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Schlagwort: bücher
Warum? – Serie: Letzter Schritt vor dem Finale: Jury nominiert sechs...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Warum aus der Zwanzigerliste eine Sechserliste wurde, ist formal bekannt. Denn es ist ein weiterer Auswahlschritt von den dieses Mal eingereichten 154 Romanen zu dem einzigen, der dann am Vorabend der Buchmesse im Frankfurter Römer den Deutschen Buchpreis erhält. Denn anders als anderswo werden in Deutschland die Bücher prämiert und ihre Autoren nur als Hervorbringer dieser einen prämierten Literatur gewürdigt. Wenigstens der Idee nach. Warum aber von den zwanzig Büchern genau diese sechs übrig bleiben, ist spannend, wenngleich die Jury dazu wenig sagt, nein gar nichts sagt. Was sie sagt, das sagt sie etwas später nur zu den ausgewählten, aber leider nichts zu den Büchern, die durchfielen. Dazu sind wir da. Und wir fangen gleich mit dem Roman an, dem wir sogar den Deutschen Buchpreis überreicht hätten, auch wenn sein Deutsch sehr kunstvoll holterdipolter eine Kunstumgangssprache ist, die sich nicht nur für Österreicher gewaschen hat.
Die Kurze Liste ist da: „Und Du bist raus!“ – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Als Inszenierung ist das ganz schön gelungen, wie unsereiner sich durch die Buchseiten durchfrißt, um auf dem neuesten Stand zu sein, wenn die sieben Juroren in ihrem Auswahlprozeß zum Deutschen Buchpreisträger 2009 immer weiter sieben und von den hoffnungsvollen Aspiranten auf der Zwanzigerliste nun noch ganze Sechse – nach dem Reglement – übrigbleiben. Das erinnert schon ein wenig an die Abzählreime: „Und Du bist raus!“ Ausgegangen ist die Jury von 154 Titeln, die zwischen dem 1. Oktober und dem 16. September 2009 erschienen sind und von den deutschsprachigen Verlagen aus - möglich sind zwei Romane, Erzählungen sind nicht erlaubt - zum Deutschen Buchpreis eingereicht wurden. Hinzu kommen Anforderungen aus der Jury, wo Einzelmitglieder über die zwei Exemplare hinaus weitere Romane anfordern können. So hatte beispielsweise Hanser auch dieses Jahr wieder mehrere Titel dabei. Ob nun Herta Müller, die mit „Atemschaukel“ in der Sechserliste bestehen blieb, ein vom Verlag Hanser eingereichter – was wir so interpretieren - oder nachgeforderter Roman ist, kann man zu erfragen versuchen. In der Regel halten sich aber alle mit internen Aussagen eher bedeckt.
Von dem Bild Chinas, das nicht gesucht wird – Serie: Internationales...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nach Abklingen der anfänglichen Wogen interkulturellen Missverständnisses und der damit in Synthese koexistierenden Entschuldigungstiraden kehrte das Symposium, dessen Ziel im Vorfeld als ein „Beitrag zum Abbau von Missverständnissen und Vorurteilen“ angekündigt worden war, mit halbstündiger Verspätung wieder zum vorgesehenen Programm zurück. Jedoch nicht ohne Schelte der chinesischen Offiziellen, für die repräsentierend Mei Zhaorong, ehemaliger chinesischer Botschafter in Deutschland im Beisein der interessierten Anwesenden verkündete, nicht nach Deutschland gekommen zu sein, um in Demokratie unterrichtet zu werden. „Bitte bauen sie keine Mauern auf“ lautete dann auch die letzte Beschwichtigung eines sichtlich angeschlagenen Juergen Boos an das Publikum – aber wer mochte es ihm zu diesem Zeitpunkt noch verübeln. Die Vorzeichen versprachen jedenfalls einen thematisch, wie auch emotional hitzigen Tag rund um das „Land der Mitte“.
