Montag, 25. November 2024
Schlagworte Claudia Schulmerich

Schlagwort: Claudia Schulmerich

Was die Kataloge bewahren – Serie: Erneuert und glanzvoll wiedereröffnet: „Renaissance....

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Daß man die neue Schausammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg selbst anschauen sollte, die die Kunst und Kultur von drei Jahrhunderten in über 1000 Kunstwerke auf 1800 Quadratmetern in 33 Räumen in neuer Aufstellung zeigt, das hatten wir schon als Resümee unseres Besuches festgestellt. Wissen muß man, daß das Neue in Nürnberg der Präsentation der ausgestellten Werke gilt, die schon lange im Besitz des Museums sind. Denn nicht mehr die ’ordentliche` Aufteilung in Gemälde, Skulpturen, Graphiken einerseits und kulturelle Überbleibsel der Zeit andererseits, sind angesagt, sondern der Versuch, die Kunst der Zeit einzubetten in die damaligen Gebrauchsgegenstände, so sie noch vorhanden sind, um den auf dem Gemälde flach abgebildeten Kleidern, Geräten, Schmuck und Utensilien des Alltags ihre Dreidimensionalität zurückzugeben und damit ihr Leben und den Kontext, in dem sie dargestellt sind.

Von der Europäisierung der Welt – Serie: Erneuert und glanzvoll wiedereröffnet:...

Berlin (Weltexpress) - So kommt es, daß einer in seiner Zeit dieser hinterherhinkte und gerade wegen der Gleichzeitig des Ungleichzeitigen dann doch weltberühmt wurde. Andere sagen, es sei umgekehrt gewesen und es habe die Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen geherrscht. Die Rede ist von Martin Behaim, der als gelernter Tuchhändler in Portugal Handel trieb und 1490 nach Nürnberg zurückkam und ausgerechnet 1492 dort den ersten Globus der Welt schuf, im selben Jahr, in dem Amerika entdeckt wurde, das aber – tragisch, tragisch – noch nicht drauf sein konnte, auf diesem Globus. Christoph Columbus dagegen hatte seinen ersten Amerikakontakt, die Bahamas, mit Indien verwechselt, weil er dort ja eigentlich hatte hinwollen. In Nürnberg nun kann man Behaims ’Erdapfel’ zum Auftakt der Schausammlung, - kommt man aus dem Haus, vom repräsentativen Treppenaufgang aus auf der anderen Seite empfängt einen Albrecht Dürer und seine Glasfenster - genau studieren, denn er hat die Grundlagen seines Kartographierens auf seiner Darstellung der Erde in Kugelform verzeichnet: so nennt er Plinius, Strabo, Marco Polo und Ptolemaios als Gewährsmänner. Er selbst hat dann das zeitgenössische, genauere portugiesische Kartenmaterial der Westküste Afrikas hineingearbeitet.

Die Kulturgeschichte spricht – Serie: Erneuert und glanzvoll wiedereröffnet: „Renaissance. Barock....

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Natürlich verstanden die Menschen im Spätmittelalter und in den folgenden Jahrhunderten mehr von den heiligen Bildern als wir heutzutage. Natürlich wußten diese gottgläubigen Menschen, wenn - wie in „Zwei Flügeln eines Pestaltars“, von Martin Schaffner aus Ulm 1513/14 gemalt – dort zwei Heilige auf niedergestreckten Leichen stehen, von denen der eine ausnahmsweise einmal nicht halbnackt dargestellt, und die ihn doch eigentlich durchbohrenden Pfeile ordentlich in der Hand hält, und der andere sein Bein unter der Kutte lüpft und die Pestwunde zeigt, in die ein frecher Engel so tief seinen Finger steckt, daß wir sofort „aua“ fühlen, aber auch, daß hier der Heilige Thomas nachgeahmt wird, der die Seitenwunde des auferstandenen Christus prüft, natürlich wußten sie es, daß es hier um die beiden Pestheiligen, den Rochus und den Sebastian geht, die angerufen wurden, weil Gottvater die Welt mit der Pest bestraft.

