Glasgow, Schottland, UK; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mitte 2016 hatte eine knappe Mehrheit in Schottland, wo die Engländ und andere Briten wählen durften, während die Schotten in England nicht wählen durften, für den Verbleib im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK) gestimmt. Wer die von London festgelegte Wahl, zu dem die Schotten sich nach dem Motto „friss oder stirb“ verhalten durften, als fair betrachtet, der ist ein Idiot.
Kurz darauf entschieden die Briten, die Europäische Union (EU) verlassen zu wollen. Seit dem wird über die Unabhängigkeit Schottlands wieder stark diskutiert und gestritten. An der alljährlich in Glasgow stattfindende Demonstration für die Unabhängigkeit („March for Indy“) nahmen heute Zehntausende teil. So viel wie noch nie zogen durch die Straßen der größten Stadt in Schottland und forderten „Independence Now“.
Nicola Sturgeon erklärt seit geraumer Zeit als Erste Ministerin Schottland, dass man voraussichtlich im Herbst 2018 mehr Klarheit zu den Brexit-Konditionen haben werde und dann eine Entscheidung zu einem zweiten Unabhängigkeitsreferendum von UK fällen könne.
Vermutlich wollen die meisten Schotten in der EU bleiben und würden daher noch lieber als sonst UK verlassen. Sollte London zudem eine faire Abstimmung erlauben, darf bei der Wahl von einer Mehrheit für die Unabhängigkeit von London gerechnet werden.
Was auch immer bis um Herbst geschieht, heute wurden zigtausende blauweißen Flaggen gezeigt. Auch Fahnen der Katalanen, die für eine Unabhängigkeit von den spanischen Besatzern kämpfen, wurden gezeigt.
Der Veranstalter „All Under One Banner“ sprach laut „BBC“ von 80.000 Teilnehmern, die Polizei von 35.000. Wie auch immer: so viele wie dieses Mal kamen noch nie. Letztes Jahr sollen es laut „BBC“ 20.000 Demonstranten.
Mehr vom Marsch für Unabhängigkeit: https://www.pscp.tv/w/1vAxRVBnyrYxl
Siehe zum Thema auch die Beiträge Wählerinnen und Wähler in Schottland sagen „Nein“ zur Unabhängigkeit von United Kingdom von Horst-Udo Schneyder und Soll Schottland ein unabhängiger Staat sein? – Ja! von Stefan Pribnow im WELTEXPRESS.