Parallelwelten und Frauenmangel – Serie: Internationales Symposium zur Frankfurter Buchmesse 2009...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war doch sehr auffällig insgesamt, daß das Repräsentieren von Kultur, Wissenschaft und auch Literatur immer noch Männern überantwortet wird. Höhepunkt dieser einseitigen Podiumsdiskussion war die letzte Sektion am Sonntag, später Vormittag, mit sechs Männern auf dem Podium, in der es gleichzeitig zum allerersten Mal um Literatur ging!!! Im Frauenmangel also sind sich die Deutschen und die Chinesen noch sehr ähnlich. Höhepunkt der Unfähigkeit, vom Podium aus war auch, daß eine der letzten, gleichwohl zentralen Fragen an den sehr bekannten Schriftsteller Mo Yan und den doppelbödig auftretenden XU Xing sowie Lu Jiande und den moderierenden Kuan Yu Chien, von der Universität Hamburg nicht beantwortet wurden und auch Herbert Wiesner als deutscher Moderator und P:E.N.Repräsentant, darauf nicht drängte. Mo Yan hatte betont: „Der Ton macht die Musik.“ Das griff die fragende Journalistin auf: „Welchen Ton muß man anschlagen, um den inhaftierten Ex-Präsidenten des P.E.N. Chinas, Xiu Liaobo, freizubekommen, zumindest zu erreichen, daß ihm ein offizieller Prozeß gemacht wird? Heißt der Ton, daß wir in Deutschland schweigen und daß Sie in China reden?“
Von der Sucht des Entschuldigens und ihrem Lamento – Serie: Internationales...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nach den Grußworten bleiben auf der Bühne Herbert Wiesner für den P.E.N., der Mitveranstalter ist, und Juergen Boos übrig, die sich gestern abend erstmals trafen und dabei den Konflikt um die Einladung der beiden Chinesen klarstellen, wobei Boos sich erneut, diesmal bei Wiesner und dem P.E.N. entschuldigte, den er vor die vollendete Tatsachen der Ausladung der zwei Chinesen Qing und Ling gestellt hatte, was Wiesner nonchalant als Panne bezeichnet, denn die beiden seien von der Buchmesse nicht ausgeladen worden, sondern die notwendige 2. Einladung, die nötig war, weil die erste schief ging, wurde nicht ausgesprochen, wo dann der Kooperationspartner P:E:N. einsprang, was nun durch die Anwesenheit der beiden geheilt sei. Juergen Boos verweist erneut darauf, daß innerhalb aller Partner mehr hätte miteinander gesprochen werden müssen, die Buchmesse aber derselben Charta des freien Wortes verpflichtet sei wie auch der P.E.N., hier aber gemeinsame Absprache mit so vielen Kooperationspartnern schwierig sei. Boos verweist auch darauf, daß es immer wieder Konflikte auf der Buchmesse bei den Gastlandauftritten seit 1976 gegeben habe. Noch nie allerdings war das Interesse, auch das der Medien- unglaublich viele Fernsehkameras im Raum, wie sonst beim Fußball oder Bundespressekonferenzen – so groß wie diesmal.
Von der Kultur des Entschuldigens und ihrer Legitimation – Serie: Internationales...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Buchmessenchef Juergen Boos entschuldigt sich zur Eröffnung des Symposiums für das Hin und Her, das im Vorfeld um die Einladung von Dai Qing und Bei Ling dazu geführt hatte, daß diese nach chinesischem Einspruch und interpretierter Boykotterklärung auf Wunsch der Buchmesse nicht teilnehmen sollten, nun aber nach erneuter Einladung durch den PE.N., Mitveranstalter, als Gäste am Symposium anwesend sind. Die Buchmesse habe mit der Nichtweiterverfolgung der Einladung einen Fehler begangen, bei denen er sich bei den Beteiligten, aber auch insgesamt entschuldige, nun aber zufrieden feststellen könne: “Aber das Ergebnis ist, daß alle, die wir eingeladen hatten, anwesend sind. Das war allerdings nicht der Weg, den wir wollten, eine solche Öffentlichkeit wie hier herzustellen, denn die Anzahl der heute Anwesenden haben wir uns immer für die Symposien vorgestellt.
Eine Zensur findet statt! Vorauseilender Gehorsam rächt sich – Serie: Auftaktpressekonferenz...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da hat nun der Chef der Frankfurter Buchmesse Juergen Boos genau das, was er hatte vermeiden wollen. Mit der Ausladung von zwei, zuvor von der Buchmesse als Gäste am China-Symposium am 13. und 14. September in Frankfurt am Main eingeladenen Chinesen, dem in Boston lebenden Autor Bei Ling und der Umweltjournalistin Dai Qing aus Peking, hat er nicht nur die öffentliche Diskussion um die von ihm für die Buchmesse hochgehaltene „Freiheit der Wortes“ erst recht entfacht, sondern auch die Selbstheilungskräfte der deutschen Gesellschaft, die vielleicht doch aus ihrer eigenen totalitären Vergangenheit gelernt hat, aufgestachelt, sich gegen jede Zensur zu wehren, auch wenn sie so vernünftig argumentierend daherkommt, wie die von Juergen Boos und dem Organisator des Symposiums Peter Ripken.
