Starke erste Hälfte sichert Dreier gegen Sindelfingen – FF USV Jena Tabellenfünfter – Tore durch Lisa Seiler und Ria Percival

© Foto: Ingo Jí¤ckel und Silke U. Winkler

Offensive Akzente

Von Beginn an zeigten die Gastgeberinnen, dass für sie an diesem Tag lediglich ein Sieg zur Debatte stand. Obwohl es „nur“ gegen den Tabellenletzten aus Sindelfingen ging, agierten die USV-Frauen äußerst konzentriert und setzten früh offensive Akzente. Gegen die tief stehenden Gäste blieb jedoch bei der Mehrzahl der Aktionen anfangs der Ball oft in der vielbeinigen Abwehr hängen. Bis zur 19. Minute. Da schnappte sich Ria Percival das Leder und zog über die linke Seite davon. Als plötzlich die Gästekeeperin an der Strafraumecke auftauchte, passte Jenas Nummer 2 mit viel Übersicht den Ball in die Mitte. Lisa Seiler nutzte die sichtliche Unordnung in der schwäbischen  Hintermannschaft, legte sich die Kugel zurecht und schoss straff zum längst fälligen 1:0 ins linke Eck. In der Folge boten sich einige klare Chancen, das Ergebnis nach oben zu schrauben.

Mangelnde Chancenverwertung

Carolin Schiewe hämmerte einen  Freistoß aus 30 Metern nur Millimeter über den Kasten, Amber Hearn nahm eine Hereingabe von L. Brosius aus Nahdistanz volley, ein toller Reflex der Torhüterin lenkte den Ball aber noch um den Pfosten zur Ecke und auch Lisa Seiler scheiterte mit enem Versuch aus gut 20 Metern nur denkbar knapp. Einziges Manko der gefällig spielenden und engagierten Gastgebrinnen in Hälfte eins: die mangelnde Chancenverwertung. Das ließ zwar für die 2. Halbzeit hoffen. Allerdings taten sich die FF USV-Frauen sichtlich schwer, den Spielfaden wiederzufinden. Seinen Teil dazu trug nun auch der Gegner bei, der früher und aggressiver in die Zweikämpfe ging und so den Spielfluss entscheidend unterband. Bei Jena häuften sich die Abspielfehler, Bälle wurden leicht verstolpert, was auf eine gewisse Nervosität schließen ließ.

Brenzlige Situation

© Foto: Ingo Jäckel und Silke U. WinklerEin zweiter Treffer wäre zu diesem Zeitpunkt ein probates Mittel gegen die Unsicherheiten gewesen. Nur ließ aber trotz eifrigem Bemühen auf sich warten. Susann Utes präsentierte nach einer Stunde in ihrem 100. Bundesligaspiel eine sehenswerte Einzelaktion und zog mit sichtlich Wut im Bauch ab. Wieder brachte Sindelfingens Keeperin den Fuß dazwischen und blieb ebenso in der Folge Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Erst parierte sie einen Flugkopfball von Amber Hearn aus Nahdistanz, klärte auf der Linie, als Julia Arnold von halblinks draufhielt und fischte dann der einschussbereiten Ria Percival das Leder am Fünfmetereck vom Fuß. Großes Glück hatten die Gastgeberinnen in der 84. Minute. Ein Missverständnis in der Hintermannschaft eröffnete dem Gegner die Möglichkeit zum Ausgleich. In letzter Sekunde klärte Abby Erceg die einzig brenzlige Situation, die Jena während des gesamten Spiels überstehen musste.

Gute Vorarbeit

Mit der Einwechslung von Sara Löser kam in der Schlussviertelstunde nochmals neuer Schwung in die Partie. Jenas Nummer 8 sorgte über die Flügel für einige Unruhe, knüpfte damit nahtlos an das gelungene Offensivspiel ihrer Vorgängerin Lisa Seiler an. Mehrfach tankte sie sich bis zur Grundlinie durch und passte nach innen, ohne aber einen Abnehmer zu finden. Erst in der Nachspielzeit trug ihre gute Vorarbeit Früchte. Über die ungewohnt linke Seite marschierte Sara Löser beherzt durch  die Gästeabwehr. Ihr Zuspiel an den langen Pfosten netzte Ria Percival zum lang ersehnten 2:0 ein gegen eine vor allem in Hälfte zwei tapfer kämpfende Sindelfinger Elf.

So spielten sie:

FF USV Jena: Stenia Michel – 23- Laura Brosius, 33- Carolin Schiewe, 5- Abby Erceg,  17- Lisa Seiler ( 8- Sara Löser, 76.) Beil, 19- Iva Landeka ( 15- Vanessa Müller, 90.+1), 6- Susann Utes, 31- Julia Arnold, 2- Ria Percival, 10- Amber Hearn ( 20-Louisa Lagaris, 89.) – Trainer Daniel Kraus

VfL Sindelfingen: 1- Simone Holder – 27- Bianca Uhl ( Sandra Borowski, 68.), 5- Bianca Blöchl, 4- Selin Münz, 3- Bianca Brösamle ( 9-Anna Vidovenyecz, 85.), 10- Julia Schneider, 14- Maximiliane Rall, 8- Anja  Selensky, 21- Julia Becker ( 28- Paula Vorbeck, 81.), 19- Stefanie Grimm, 7- Nicole Loipersberger – Trainer Nikolaos Koutroubis

Tore: 1:0 (19.) Lisa Seiler, 2:0 (90+1) Ria Percival

Schiedsrichter Inka Müller-Schmäh (Potsdam)

Zuschauer: 340

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