Schlagworte Deutsche
Schlagwort: Deutsche
„Wir können es uns leisten, ehrlich miteinander zu sein“ – Avi...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ulrike Holler ist in Frankfurt eine Institution. Jahrzehntelang im Hessischen Rundfunk „die Stimme“ , mit der sie das Zeitgeschehen analysierte und kommentierte, hat auch bei der Buchvorstellung und öffentlichen Diskussion von Avi Primors neuem Buch „An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld“ aus dem Piper Verlag die kritischen Fragen nicht eingestellt, mit denen sie in der gemeinsamen Diskussion mit Avi Primor den „deutsch-jüdischen Mißverständnissen“, so der Untertitel des Buches, auf den Grund ging. Das kam dem Buchautor - und von 1993 bis 1999 in Bonn und Berlin israelischer Botschafter - gerade recht, denn wenn er, von dem man sagt, er sei „der am häufigsten gerügte Botschafter Israels“ etwas nicht leiden kann, dann ist es Nachplapperei und eilfertiges Kopfnicken zu Sachverhalten, wo in diesen Menschen eine ganz andere Meinung wächst, die sie dann an Stammtischen entladen, aber eben nicht in der öffentlichen Diskussion, wo sie hingehören, damit man argumentativ damit umgehen kann.
Ein Herz für Bankster – Deutschland »hilft« den Griechen
Berlin (Weltexpress) - Es ist das Ergebnis neoliberaler Wirtschaftstheologie: Wie in den anderen EU-Staaten sind auch in Griechenland die Reichen reicher und die Armen ärmer geworden. Und jetzt sollen die Lohnabhängigen noch mehr für die Krise zahlen. Die Rezepturen, die allerseits zur Genesung der griechischen Wirtschaft verschrieben werden, gleichen denen, die bereits vor zwei Jahren Lettland aufgezwungen wurden. Dort ist das Bruttoinlandsprodukt inzwischen um fast ein Viertel geschrumpft. Die Arbeitslosigkeit ist auf über 20 Prozent gestiegen, Schulen und Krankenhäuser wurden geschlossen, Renten, Kindergeld, Löhne und Gehälter radikal gekürzt. Dennoch ist das Budgetdefizit hoch geblieben und keine Besserung in Sicht. Diese Massenverelendung ist nun der Masterplan für Griechenland. Mit den solchermaßen »eingesparten« Mitteln sollen den internationalen Banken die Schulden zurückgezahlt werden, die die griechische Bourgeoisie »im Namen des Volkes« gemacht hatte.
Warum keine türkischen Gymnasien in Deutschland?
Alanya-Antalya (Weltexpress) - Sicherlich könnte man ihn einen Provokateur nennen, den türkischen Ministerpräsidenten Tayip Erdogan. Er ist streitbar und umstritten, auch in seinem eigenen Land. Mit seiner Forderung nach türkischen Gymnasien in Deutschland hat er jedoch einen kreativen Vorschlag gemacht.
Willi Verhuven ist wieder dabei: In Rom nicht der Erste, aber”¦...
Berlin (Weltexpress) - Da hat er es also wieder einmal geschafft. Willi Verhuven, Alleingesellschafter, Gründer und Geschäftsführer des größten konzernunabhängigen Reiseveranstalters läßt sich von Depressionen im Reisegeschäft nicht tangieren, holt tief Luft und antwortet auf verändertes Buchungsverhalten – die Kunden buchen kurzfristiger – mit mehr Angeboten. „Die Kunden wollen wieder mehr reisen. Unser Ziel, das Geschäftsjahr 2010 mit einem Gästeplus von 5 Prozent abzuschließen, werden wir daher erreichen“, äußerte der Veranstalter selbstbewußt und zufrieden. Das sah, das sagt er ganz offen, im letzten Jahr noch anders aus und ohne die Mobilisierung der Wintermonate, vor allem des Dezembersturms, wäre ein Desaster da gewesen. So aber riß der Dezember das Unternehmen nicht nur aus dem Minus der Buchungen, sondern häufte gleich einen Vorsprung an.
