Sensation in Sindelfingen – VfL trotzt FC Bayern Punkt ab – Über sich hinausgewachsen – Maximiliane Rall trifft zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich

© Foto: Dietmar Tietzmann

Völlig anderes Gesicht

Den Treffer zum vielumjubelten Ausgleich markierte vor 287 Zuschauern im Sindelfinger Floschenstadion Maximiliane Rall (57.). Die Führung für den FC Bayern hatte Sarah Romert in der 38. Minute erzielt. Was die Mannschaft heute geleistet hat, ist nicht in Worte zu fassen. Jede Spielerin ist über sich hinausgewachsen und an ihre Grenzen gegangen. Alle Spielerinnen haben sich auf einem Top-Niveau präsentiert“, war Koutroubis fast sprachlos und voll des Lobes. Nur sieben Tage nach der bitteren 0:12-Niederlage beim 1. FFC Frankfurt präsentierte der VfL ein völlig anderes Gesicht.

Bedingungsloses Kampfspiel

Mit Kampf und Leidenschaft stemmte sich die junge Koutroubis-Elf gegen den Favoriten aus dem Freistaat. Von Beginn an entwickelte sich auf tiefem Geläuf ein bedingungsloses Kampfspiel. Aufgrund des Vorspiels der zweiten Mannschaft und den anhaltenden Regenfällen konnte der FC Bayern seine technische Überlegenheit nicht ausspielen und der VfL zeigte totale Bereitschaft, sich in der Defensive in alle Bälle reinzuwerfen. In der 38. Minute fehlte allerdings der Zugriff im Mittelfeld und der FCB kombinierte schnell nach vorne. Mit einem platzierten Schuss aus dem Zentrum sorgte Romert für den 1:0-Führungstreffer.

Mit Dynamik an der Spitze

© Foto: Dietmar TietzmannDer VfL agierte gegen den FC Bayern in einem 4-4-2-System. Dabei überraschte Koutroubis seinen Trainerkollegen mit einer unerwarteten Umstellung. Stürmerin Nicole Loipersberger spielte links hinten in der Viererkette und störte wirkungsvoll die Kreise der schnellen Laura Feiersinger. In der Spitze spielte Rall, die mit ihrer Dynamik die Bayern-Abwehr auf Trapp hielt. In der 57. Minute waren die Bayern-Verteidigerinnen samt Torfrau Kathrin Längert allerdings machtlos. Einen Pass in die Schnittstelle nahm Rall auf, umkurvte die Keeperin und schob den Ball mit links in die Bayern-Maschen.

Die Mannschaft lebt

In der Folgezeit gab es hüben wie drüben weitere Torgelegenheiten, doch ein Treffer wollte nicht fallen. Auch nicht in den sechs Minuten der Nachspielzeit, in denen die VfL-Spielerinnen mit allem was sie haben das Remis verteidigten. „Durch dieses Spiel hat sich die Mannschaft einigen Respekt zurückerobert. Das Ergebnis gibt einen Schub für die nächsten Aufgaben, in denen wir weiter punkten wollen. Die Mannschaft lebt wieder und so ein Gefühl, wie nach dem Abpfiff, haben wir lange nicht mehr gehabt“, kommentierte Koutroubis die Freudentänze nach dem Schlusspfiff.

So spielten sie:

VfL Sindelfingen: Holder – Brösamle, Blöchl, Münz, Loipersberger – Grimm, Becker (85. Vorbeck), Schneider, Uhl (53. Vollmer) – Borowski (79. Hezel), Rall – Trainer: Niko Koutroubis

FC Bayern München: Längert – Maier, Wenninger, Cross, Manieri (62. Walkling) – Romert, Schöne – Feiersinger (72. Gaugigl), Schnaderbeck, Bürki – Hagen – Trainer: Thomas Wörle

Tore: 0:1 Romert (38.), 1:1 Rall (57.)

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)

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