Schlagworte DDR
Schlagwort: DDR
Gesicht und Gesichter – Die Burg Beeskow zeigt Helden und »Helden«...
Berlin (Weltexpress) - Auf der Burg Beeskow trifft man zur Zeit viele alte Bekannte. Seit Oktober sind dort die »Helden auf Zeit. Porträts aus dem Kunstarchiv Beeskow« zu sehen. Genauer gesagt: 44 Porträts aus der DDR – Konterfeis von Arbeitern, Ärzten, Künstlern, Politikern, Kindern und Alten. Keine Auswahl, die repräsentativ sein soll für die Porträtkunst in der DDR . Nach diesem Prinzip ist das Archiv nicht aufgebaut worden. Der Bestand war seinerzeit zufällig zusammen gekommen, als der letzte Kulturminister des Landes, Herbert Schirmer, die im Auftrag von Parteien und Massenorganisationen, von Betrieben und LPG entstandenen Kunstwerke bei der Auflösung der politischen und wirtschaftlichen Strukturen im Jahre 1990 auf der Burg in Sicherheit brachte: 23 000 Gemälde, Plastiken, Grafiken und kunstgewerbliche Arbeiten. Zunächst Sondervermögen, wurden die Kunstwerke aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Kunstarchiv Beeskow vereinigt.
Linke Rechtgehabthaber – Mancher hat für die Wiedervereinigung vor dem 9....
Berlin (Weltexpress) - Keiner in Ost und West habe ahnen können, so lautet die Lebenslüge, dass es zur Wiedervereinigung Deutschlands kommt. Politiker, die das behaupten, sind ahnungslose Newcomer oder scherten sich vor 1989 nicht um die nationale Frage. Ihr Seelenheil verlangt, lästige Rechtgehabthaber dem Vergessen anheimfallen zu lassen, denn die Partei hat immer recht.
Eine Reportage über die letzten Bilder von der Mauer weckt Vergessenes...
Bonn (Weltexpress) - Es ist zwanzig Jahre her, es ist das Jahr 1989, viele erinnern sich an den Mauerfall, die meisten waren glücklich über diese unblutige „Wiedervereinigung“, doch es soll ja noch viele Leute geben, die sich die Mauer zurückwünschen. Nach der Lektüre des Buches von Kai von Westerman „Letzte Bilder von der Mauer“ Reportage 1989, wird das eigentlich unverständlich. Er erlebte als westdeutscher Kameramann den Mauerfall in der DDR und berichtet darüber in seinem Buch, das im Zeitgut-Verlag Berlin erschienen ist, auf seine ganz persönliche und einfühlsame Art und Weise. Als sich damals vor seinen Augen Deutschland veränderte, hat er mit diesem Buch seinen filmischen Dokumentationen von damals literarischen Aufzeichnungen folgen lassen. Der Zusammenbruch des Arbeiter- und Bauernstaates wird dem Leser mit vielen Gesprächen der Menschen von damals wieder in die Gegenwart geholt und damit deutlich gemacht – mit Abstand gesehen und gelesen.
Deutscher wirtschaftlicher Wandel nach dem Ende des „real existierenden Sozialismus“ in...
Berlin (Weltexpress) - Hoffnungen 2009: Die Zahl der Erwerbsfähigen beträgt in Deutschland heute - 2009 - ca. 43 Mio. Personen. Das sind im Vergleich zur gesamtdeutschen Situation vor 20 Jahren vier Mio. Erwerbsfähige mehr. Da die Zahl der Erwerbslosen mit 3,5 Mio. Personen in etwa gleich blieb, ist die Höhe des Steueraufkommens um jährlich ca. 40 Mio. gestiegen. Hinzu kommen die auf wunderbare Weise generierten Einnahmen aus der unter Bundeskanzler Schröder und der holprigen Regie seines Verkehrsministers Stolpe eingeführte Autobahnmaut in Höhe von 3,5 Mrd. pro Jahr. Von den staatlichen Zusatzeinnahmen durch die „Ökosteuer“ in Höhe von 19,5 Mrd. jährlich ganz zu schweigen. Die sich ergebende Summe von 63 Mrd. jährlicher Mehreinnahmen des Staates aus dem Steueraufkommen der Bürger ist real, da alle hiermit finanzierten Vorhaben auch ohne diese Mehreinnahmen zu den staatlichen Aufgaben gehören würden.
Der TV-Film »Das Ende des Politbüros« untersucht ein wichtiges Detail des...
Berlin (Weltexpress) - Wie konnte die DDR untergehen – die grosse Hoffnung auf ein besseres Deutschland? Für den Mainstream völlig klar: keine Demokratie, unterdrücktes Volk, Mangelwirtschaft, Diktatur, Unrechtsstaat, Mauertote, Hohenschönhausen. Da musste die Revolution kommen. Für die anderen, die die DDR wollten, die sie aufbauten und trugen, eine Frage für die wissenschaftliche und politische Analyse: innere Ursachen, äußere Einflüsse, Kalter Krieg, strategische Interessen der Sowjetunion, ökonomische und politische Strukturen, wirtschaftliche Effizienz, Interessen der Arbeiterklasse, Lebensstandard und Lebensqualität des Volkes, Führungsqualitäten beziehungsweise -schwächen. Ein substantielles Thema für die Linke: Wie funktioniert Sozialismus? Soll er Ziel sein? Welche Fehler darf man nicht machen? Die Autoren des Films »Das Ende des Politbüros« gehen nicht so weit, sich mit den Sorgen der Linken zu identifizieren. Für sie gibt es Gewißheiten: Das Land stand wirtschaftlich vor dem Kollaps (erzählt ihnen Gerhard Schürer). »Die Unzufriedenheit der Menschen wächst von Tag zu Tag.« Anders gesagt: Es musste so kommen. Fazit : »In der DDR haben die Bürger in einer friedlichen Revolution das alte Regime gestürzt.«
Der Fernsehturm in Mitte
Berlin (Weltexpress) - Es war im Jahre 1969. Die DDR, 1949 gegründet, feierte ihr 20jähriges Bestehen. Es war sozusagen Halbzeit für den Versuch im Osten Deutschlands eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Aber das konnte zu diesem Zeitpunkt ja noch keiner wissen, dass der 40. Geburtstag der DDR ihr letzter werden sollte, obwohl ihr am 41. Jahr dann auch nur drei Tage fehlen sollten.
