Donnerstag, 19. Dezember 2024
Schlagworte Drama

Schlagwort: Drama

Sommergäste – Sofia und Leo Tolstoi und ihr letzter „Russischer Sommer“

Berlin (Weltexpress) - Sterben heißt Erwachen. So schrieb Lew Tolstoi in „Krieg und Frieden“. Nach den Worten des russischen Dichters zeigt Michael Hoffmann in seinem biografischen Drama „Russischer Sommer“ die letzten Tage Schlaf Tolstois. Ein Schlaf der Vernunft, der grünäugige Monster gebiert, wo Liebe war und im Verborgenen noch ist. Michael Hoffmanns „Russischer Sommer“ gehört nicht nur Tolstoi, sondern seiner Frau Sofia. Und den Gästen, unter denen der junge Bulgakov ist und Tolstois Tochter Alexandra, die später über den Tod des Vaters schrieb. „Russischer Sommer“ ist ein frohsinniger Film über die Leichtigkeit des Sterbens und die Schwere des Lebens.

Ernst sein ist alles – Die schwarze Komödie der Coen-Brüder über...

Berlin (Weltexpress) - „Your eyes, I say, may look like his but in Your mind You don`t know where it is“. In „A Serious Man“, der jüngsten pechschwarzen Komödie der Brüder Joel und Ethan Coen sind diese Zeilen von essentieller Bedeutung. Hoffentlich haben Sie über diese Zeilen nachgedacht. Offen gesagt, selbst hat man es bisher nicht getan. Obwohl man diese weisen Worte – denn weise sind sie - schon unzählige Male gehört hat. Sie haben das höchstwahrscheinlich auch. Wann? Wo? Also gut...

Das süße Jenseits – Saoirse Ronan ist „In meinem Himmel“ in...

Berlin (Weltexpress) - Die kleine Susi Salmon sorgt sich um den Pinguin in der Schneekugel. Ganz allein ist er im Schneeregen, starr und unveränderlich. Um sie zu beruhigen, sagt ihr Vater, wie Eltern das oft tun, etwas tief Beunruhigendes. „Gefangen in einer perfekten Welt.“ sei der Pinguin, und glücklich dort. Wie die Figur in der Schneekugel wird Susi Salmon in Peter Jacksons Fantasydrama „The Lovely Bones“. Nach seiner effektgewaltigen „Herr der Ringe“-Trilogie gelingt dem Neuseeländischen Regisseur und Drehbuchautor ein sensibles Werk über Verlust. Trauer und vergebliche Sehnsucht nach Leben herrschen in seiner Adaption von Alice Sebolds Roman „The Lovely Bones“.

In einem dunklen Spiegel – Terry Gilliam eröffnet „Das Kabinett des...

Berlin (Weltexpress) - ”¦ mit einer hinreißenden Kamerafahrt, die glauben lässt, man sei im London des 19. Jahrhundert. Bis das vulgäre Nachtleben die Illusion zerstört. Die erste von vielen, welche Regisseur Terry Gilliam in seinem lange erwarteten Fantasyfilm „The Imaginarium of Dr. Parnassus“ vorführt. Ein Genuss ist sein zweistündiges Zaubertheater, doch keiner, der die Hoffnung auf einen neuen typischen „Gilliam-Film“ erfüllt.

Schach der Dame – Sandrine Bonnaire ist „Die Schachspielerin“ in Caroline...

Berlin (Weltexpress) - Es ist ein Spiel der Verführung. Zärtlich umfassen die Finger einer unbekannten Schönen die Figuren und verflechten sich in den Händen ihres Gegenübers. Die Fremde und der Mann Gegner auf dem Schachbrett und Partner in der Liebe, lassen ihre Gesten erahnen. Mit der subtilen Erotik der Eröffnungsszene verführt die französische Regisseurin Caroline Bottaro ihre Hauptfigur und ihr Publikum gleichermaßen: Sandrine Bonnaire dazu, auf der Leinwand „Die Schachspielerin“ Helene zu werden, das Publikum dazu, sie dabei zu beobachten. Doch der kunstvolle Eröffnungszug führt das Drama nicht zum künstlerischen Sieg. Bertina Henrichs Erfolgsroman „Die Schachspielerin“ wird im Debütfilm Bottaros zur unentschlossen Partie.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – „Ein Leben...

