Schlagworte Claudia Schulmerich
Schlagwort: Claudia Schulmerich
Die neue Skulptur: der Körper als Ausdrucksträger des Geistes – „Rodin...
Bis vorgestern konnte man noch die Originale sehen, aber jetzt kommt dafür der Katalog zu seinem Recht. Diese Ausstellung war eine, die nicht die großen Überblicke lieferte, sondern eigentlich im Detail ausbreiten konnte, was das ist, wenn man von „Rodin und Wien“ spricht.
Eine Amazone erhält ein Gesicht, der Kopf einer Skythin wird rekonstruiert...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Kopfrekonstruktion bestätigte, daß es sich bei dieser Skythin um eine Frau ’europiden Typs` handelte. Das war schon zuvor nach der Ausgrabung Anfang der 1990er Jahre die Vermutung gewesen, die aber nicht nahelag, denn das Grab liegt im mongolisch-chinesischen Grenzgebiet. Es war also wichtig, diese Vermutung wissenschaftlich zu beweisen. Aber wie macht man so etwas? Einen Schädel zum Kopf zu machen, diesem ein Gesicht zu geben, Haare, Augen, einen Mund? Da kommt Marcel Nyffenegger ins Spiel, der Schweizer Präparator, der bei der Weltmeisterschaft der Präparatoren 2008 die Goldmedaille erhielt.
Die psychosoziale Wucht, die der Begriff „Amazonen“ quer durch die Geschichte...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wieder einmal zeigt sich, welche unglaublich kultureller Schatz griechische Vasen sind. Auf ihnen verfolgen wir diese Geschichte zwar in unterschiedlichen stilistischen Varianten, aber immer in derselben Tonart. Und auch eine andere, die von Penthesilea und Achilles wird geboten, ebenso oft sowie Theseus und Antiope wie auch Bellephoron, der die ’männergleichen` Amazonen besiegte. Für uns ist dieser Ausstellungsteil der schönste, weil wir gelernt haben, diese Vasen zu lesen, was auch für die Skulpturen gilt, die den narrativen Charakter fortsetzen und auch die Schönheit dieser Amazonen preisen, seien sie aus Bronze, Marmor oder Stuck.
Vom Mythos zur kulturgeschichtlichen Realität – Serie: „Amazonen. Geheimnisvolle Kriegerinnen“ im...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Würde diese sensationelle Ausstellung in New York, Paris, London, Madrid oder Berlin oder Wien gezeigt, die Zeitungen, das Fernsehen und das Radio wären voll von Lobeshymnen, welche neuen Erkenntnisse der Besucher gewinnt und welch rare, sicher so bald nicht wieder sichtbaren Ausstellungsstücke er erleben darf. Und Hunderttausende würden in diese Ausstellung strömen. So aber sind wir in Speyer, einer alten, ehrwürdigen, in der deutschen Historie fest verankerten Stadt und dennoch Provinz. Daß trotzdem so viele den Weg nach Speyer gefunden haben und bis zum 13. Februar das Angebot nutzen werden, zeigt, daß das Museum in Speyer mit den„Amazonen“ im Rahmen einer internationalen Sonderschau tatsächlich mitten ins Herz des Interesses getroffen hat.
„Schweinskram ist auch dabei!“- Serie: „Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Barocke Pracht“ dagegen ist in der Zusammenfassung beider Worte ein Synonym. Kein Barock ohne Pracht und theatralischen Ausdruck. Keine Pracht ohne die barocken Herrscher, die sich damit schmückten und der Welt gegenüber mit diesen Kostbarkeiten ihre politische Macht zeigten. Die Exklusivität zeigt sich auch in der Fülle der Themen, die aus Elfenbein gestaltet wurden. Man mußte schon gebildet sein, um die Anspielungen in den Kleinplastiken aus Elfenbein zu verstehen, die in den biblischen oder antiken Geschichten sowie der Literatur und Theater der Zeit steckte. Aber man muß auch wissen, daß es damals zur Erziehung der Herrscher gehörte, mit 12 Jahren das Drechseln zu erlernen. Also eine andere Hochschätzung der Handarbeit, als es heutzutage üblich ist. Das alles sind nur Hinweise darauf, daß sich hinter dem, was wir als Kunstschätze wahrnehmen, kulturhistorische Entwicklungen verbergen, die es aufzuspüren gilt, will man von den im Liebieghaus ausgestellten Objekten mehr als ihre äußere Schönheit sehen. Obwohl auch diese allein für sich spricht.
Wie man aus Elfenbein Ekstase schnitzt – Serie: „Elfenbein. Barocke Pracht...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit den Moden ist das eine seltsame Sache. Sie kommen und gehen und oft weiß man gar nicht, warum dieses oder jenes angesagt ist. Auf der Pressekonferenz zur obigen Ausstellung führte die Generaldirektorin des Wiener Kunsthistorischen Museums, eines der wichtigsten europäischen, ja eigentlich der Weltmuseen, Sabine Haag, einen interessanten Aspekt für die Mode an, die im 17. Jahrhundert in den Höfen Mitteleuropas die bisherige Materialbevorzugung der Bronze für Kleinplastiken, für Skulpturen und Reliefs zugunsten des Elfenbeins ablöste: den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und den Ausbau der Kunstkammern - der Sammlung von Naturkuriositäten, auch von Monstrositäten, überhaupt die künstlerische Verfertigung von Naturmaterialien mit Edelmetallen, wie die Nautiluspokale, die Kleinplastik und so viele der wunderlichsten, meist kleinen artifiziellen Arbeiten – den Ausbau der Kunstkammern also, die von den kleinen Fürsten genauso betrieben wurden wie vom höchsten Potentaten, dem Herrscher des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, der für sehr viele Jahrhunderte bis zum Ende des Reiches 1806 der Kaiser in Wien aus dem Geschlecht der Habsburger war.
Historienschinken versus Zeitgeist – Wer erhält dieses Jahr die Oscars? Die...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich schon sehr einseitig, daß jeden Februar die ganze Welt nach Hollywood starrt, wer dort am 27. des Monats die Oscars erhält im Kodak Theatre in Los Angeles, als dem wichtigsten filmischen Ereignis des Jahres und es dort nur um amerikanisch-englische Filme geht, abgesehen davon, daß auch fünf fremdsprachige Filme nominiert werden, bei denen aber nicht einmal der französische „Von Menschen und Götter“ es in die Auswahlliste geschafft hat, erst recht nicht „Die Fremde“ von Feo Aladag, der von Deutschland vorgeschlagen war.