo Nesbí¸s „Leopard“, ebenfalls bei Ullstein erschienen, auf den ersten beiden Plätzen!
Wie man Gurken zum Glühen bringt und andere weltbewegende Fragen –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Klein, aber fein, ist dieses rot-grün eingeschlagene Buch, das physikalische Rätsel und Paradoxien dem Leser verständlich machen will und von Christopher P. Jargodzki und Franklin Potter – wo bleiben Frauen? – verfaßt wurde und bei Reclam Leipzig herauskam. Beide Verfasser schicken Widmungen voran, die aufmerksam machen auf „jene andere Welt“ oder „daß die sichtbare Welt ihre Existenz der unsichtbaren verdankt“. Das klingt viel esoterischer als der Buchinhalt dann einhält, der ganz diesseitig bleibt. Aber wie wir später im Klappentext lasen, haben beide Autoren schon bei Reclam weitere Rätselbücher herausgegeben, „Singender Schnee und verschwindende Elefanten“ oder auch die Grundsatzfrage: „Warum Katzen immer auf die Pfoten fallen“, eine Mußlektüre auch für unsereinen, die wir uns darum kümmern werden. Nun aber die Gurken, die glühen. Und vorallem, warum?
Sieger ist: Don Winslow mit „Frankie Machine“ aus dem Suhrkamp Verlag...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon allerhand und äußerst ansehnlich, wie die Kriminalromane, die der Suhrkampverlag erst 2009 startete, eingeschlagen haben. Sicher auch in den Verkaufszahlen, aber eben auch in der Krimibestenliste. Obwohl uns diese monatlich erstellte Liste immer wieder irritiert. Und zwar an den Abwertungen und Aufwertungen innerhalb schon plazierter Titel. So war die jetzige Nummer 1, also „Frankie Maschine“ von Don Winslow im Vormonat auf dem vierten Platz und die damalige Dezembereins „Tokio im Jahr Null“ von David Peace ist nun auf dem dritten Platz gelandet. Bei derselben Jury!? Wir nehmen immer an, daß noch nicht alle die plazierten Romane gelesen haben und dann mit mehr Stimmen die Umwidmungen erfolgen und hatten deshalb auch schon einmal an die Jury geschrieben, aber keine Antwort erhalten. So richtig interessant wird es diesmal aber am Ende. Denn auf dem 10. Platz landete „Beifang“ von Ulrich Ritzel von btb, der noch im November auf Platz 5 gelistet war, im Dezember gar keine Plazierung erhielt und nun wieder das Schlußlicht der Auswahl bildet.
Wie beliebt ist Frankfurt als Reiseziel: zwischen Kampf und Krampf –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Der zweite, der von der Tourismus + Congressgesellschaft durchgeführte Tagungsteil beschäftigte sich erst einmal mit einer Studie über den Tourismus in Deutschland und wie die einzelnen Städte und Sehenswürdigkeiten bewertet werden, wobei es hier und heute nur um die Aussagen über Frankfurt ging, also wie beliebt die Stadt Frankfurt am Main als Reiseziel ist und wie zufrieden die Gäste mit ihrem dortigen Hotel sind. Vorgestellt wurde dieses „Qualitätsmonitoring“, initiiert von der Europäischen Reiseversicherung in Kooperation mit der Deutschen Zentrale für Tourismus, von Lars Bengsch von der dwif-Consulting GmbH. Diese Untersuchung ist für die Stadt Frankfurt deshalb interessant, weil sie sich seit langem in der Wertigkeit der Städte in der Bundesrepublik Deutschland unterwertig eingeschätzt fühlt und im Selbstbild der Stadt dauernd hin und herschwankt zwischen Größenphantasien als wichtigster Stadt der Bundesrepublik, auf jeden Fall einer Weltmetropole, möglichst auf der Ebene von New York, London und Paris und andererseits tiefe Frustration erleidet, daß die Größe und Stärke dieser Stadt anderswo nicht erkannt wird, was wieder im Perpetuum Mobile dazu führt, daß man – krampfig eben – ihre Wichtigkeit hier in Frankfurt noch weiter betont und dafür kämpft, was aber außerhalb von Frankfurt niemand mitbekommt”¦Erwähnenswert ist dies allein deshalb, weil tatsächlich die Struktur dieser Stadt eine internationale Prägung hat und einen Fundus an kulturellen und intellektuellen Ressourcen besitzt, der trotz des Wegzuges vieler Institutionen nach Berlin, immer noch währt und Frankfurt tatsächlich in der Bundesrepublik unterwertig eingeschätzt wird. Es wird also für den Tourismustag zu klären sein, woran das liegt und welche Maßnahmen die Tourismusagentur der Stadt ergreifen kann und muß, um dies zu ändern.
„Es gab keinen Sex im Sozialismus“ – Lesung von Wladimir Kaminer...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Lesung von Wladimir Kaminer fand nach seinen Aussagen „zum sechsten oder siebten Mal“ in Frankfurt am Main im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde statt. Der Belletristikautor veröffentlichte seit dem Jahr 2000 seine 13 Bücher nur auf Deutsch, in denen er seine Lebenserfahrungen sowohl in der Sowjetunion, als auch in Deutschland beschreibt, ach nein, doch eher zum Besten gibt: witzig, lebendig, durchaus kreativ und auf jeden Fall sehr mutig.
Das dritte Mal bleibt Fred Vargas „Der verbotene Ort“ im Aufbau...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Deshalb kann man schon heute Fred Vargas Lebewohl sagen und demnächst „Guten Tag“, denn nach dem Gesetz der KrimiWeltBestenliste muß man nach dreimaliger Benennung die Liste verlassen und nach dem Gesetz der Serie wird Fred Vargas mit einem neuen Krimi demnächst wieder auftauchen. Die gelernte Archäologin hat nicht nur spannende Inhalte, sondern bringt diese mit ihrem melancholischen Personal in eine Melange, in der man ihre berufliche Profession durchaus wiedererkennt. Sie legt Schichten frei. Schichten, die sich innerhalb von Menschengruppen verfestigt hatten, aber auch die, die in den Menschen versteinert sind und durch extreme Erlebnisse ins Wackeln und Zertrümmern kommen. Wer also immer noch nicht den „Verbotenen Ort“ ausgekundschaftet hat, sollte dies schleunigst tun. Nachzutragen ist, daß das nicht selbstverständlich ist, auf dem ersten Platz dreimal zu verweilen. Erst ein einziges Mal war das zuvor mit „Stalins Geist“ Martin Cruz Smith gelungen.