Schlagworte Buchmesse
Schlagwort: Buchmesse
Die Preisverleihung und die „Flughafenfische“ von Angelika Overath aus dem Luchterhand...
Basel (Weltexpress) - Längst waren die „Flughafenfische“ von Angelika Overath dran, die Jurysprecherin Sandra Leis vorstellte. Schauplatz der Handlung ist tatsächlich ein Flughafen, eine Transithalle, in die zur Aufmunterung der wartenden Gäste neben die Einkaufsmeilen ohne Zollauflage ein Aquarium eingebaut ist, dessen Hauptpersonen die Fische sind. Aber auch Menschen: „Da ist der menschenscheue Aquarist Tobias Winter, Herr über ein riesiges Meerwasseraquarium mitten in der Transithalle. Dann lernen wir Elis kennen, eine erfolgreiche Fotografin für Hochglanzmagazine, die übermüdet und nervös auf ihren Weiterflug wartet und einer vergangenen Liebe zu einem Piloten nachtrauert; und schließlich hören wir den in staccatoartigen Sätzen gehaltenen, immer stärker whiskygetränkten Monolog eines Professors, dessen Frau ihm per SMS die langjährige Ehe aufkündigt. Während er in seiner Einsamkeit versinkt, erproben Tobias und Ellis die ersten zarten Dialoge.“ Die Handlung des Romans ist damit sehr präzise zusammengefaßt.
Die Preisverleihung und „Muster aus Hans“ von Eleonore Frey und Jürg...
Basel (Weltexpress) - Fangen wir also noch einmal von vorne an. Als am 15. November um 11 Uhr im völlig überfüllten Buch.09-Forum die Preisverleihung begann, wußte das Auditorium, daß in die Kurze Liste der engeren Auswahl von insgesamt 61 Titel aus 47 Verlagen fünf Autoren gelangt waren, von denen nun hier und heute das Preisbuch und sein Träger bekanntgegeben würde, das die fünfköpfige Jury, bestehend aus Sandra Leis, Martin Ebel, Manfred Papst, Hans Ulrich Probst, Martin Zingg, erwählt.
Gewinnerin ist: „Mehr Meer“ von Ilma Rakusa aus dem Droschl Literaturverlag...
Basel (Weltexpress) - Das muß man angesichts der Gratulationen für Ilma Rakusa zum Erhalt des zweiten Schweizer Buchpreises doch noch einmal laut sagen, daß es die Bücher sind, die den Preis erhalten, den ihre literarischen Hervorbringer demütig und freudig dann in Empfang nehmen, wie es an diesem Sonntag, den 15. November in der Basler E-Halle, dem diesjährigen Ort der Schweizer Buchmesse, Ilma Rakusa tat. Genauso wie der fünfjährige Deutsche Buchpreis und der französische Prix Goncourt ab 1903 oder der englische Booker Prize, seit 1969, sind es die neuen Bücher des abgelaufenen Jahres, die prämiert werden, im Gegensatz zum Nobelpreis, der das Lebenswerk eines Autors würdigt oder der Büchnerpreis der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung oder der Hölderlinpreis der Stadt Bad Homburg, die ebenfalls dem Schriftsteller als Persönlichkeit gelten.
Ein Brief von XU Pei an den Weltexpress – Autorinnen, die...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Es wäre mir lieber, in China den Studenten die deutsche Sprache und Literatur näher zu bringen. Leider musste ich nach meiner Promotion 1996 im Exil leben, weil ich durch meinen Studienaufenthalt in Deutschland den geistigen Horizont so erweitert hatte, dass ich nicht wieder freiwillig in den Gedankenkäfig der KP Chinas kriechen wollte.
Der 20. Hessische Film- und Kinopreis in der Alten Oper Frankfurt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das ist nun schon seit Jahren ein gutes Gespann, die Frankfurter Buchmesse und die Festveranstaltung des Film- und Kinopreises des Landes Hessen, der einer von zwei Filmpreisen ist, die in der Bundesrepublik auf Länderebene vergeben werden. Inzwischen fährt das Gespann in der Alten Oper vor und da kann man dann sehen, daß das strikt republikanisch gesinnte Frankfurt immerhin einige Schaulustige aufbietet, die beiderseits des roten Teppichs weit auf den Opernplatz hinaus mit langgereckten Hälsen die ankommenden Stars bestaunen, denn Jubeln, das wäre in Frankfurt nicht so richtig drinnen. Warum auch? So bleibt dies ein Abend, der viele Bekannte und noch Unbekannte aus der Film- und Fernsehwelt im Großen Saal versammelt, die sich alle miteinander weit über zweieinhalb Stunden eine Preisverleihung anschauen, ehe die Preise gemeinsam bei Speis und Trank im gesamten Opernhaus gefeiert werden.