Berlin (Weltexpress) - „Was wir hier lernen, ist Respekt für das Leben.“ Sogar ein Pelikan kann das begreifen, wenn „Albert Schweitzer“ es ihm in Gavin Millners filmischer Biografie persönlich vorträgt. Dann muss es auch dem Publikum beizubringen sein. Seinen Kinofilm „Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika“ über den Friedensnobelpreisträger und bedeutenden Humanisten gestaltete Regisseur Gavin Millner so schulmeisterlich, wie sich sein Titelcharakter Schweitzer in einer frühen Szene scherzhaft an den Vogel wendet. Mit hohen Intentionen und geringer Dramatik nimmt sich Millners Darstellung eines späten Lebensabschnitts des Arztes geruhsam wie ein Fernsehspiel aus.

Es kommt, wie es kommen muss – Überflieger, Werwölfe und alte...

Berlin (Weltexpress) - „Bitte aufhören. Ich kann nicht mehr.“ Die Stimme verhallte in der Finsternis wie der Schrei einer verlorenen Seele in der Hölle. Es war während jener besonderen Pressevorführung im Dezember, anlässlich der eine Trailer-Vorschau auf die Filme des nächsten Jahres gezeigt wird. Irgendwann zwischen den Trailern zu „Terminator: Die Erlösung“, „2012“ und „Illuminati“ war die Furcht vor dem Bevorstehenden für einen Filmkritiker zu viel geworden. „Trailer“ mag nicht besonders unheimlich klingen. Schlimmstenfalls sind die vor dem Hauptfilm gezeigten Anreißer langweilig. Für Filmrezensenten bedeuten sie einen Ausblick auf das Unvermeidbare. Stellen Sie sich bei der Betriebsweihnachtsfeier ein Exposé über die anstehenden Großprojekte, Überstunden und Arbeitsberichte vor. Würden Sie nicht auch Ihren Glühwein mit einem Extraschuss Eierpunsch verstärken, ungeachtet der Folgen?

Essen für die Seele – Alles mit Liebe zubereitet in Fatih...

Berlin (Weltexpress) - „Soul Kitchen“ ist wie eine lange Nacht im titelgebenden Restaurant. Die Musik, die Figuren, die Stimmung - alles passt perfekt zum Ort, dieser umgebauten Fabrikhalle die auf schöne Weise schäbig aussieht. Toll solange man drin ist. Ist man draußen, kippt die Sicht. Zu laut, zu derb, zu beliebig. Wiederkommen? Ja, denn solange man drin ist... Das Beste aus seinen vergangenen Filmen, verspricht Akin in seiner dramatischen Komödie zu verbinden. Das Gefälligste beschreibt besser die filmische Richtung, welche der Regisseur mit „Soul Kitchen“ einschlägt.

Fußball ist unser Leben – “66/67 – Fairplay war gestern”, gilt...

Berlin (Weltexpress) - “Lass uns irgendwas kaputtmachen.”, sagt Florian. “Irgendwen.” Der Braunschweiger hält sich für einen Fußballfan. Tatsächlich ist er ein Hooligan. Den Fußballverein Eintracht Braunschweig haben der Mittdreißiger und seine Kumpels zum Kern ihres Lebens erkoren. Der Abstieg in die untere Liga droht dem Verein sportlich, den Freunden gesellschaftlich. Zwischen Milieustudie und Drama inszeniert das Regieduo Jan-Christoph Glaser und Carsten Ludwig nach einem Drehbuch Ludwigs “66/67 - Fairplay war gestern”.

Keinbeinphasen – Til Schweiger quält sich und das Publikum mit “Phantomschmerz”

Berlin (Weltexpress) - Til Schweigers Filme werden - wie jüngst bei „Zweiohrküken“ nur “Family & Friends”, wie die Vorabaufführungen vor geschlossener Gesellschaft sich nennen, gezeigt. Die Geheimniskrämerei verbirgt meist künstlerisch Zweifelhaftes wie „1 ½ Ritter“. Dienten die Privatvorführungen womöglich nicht der Verheimlichung schlechter Filmarbeit, sondern dem Schutz argloser Filmrezensenten? Nach dem Ansehen von Schweigers nun auf DVD erscheinenden Auftritt lernt man sie als gute Tradition zu schätzen. Mit “Phantomschmerz” erzeugt Schweiger intellektuelles Leiden.

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