„satt? kochen.essen.reden“ – Neue Ausstellung rund ums Essen im Museum für...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da haben sich die Leute was vorgenommen. Denn ’Sattsein’ ist das eine, aber im Kontext von Kochen und Essen und wahrscheinlich Dauerquasseln, kann das ganz schön anstrengend werden. Wie gut, daß diese inhaltsreiche Ausstellung, die die Fülle des Themas klug beschränkt und dennoch voll ist, so daß schon die Augen satt sind beim Durchgehen, bis ins nächste Jahr reicht, denn ehrlich gesagt, wir waren nach einmaligem Schauen noch nicht ’satt’. Wir mußten wiederkommen, um in Ruhe diese farblich abgesetzten Bereiche von Zu Hause Essen, über Auswärts Essen, Draußen Essen, Öffentlich Essen und Richtig Essen uns anzuschauen und durchzulesen, denn selbstverständlich ist das so eine Ausstellung, wo man das Essen übers Lesen erlebt. Aber auch über die Gegenstände und Bilder, die reichlich vorhanden die Sinne allein befriedigen müssen, denn Essen und Trinken ist in der Ausstellung über das KOCHEN.ESSEN.REDEN selbstverständlich verboten. Und das ist uns doch eine gute Gelegenheit, endlich einmal vom Café im Hause und seiner Betreiberin Dianne Sinclair zu sprechen, die die allerbesten Brownies der Welt bäckt und nicht nur diese! Sozusagen der leibliche Genuß als Supplement zum intellektuellen Vergnügen der Ausstellung!
Bin ich groß, damit ihr ´s wisst, werde ich Volkspolizist –...
Berlin (Weltexpress) - Die gelangt pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum wieder in die Kinos. Ein “Held, ein positiver Held”, wie es der Kommentator der ungeniert frohgemuten Handlung formuliert, ist nicht nur Hauptcharakter Holms. Parteikonforme Antihelden verbannten den hintersinnigen Ganovenfilm um den Volkspolizisten, der in der angeblich kriminalistisch sauberen DDR die Titelworte nur im Traum aussprechen darf, aus den Kinos. Positiver Held ist der defa-spektrum Filmverleih, dank dem der von Rudi Strahl verfasste Klamauk mit politischem Schneid in neuer alter Frische zu seinem Kinorecht kommt. Mit seinem satirischen Krimispaß “Hände hoch oder ich schieße!” zielt Strahl auf die Eintönigkeit und Marotten in der DDR und trifft das Zwerchfell.
Der kunstgeschichtliche Erbe auf der Suche nach sich selbst und nach...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wir sind an einer Kreuzung der Ausstellung angelangt. Es geht nach Links, es geht nach Rechts. Keiner weist den Weg. Die Hängung auch nicht. Aber so fühlen wir uns dem Werner Tübke sehr nahe, der sich zu DDR-Zeiten und auch danach selbst Orientierung suchen mußte und diese in der Kunstgeschichte selber fand, wenn schon die aktuelle Geschichte: erst die Gesellschaft der DDR und dann die der angeblichen Wiedervereinigung, ihm keine klare Rolle seiner selbst und seiner Bedeutung als Künstler möglich machte. Immer wieder geht einem Bert Brechts hinreißendes Geständnis durch den Kopf: „In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen.“ Brecht brauchte dazu Worte, Werner Tübke malt einfach. Von heute her wirken die Triptychen „Zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ I-IV auch deshalb erstaunlich, weil man sich kaum vorzustellen vermag, daß diese pessimistische Geschichtsauffassung 1961 tatsächlich in der DDR ausgestellt wurde.
Nicht schlimmer als die DDR – Daniel Koerfer hat viel Verständnis...
Berlin (Weltexpress) - »Man hat jetzt auch das erledigt. Schlußstrich!«, kommentiert der Historiker Kurt Pätzold die Flut von Büchern zur Aufarbeitung der Vergangenheit in der Nazizeit, die in neuester Zeit erscheinen. Autoren sind nicht schwer zu finden, denn eine reichliche Zahl von Historiker-Absolventen drängt auf den Arbeitsmarkt. Auch sind die Schuldigen an den Naziverbrechen oder an der Kollaboration mit den Braunen zum größten Teil tot und können das Bein nicht mehr dazwischenhalten. »Aufarbeiten« lassen ihre Geschichte Banken, Industriekonzerne, allen voran die Konzerne der IG Farben, das Robert-Koch-Institut, die Charité, die Berliner Kassenärztliche Vereinigung, die Anwaltskammer, die Berliner Philharmoniker, der Deutsche Fußballbund, und nun auch ein prominenter Verein der Fußballbundesliga, der Fußballclub Hertha BSC.
Der Historiker Daniel Koerfer, Professor für Zeitgeschichte/Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin, nimmt sich vorliegend der Rolle von Hertha BSC in der Nazizeit an.