St. Pauli verliert gegen Hertha BSC am Ende mit 2:3

Hertha ging zwar von einem Abwehrfehler der Platzherren durch Allagui (23.), Vorarbeit Ramos, in Führung, doch St. Pauli drehte das Spiel. Auch weil Hertha sich dem schwachen Niveau der Hansestädter anpasste. Ronny war nur mit verlorenen Zweikämpfen und ungewohnt vielen Ballverlusten auffällig. Dabei hatte er erstaunlich viel Raum, den er nicht nutzte. Selbst Änis Ben-Hatira rannte sich immer wieder fest und Trainer Jos Luhukay sah sich das mit viel Geduld bis zum 1:1 (66.) durch Lennart Thy an, brachte nach dem Ausgleich Ben Sahar für Sami Allagui und Sandro Wagner (79.) für Ben-Hatira. Den nächsten Treffer allerdings erzielte Ginczek per Strafstoß (84.) für St. Pauli zu einem Zeitpunkt, zu dem in der Regel Spiele entschieden sind. Weiter unter mehr lesen.

Bezeichnend der nächste Wechsel (85.) Roman Hubnik für Maik Franz. Die Qualität der Hamburger, nur 36 Punkte, spiegelt sich in dieser Saison mit Tabellenrang 13 wider. Heißt: Drei Punkte hätten dem Team von Michael Frontzek gut getan. St. Pauli durfte auch bis zwei Minuten vor Ultimo sich darauf freuen. Wieder einmal Ronny, ein wuchtiger Linksschuss aus 20 Meter Entfernung ins linke Toreck, diesmal aus dem Spiel heraus, brachte das 2:2 und der nächste Linksangriff, die Eingabe ließ Ben Sahar täuschend auf Sandro Wagner durch, volley und gefühlvoll mit der linken Innenseite schlug das Leder wieder links platziert im Tor der Hamburger zum 2:3 (90.) ein. St. Pauli war geschockt und Hertha registriert nun 21 Treffer in den letzten 15 Minuten. Ein solcher Endspurt bei der gefühlten Niederlage muss gelobt werden. Immerhin, Hertha drehte erneut die Partie und hat es damit wesentlich effizienter als der 1. FC Köln im Heimspiel 1:1 gegen 1860 München gemacht. Und Kaiserslautern muss am Montagabend erst einmal in Cottbus gewinnen. Braunschweig ebenfalls aufgestiegen, bleibt Hertha im Kampf um die Meisterschaft im Nacken. Im nächsten Heimspiel kommt Erzgebirge Aue mit einem neuen Trainer nach Berlin.

Hat Hertha dann wieder so viel Dusel in Köln? Spannend bleibt es nach dem 31. Spieltag weiterhin um den Relegationsplatz, Köln steht zunächst vor der schweren Aufgabe in Bochum. Neuruhrer gewann neun Punkte in drei Spielen als neuer Coach des VfL mit der BL-Fahrstuhlmannschaft. Der FSV Frankfurt ist plötzlich im Rennen um Platz drei. Und ebenso spannend stellt sich die Abstiegsfrage. Regensburg und Sandhausen sind so gut wie weg. Aalen hat sich sportlich mit 40 Punkten gerettet, hat aber schier große Lizenzprobleme und könnte bis zur Regionalliga dann absteigen. Dynamo Dresden nimmt mit nur 28 Punkten Platz 16, den Relegationsplatz, ein. Aue 33 Punkte, Bochum 35, St. Pauli 36 P., sind bei drei ausstehenden Pflichtspielen keineswegs gesichert. Ich finde es großartig, wenn bis zum letzten Tag gerechnet und gezittert wird.

Vorheriger ArtikelDer Glaube versetzt bekanntlich Berge! „Erzengel Raphael: Der heilende Engel an deiner Seite“ von Doreen Virtue, ein Buch das hilfesuchenden Trost und Kraft spendet
Nächster ArtikelDem Geizigen folgt der Liebhaber – Barock am Main wird wieder ein Renner