Längst überfällig und eine richtig gute Entscheidung – Hessischer Kulturpreis 2010...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Der Hessische Kulturpreis 2010 geht an die Bildhauerin, Aktionskünstlerin und Filmemacherin Rebecca Horn. Diese Nachricht kam soeben und sie löst bei unsereinem Irritation aus. Wie? Diese wunderbare und weltbekannte Künstlerin hatte ihn noch nicht? Dann wird es höchste Zeit, Herr Koch und Hessische Landesregierung, nicht nur überhaupt, sondern auch, weil Rebecca Horn aus Hessen stammt. Und davon gibt es nicht so viele. Zur Jury-Entscheidung, die diesmal sicher nicht zu den Eklats vom letzten Jahr führt, die wir als Link noch einmal anfügen, erklärte der Hessische Ministerpräsident Roland Koch: „Rebecca Horn ist seit vielen Jahrzehnten eine der herausragenden bildenden Künstlerinnen in unserem Land. Ihre Arbeiten begeistern durch Kreativität, eine ’Logik der Kunst` und faszinieren mit einer ungeheuren Anziehungskraft. Sie bewegen sich dabei zwischen Materialität und Metaphorik. Vor allem aber zeigt Rebecca Horn eine stete künstlerische Weiterentwicklung und probiert sich immer wieder neu aus.“ Schon mehrmals waren ihre Werke auf der documenta, der weltgrößten Ausstellung für zeitgenössische Kunst, ausgestellt. Ihre Arbeiten wurden vielfach international gewürdigt.“

Die kontinuierliche Neuordnung der Welt im „Tanzimat“ – Serie: „Prinz Eugen...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn man die Ausstellung „tanzimat“ in der Dependance des Belvedere im Augarten, die grundsätzlich der zeitgenössischen Kunst dient, versäumte, hätte man einen großen Fehler begangen. Denn völlig verblüfft erlebten wir, die es uns erst einmal nicht dahinzog, wo nun unsere Künstler- Zeitgenossen auf die geschichtliche Figur des Prinzen Eugen reagieren sollten und wollten, in welchem Ausmaß die im Belvedere gezeigte geschichtliche Ausstellung hier an anderem Orte ein Leben gewann und die doch historische Person des Prinzen tatsächlich eine völkerverbindende politische Dimension einnimmt, so daß man davon sprechen kann, daß Prinz Eugen in seinem Nachwirken Südosteuropa konstituierte, auch wenn die Bewohner selber vom Prinzen wenig Ahnung haben.

Die Ausstellung – Serie: „Prinz Eugen – Feldherr, Philosoph und Kunstfreund“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie gut, daß wir uns schon zwei Artikel lang mit dem Leben, dem Wirken, den militärischen Siegen und dem Bauen von Schlössern des Prinzen Eugen beschäftigt haben, denn so kann man getrost in die materialreiche und von nie gesehenen Exponaten nur so strotzende Ausstellung „Prinz Eugen“ gehen und noch mehr von ihm erfahren. Ja, das haben geschichtliche und kulturgeschichtliche Ausstellungen – als eine solche betrachten wir diesen Prinz Eugen – so an sich, daß sie das zeigen, was man so richtig erst erfassen kann, wenn man die geschichtlichen Hintergründe kennt, die die Ausstellung ja eigentlich vermitteln will. Und es auch tut, wenn man sich Zeit läßt und vor allem nachher im Katalog das weiterliest, was die Gegenstände selbst, so viel sie auch aus der Zeit erzählen, nicht leisten können. Dennoch ist es ein richtiger Ansatz, nicht die Wände mit Erklärungen über geschichtliches Wirken vollzupflastern, sondern von „Sachen“ Aufklärung über die Zeit und ihren kulturellen Niederschlag zu erwarten.