Das schöne China in Tusche, Wort und Musik, aber Dichter im...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das Bild Chinas tritt auch auf der Frankfurter Buchmesse so knallhart zwischen der traditionellen Schwarz-Weiß-Tuscherei und bunten Schleiertänzen auf, wie dieses Riesenreich wohl wirklich ist. Schon bei der Eröffnung konnte man von Staatsschriftsteller Mo Yan hören, wie man sich ausdrücken muß, daß es nach Bildung klingt, auch eine ist, aber dennoch trotz nachdenklicher Worte nirgends politisch aneckt, also auch ausgesprochen uneindeutig blieb. Da war der stellvertretende Staatspräsident Xi Jinping deutlicher. Er nämlich hatte auf der Buchmesse und drumherum Politik gemacht. Chinesische Politik. Nur bekamen das die meisten Deutschen nicht mit. Er hatte Angela Merkel nicht die Grüße des derzeitigen Staatspräsidenten Hu Jintao überbracht, der ihn wohl nicht mag, sondern die des vorherigen, seines Mentors, der noch immer Strippen zieht.
Die Maschinerie läuft und läuft und Dan Brown läuft mit –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Laufen tuen natürlich die Menschen und zwar treppauf, treppab, die Gänge des übersichtlich angelegten Messegeländes auf dem Laufbandweg entlang oder in die kleinen Autobusse gequetscht, die dankbarerweise auf der Straße entlang den Messehallen fahren, die nun wiederum auch voll der Menschen sind, die laufen, inzwischen mit den Papiertüten in der Hand oder über der Schulter, wohinein die Kataloge verstaut werden, die man sich an den Verlagsständen sichert – manchmal und durchaus nicht aus Versehen auch Bücher – und auch dort an den Ausstellerständen stehen viele Menschen, die einen, weil sie vom Verlag aus auf Gesprächspartner oder an ihren Büchern Interessierten warten, die anderer, weil das ja das Ziel jeder Buchmesse ist: das Buch in die Hand zu nehmen, von dem man schon hörte und daß man nun anschauen will und am letzten Messetag – eine Neuerung der Letztjahre, früher verpönt – auch kaufen darf oder auf ein Buch zu stoßen, von dem man noch nie gehört hat, das einem vom Titel, vom Autor, von irgendeiner Assoziation her auffällt, nach ihm greift, darin blättert, sich festliest.
Zwar keine Sieger, aber Gewinner doch: die Finalisten Rainer Merkel und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zu kurz gekommen ist bisher fast überall Rainer Merkel mit „Lichtjahre entfernt“, im Fischer Verlag, der trotz des Titels vielleicht inhaltlich am meisten mit einer erwachsengewordenen deutschen Weltbürgerschicht zu tun hat. Die Messung der Entfernung mittels Lichtjahren hat hier auch keine physikalische oder geographische Funktion, sondern deutet an, was Männer und Frauen voneinander trennt, vielleicht nicht so grundsätzlich wie der Satz: „Männer und Frauen passen nicht zusammen“ ausdrückt, sondern eher mitten in dem Prozeß, wenn zwei, die sich sehr nahestanden. sich mehr und mehr ihrer Distanz, die sie voneinander gewinnen, bewußt werden und dieses fremde Gefühl zu ihrem eigenen werden lassen.
Zwar keine Sieger, aber Gewinner doch: die Finalisten Norbert Scheuer und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die mit ihrem Roman „Du stirbst nicht“ mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnete Kathrin Schmidt hat übrigens im Pressegespräch nach der Preisverleihung im Kaisersaal des Frankfurter Römer etwas Nettes gesagt, daß wir nun an die anderen, die fünf Finalisten der Kurzen Liste weitergeben: Für sie sei die Nominierung, also zu den letzten Sechs zu gehören, schon der Preis gewesen, der sich jetzt gar nicht weiter steigere. Und da diese Preisträgerin nicht kokett ist, ist ihr das genauso abzunehmen. Denn schließlich bedeutet es ja viel, aus diesmal 154 Romanen erst auf die Zwanzigerliste der Jury zu gelangen und dann noch unter die ersten Sechs zu kommen. Daß auch die letzten Fünf mit 2500 Euro Preisgeld selbst finanziell etwas davon haben, nur am Rande. Über Herta Müller und auch über ihr Buch „Atemschaukel“, im Hanser Verlag erschienen, ist von uns schon viel und viel Gutes geschrieben worden. Das entnehmen Sie bitte den verlinkten Artikeln.
Kathrin Schmidt mit „Du stirbst nicht“ bei Kiepenheuer & Witsch Preisträgerin...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eine faustdicke Überraschung. Nicht für uns oder doch eher in diesem Sinn, daß die siebenköpfige Jury tatsächlich das Buch prämiert hat, das auch wir für das „beste“ gehalten haben, wie willkürlich und subjektiv auch immer solche Auswahlen sind. Die Buchpreisträgerin Kathrin Schmidt hat ein wundersames Buch geschrieben, davon gleich mehr. Die Festversammlung im Frankfurter Römersaal, nun schon das fünfte Mal den Abend vor der Buchmesse zur Preisverleihung zusammengekommen, wurde nach dem Grußwort der Hausherrin, Oberbürgermeisterin Petra Roth, vom Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – wir finden schön, daß solch alte deutsche Wendungen noch benützt werden – Gottfried Honnefelder als das begrüßt, was sie ist: „Hochverehrte Preisversammlung“.