Sprache I: wie lernen Deutsche wieder Deutsch? Und wie bewahren und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon deprimierend, wenn man rückblickend bedenkt, daß in den Jahren der Wiederannäherung der beiden Deutschlands, der durch den Zusammenbruch der Sowjetunion endgültigen weltweiten Übernahme des „american way of life“, auch für Rußland also, und damit einhergehend eine Übermacht der amerikanischen Sprache sich ausbreitete und auch in dem größer und wirtschaftlich interessanter gewordenen Deutschland für so einige das non plus ultra wurde, entweder zum ’Denglisch` verballhornt oder gleich als englische Worte in deutschen Sätzen verwandt, schon deprimierend also, wenn man in diesen Jahren sich in Deutschland mit der „Rechtschreibreform“ beschäftigt hatte, die alle wichtigen sprachlichen und sprachkritischen Kräfte band, die erstens keine Reform brachte, die zweitens nicht anerkannt wurde, die drittens halb- und dreiviertelweise zurückgenommen, schließlich alle unfähig machte, sich noch rechtschreibsicher zu fühlen, weil der Bezugspunkt „alte“ oder „neue“ Rechtschreibung stets dazu gesetzt werden mußte. Ein Trauerspiel.
Der Gipfel von Kitsch
Tel Aviv (Weltexpress) - Es wäre der Inbegriff von politischem Kitsch gewesen. Benyamin Netanyahu und zehn seiner Minister sollten eine gemeinsame Kabinettsitzung mit Angela Merkel und zehn ihrer Minister aus ihrem deutschen Kabinett halten. Wofür? Um Deutschlands Liebe zu Israel zu demonstrieren.
Meine Braut, ihre Verwandtschaft und ich – “Evet – Ich will”...
Berlin (Weltexpress) - Man kann nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Sinan Akkus versucht es auf fünf. So viele Eheschließungen bahnen sich in seiner Paarkomödie “Evet - Ich will” an. Dass die titelgebenden Worte das “Ja“ zur Eheschließung gleich doppelt verwenden, nimmt die Überfrachtung der Handlung mit Hochzeitskomplikationen vorweg. “Evet - Ich will” sucht vergeblich das Gleichgewicht zwischen “Gegensätze ziehen sich an” und “Gleich und gleich gesellt sich gern”. Regisseur und Drehbuchautor ist Filmschöpfer Sinan Akkus. Um Beziehungen in doppeltem und dreifachem Sinne geht es in seiner Komödie. Um das Verhältnis von Deutschen und Türken, Eltern und Kindern, Tradition und Moderne und irgendwo noch der Partner zueinander. Eine Konstellation ist da komplizierter als die andere.
Erbarmungslos wahr – „Transportnummer VIII/1 387 hat überlebt. Als Kind in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da glaubt man, schon alles über die Verbrechen der Nationalsozialisten an ihren Mitbürgern zu wissen, sich mit den Verfolgungen und der Ermordung der Juden in den Konzentrationslagern ein Leben lang auseinandergesetzt zu haben, diese tiefe Scham und Schande eines ganzen Volkes, das entweder mitgemacht oder gekonnt weggeschaut hatte, aufgearbeitet zu haben, und dann kommt so ein schlichtes Buch, wie die Erinnerungen der das Vernichtungs- und Verteilungslager Theresienstadt überlebenden Margot Kleinberger und alles fängt von vorne an. Man kann es nicht fassen, daß solche Grausamkeiten möglich waren, daß kein Aufschrei durch alle ging: Halt! Gerade so ein Einzelschicksal, von dem detailliert erzählt wird, ist in der Tat geeigneter, sich der Ungeheuerlichkeit der Nazis gefühlsmäßig bewußter zu werden, als die Zahlen in Geschichtsbüchern, die abstrakt bleiben müssen, weil man sechs Millionen vergaster Juden nicht fassen kann. Weder im Kopf noch im Herzen.