„Poken – Party“ zeigt Netzwerke der Kommunikation und Bildung nur digital,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Poken sind kleine Plastiktierchen, welche die online Identität ihrer Besitzer speichern und nun auf die Frankfurter Buchmesse einfallen. Die digitalen Visitenkarten tauschen bei Berührung ihre ID aus, d.h. wenn man sie über USB an einen PC anschließt, erscheint das Profil des anderen Nutzers. Es werden dann Name, Adresse, Telefonnummer, aber auch Links zu weiteren sozialen Netzwerken wie Studivz, Facebook u.s.w. angegeben. Natürlich kann ein Poken Netzwerk nur funktionieren, wenn flächendeckend eine ausreichend große Anzahl an Pokens vorhanden sind. In den Niederlanden wurden beispielsweise schon 100.000 Stück verkauft. In Deutschland tauchten die kleinen Tierchen erstmals diesen Frühling auf, die Buchmesse soll bei der weiteren Distribution helfen. Auf den Poken Partys können sich alle Poken Kunden treffen, Journalisten, Blogger und Twitterer um sich auszutauschen. Wollen wir das digital?
Eine Zensur findet NICHT statt!?? – Serie: Auftaktpressekonferenz zur 61. Frankfurt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Am heutigen Donnerstag, den 10.09.09, präsentierten Buchmessenchef Juergen Boos mit seinem Pressesprecher Thomas Minkus und dem für das China-Symposium am 12. Und 13. September verantwortlichen Peter Ripken das Programm der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, der größten Buchmesse der Welt. Im Fokus standen dabei neben dem Ehrengast China der Verweis auf ein reichhaltiges Angebot sowie die immer stärker werdende Verschmelzung aller Medien. So finden sich neben vielen gedruckten Seiten also auch E-Books und der neue Trend der digitalen Bücher in Form eines PDAs im Programm der Buchmesse wieder. Aber auch im Bereich Themen und Sprachen gibt es kaum Grenzen, so wie man es von der Frankfurter Buchmesse gewohnt ist. Grenzen akzeptieren auch Journalisten nicht gerne und so galt ein vorgezogener Schwerpunkt der Diskussion der Tatsache, daß zwei der eingeladenen chinesischen Gäste zum Symposium am Wochenende, zuerst der exilchinesische Schriftsteller Bei Ling, dann gestern die Umweltjournalistin Dai Qing aus Peking, die in China Druckverbot hat, auf Druck des chinesischen Kooperationspartners vom Veranstalter wieder ausgeladen wurden mit der Selbstverpflichtung, für sie im Rahmen der Buchmesse einen eigenen Auftritt anzusetzen.
„Oben ist der Himmel, unten ist Hangzhou“ – Kurz vor der...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Hangzhou? Da muß ein normaler Mitteleuropäer rasch auf die Landkarte – besser ins Internet - schauen und weiß schnell, daß dies die Hauptstadt der Provinz Zhejiang ist. Wer aber ein wenig die Kultur Chinas kennt, dem ist der Name der Stadt Hangzhou schon untergekommen, denn mit dem chinesischen Sprichwort in unserem Titel ist nichts anderes gemeint, als daß diese Stadt hervorgehoben ist unter anderen, ob ihrer Lieblichkeit, ob ihrer von den Göttern freigebig verteilten Naturschönheiten, ob ihrer Lage, ihres Lichts und vor allem der Atmosphäre, die Dichter zum Dichten bringt, Schriftsteller zum Schreiben, Komponisten zum Komponieren und Maler zu ihren Kunstwerken auf Schrifttafeln, Leinwand und Reispapier, jeden also zu dem, was er am besten kann. Ob Marco Polo frühzeitig als Marketingdirektor von Hangzhou angeheuert wurde, oder schlicht seine ehrliche Meinung vertrat, wissen wir nicht. Auf jeden Fall überlieferte er diese Stadt schon im dreizehnten Jahrhundert als „die schönste und großartigste Stadt der Welt“. Na, ist das was?