New Delhi, Indien; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Gute Nachrichten für Lohnarbeiter klingen anders als das, was der ORF (6.8.2019) gestern mitteilte. Unter der Überschrift „350.000 Stellen in Indiens Autoindustrie gestrichen“ wird mitgeteilt, dass „seit April … ersten Schätzungen zufolge Hersteller, Zulieferer und Händler etwa 350.000 Jobs gestrichen“ hätten, was „ein hochrangiger Branchenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters“ gesagt habe. „Davon entfielen 100.000 Stellen auf die Zulieferer.“
Wer ehrlich ist, der muss mitteilen, dass in ganzen Werken nicht eine oder zwei von drei Schichten gestrichen wurden, sondern die Produktion ruht. Punkt.
Mit weitere Entlassungen muss gerechnet werden. Das betrifft nicht nur Indiens größter Autobauer Maruti Suzuki, sondern auch andere Branchengrößen. Auch der indische Autobauer Tata Motors, der mit seinen Marken Jaguar und Land Rover von einem Verkaufsrekord zum nächsten zu eilen schien, senkt die Produktion und schickt viele seiner Lohnarbeiter nach Hause (vgl. beispielsweise „Business Standard“ (5.8.2019) und „Pune Mirrow, 7.8.2019) und muss weiter Stellen abbauen, auch im Vereinigten Königreich.
Schon Anfang Juli 2019 kündigte Jaguar Land Rover laut „Merkur“ (10.7.2019) an, „seine Kosten reduzieren“ zu müssen. Weiter hießt es: „Die Stellenstreichungen betreffen fast ausschließlich Großbritannien, wo das Unternehmen 42.500 seiner weltweit 44.000 Mitarbeiter beschäftigt. Medienberichten zufolge sollen vor allem Jobs in der Verwaltung wegfallen. Der Abbau der Arbeitsplätze reiht sich ein in ein umfangreiches Sparprogramm, mit dem der Autobauer in 18 Monaten rund 2,5 Milliarden Pfund einsparen will. Im vergangenen Jahr verließen bereits 1500 Mitarbeiter das Unternehmen, das dem indischen Konzern Tata Motors gehört.“
In der VR China soll der Absatz schlecht laufen, die Dieseltechnologie schreite im Konzern auch nicht weiter und dann droht in Kürze der Brexit ohne Exit zum 31. Oktober 2019.
Dass Tata Motors plane, vier E-Autos in den nächsten 18 Monaten auf Indiens Straße zu bringen, das geht ein wenig unter. Indien und E-Autos? „Viel Vergnügen“, wünscht die Konkurrenz und dürfte sich vorerst ins Fäustchen lachen.