NACHSCHLAG MIT VASARI! – Die Botticelli-Ausstellung ist zu Ende, was bleibt,...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auf den letzten Drücker zum Ende der Botticelli Ausstellung ist der nächste Band der neu übersetzten und kommentierte Viten der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten, die Giorgio Vasari in der Erstfassung um 1550 drucken ließ, erschienen, unter anderem um Sandro Botticelli erweitert.: Giorgio Vasari, Das Leben des Sandro Botticelli, Filippino Lippi, Cosimo Rosselli und Alesso Badovinetti, hrsg. von Alessandro Nova, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2010. Im Jahre 1550 und erst recht bei der zweiten, sehr veränderten Fassung von 1568, waren zwar auch die oben genannten Künstler längst tot, aber man traute dem Florentiner Maler und Verfasser der ersten Biographien und damit dem ersten (bekannten) Kunstgeschichtler unserer Kultur einfach jahrhundertelang zu, aus seiner regionalen und fachlichen Kenntnis heraus Zutreffendes zu schreiben und hielt es für Wahrheit.

Botticelli-Ausstellung endet mit Besucherrekord, Katalog und Bücher bewahren das Ereignis –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Als gestern Abend, Sonntag, den 28. Februar, das Frankfurter Städel seine Türen schloß, haben insgesamt rund 365.000 Besucher die Ausstellung zum Florentiner Renaissancekünstler gesehen. „Botticelli“ ist also die mit Abstand erfolgreichste Schau in der Geschichte des Städel Museums geworden, wobei das Frankfurter Städel auch bisher Großausstellungen gestemmt hatte. „Rembrandt Rembrandt“ hatte im Jahr 2003 mit 245.000 Besuchern den Besucherrekord innegehalten und auch „Cranach der Ältere“ verbuchte im Winter 2007/08 mit 205.000 Besuchern einen absoluten Rekord für Alte Meister. Die absoluten Zahlen resultieren aus dem täglichen Andrang, denn mit dem Tagesdurchschnitt von über 3.920 Besuchern übertrifft die am 13. November 2009 eröffnete Botticelli-Ausstellung die Schau „Rembrandt Rembrandt“ um 39 Prozent und „Cranach der Ältere“ um 50 Prozent.

Mit den Cellinis und dem Kurator Andreas Schumacher bei Botticelli –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Glück also, wenn man ein Cellinimitglied ist und am doch eigentlich geschlossenen Montag eine Spezialführung erhält, noch dazu vom Kurator Andreas Schumacher persönlich, der bisher am Frankfurter Städel Museum Leiter italienischer, spanischer und französischer Malerei vor 1800 ist und der trotz Überlastung auf die Fragen des Weltexpress nach der Führung noch einging. Die Cellinis, das ist die Benvenuto Cellini-Gesellschaft e.V. zu Frankfurt am Main, der Verein der Freunde und Förderer des Kunstgeschichtlichen Instituts der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt.

Honig zieht Bären an: Der türkische Film „BAL“ gewinnt den Goldenen...

Berlin (Weltexpress) - Großer Auftritt, mittelgroße Spannung und ein allgemeines Kopfnicken zum Goldenen Bären für den türkischen Spielfilm „Bal“, der keinem wehtut und in einer Welt der Hektik und des Konsums das Schicksal eines Sechsjährigen namens Yusuf hoch oben in den Wäldern sehr einfühlsam und poetisch in seiner Traurigkeit darstellt, wie in unserer Besprechung im Weltexpress angegeben. Für Regisseur Semih Kaplanoglu ist dieser Film der Abschluß einer Trilogie. Er nahm den höchstem Preis der Berliner Festspiele vom Jury-Präsidenten Werner Herzog und Festivalchef Dieter Kosslick gerührt entgegen. Anschließend erläuterte er der Presse, daß er auch den Preis der ökumenischen Jury erhalten habe, auf den er sehr stolz sei, weil es ihnen zeige, daß man auf dem richtigen Weg und in der richtigen Richtung filmisch arbeite.Den Silbernen Bären erhielt Roman Polanski für „Ghostwriter“, der, wie inzwischen jeder weiß, nicht nach Berlin zur Vorstellung seines Films kommen konnte, weil ihn elektronische Fußfesseln an die Schweiz binden. Seine Produzenten werden den Bären übergeben, den Polanski zu zwei bisherigen Bären hinzufügen wird, wie er voller Freude telefonisch mitteilte.

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