Scherben bringen Glück – Berliner Eisbären bezwingen mit Ach und Krach Schwenninger Wild Wings

Eisbären Berlin versus Schwenninger Wild Wings am 4. November 2018 in Berlin. © 2018, Foto: Hans-Peter Becker

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Scherben bringen Glück. Dass es das Glück des Tüchtigen war, der durfte, wollte und konnte, weil er ein paar Spieler mit mehr Möglichkeiten in den eigenen Reihen aufbieten konnte, das beinhaltet der Begriff Glück. Dabei sind weniger Männer wie Frank Hördler und Florian Kettemer gemeint, die sich im Spiel nach vorne hervortun, weil sie sich notgedrungen einbringen müssen, sondern Stürmer wie Louis-Marc Aubry und James Sheppard, die auch auf eigene Stärken bauen können und alleine durchbrechen dürfen.

Eisbären Berlin versus Schwenninger Wild Wings am 4. November 2018 in Berlin. © 2018, Foto: Hans-Peter Becker

Ohne die Genannten und ohne einige andere mehr wie Top-Torhüter Kevin Poulin wären die Eisbären nicht weiter als die Wild Wings und also Sparringspartner für prima Mannschaften wie die aus Mannheim und München.

Dass die Begegnung Not gegen Elend immerhin 11.969 Zuschauer in die hohe Merhzweckhalle zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke lockte, das wird wohl nicht an der Qualität der beiden Mannschaften gelegen haben, eher schon an der besonderen Liebe des Fanpublikums zum Dynamo und der allgemeinen Langeweile im Dasein des Eventpublikums.

Eisbären Berlin versus Schwenninger Wild Wings am 4. November 2018 in Berlin. © 2018, Foto: Hans-Peter Becker

Zurück zum Spiel der Eisbären gegen Schlusslicht Schwenningen, dass die Hausherren 5:3 (2:3, 1:0, 2:0) gewinnen konnten, zu dem WELTEXPRESS-Autor Hans-Peter Becker in „Sportick“ (4.11.2018) notierte: „Die Profis vom Neckarursprung machten vom Eröffnungsbully an klar, dass sie nicht als Kanonenfutter nach Berlin gekommen waren. Ein Doppelschlag in der 8. und 9. Spielminute brachte die Eisbären in Front. Erst traf Florian Kettemer und dann leistete sich Dustin Strahlmeier im Tor der Gäste eine Gurke, als er einen relativ harmlosen Schuss von Daniel Fischbuch passieren ließ. Diese Führung erwies sich als Gift für die erneut ersatzgeschwächten Eisbären. Es sind aktuell acht verletzte Spieler, drei komplette Blöcke und lediglich zwei Stürmer für die vierte Reihe. Wollten sie Kräfte sparen? Die Gäste konnten fast vier komplette Reihen aufbieten. Es war unerklärlich, warum sie plötzlich einbrachen. Die Schwenninger Wild Wings drehten das Spiel noch vor der ersten Drittelpause. Zwischen dem 1:2 Anschlusstreffer und dem Ausgleich lagen nur 27 Sekunden, so steht es im Protokoll. Real lag mehr Zeit dazwischen, weil nach dem ersten Schwenninger Treffer der Computer der Spieluhr abstürzte und resettet werden musste. Die Eisbären waren bei beiden Treffern in Unterzahl. Die Torschützen für die Gäste waren Istvan Bartalis und Marcel Kurth.

Eisbären Berlin versus Schwenninger Wild Wings am 4. November 2018 in Berlin. © 2018, Foto: Hans-Peter Becker

In der 18. Minute traf Ville Korhonen zur 3:2 Führung und die mitgereisten Fans aus dem Süd-Westen der Republik machten sich lautstark bemerkbar. Bei den Eisbärenfans dagegen war allgemeines Kopfschütteln angesagt…

In der 30. Minute traf Brendan Ranford zum 3:3. Anschließend wogte das Spiel hin und her. Mit dem Unentschieden ging es in den Schlussabschnitt. In der 42. Minute jubelten die Gäste, doch das Tor wurde nach dem Videobeweis nicht gewertet, weil eine Behinderung des Torwartes vorlag. Pech für die Wild Wings, denn in der 42. Minute traf Daniel Fischbuch erneut und es stand 4:3 für die Eisbären. Der Tabellenletzte gab nicht auf, doch mit viel Glück hielten die Eisbären ihren Kasten sauber. Eine notierenswerte Aktion ereignete sich in der 47. Minute. Hinter dem Tor auf der Seite der Fankurve ging nach einem Schlagschuss von Frank Hördler eine Plexiglasscheibe zu Bruch. Wieder war das Spiel unterbrochen. In der 59. Minute machte Louis-Marc Aubry den Sack zu, er erzielte das Tor zum 5:3.“

Nach der Niederlage am Freitag in München gegen den amtierenden Meister und dem Arbeitssieg gegen Schwenningen stehen die Berliner nach 17 Spieltagen mit 27 Punkten auf dem sechsten Rang der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga und also zwischen Baum und Borke. Die Pinguine aus Krefeld liegen nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses einen Rang dahinter. Auf den Plätzen acht und neun folgen die Kölner Hai und die Straubing Tigers. Diese Mannschaften auf Distanz zu halten, das dürfte für diese Eisbären genau so schwer werden, wie weiter nach oben zu klettern. Die Augsburger Panther, die Düsseldorfer EG und der ERC Ingolstadt sind in dieser Saison bisher besser.

Berlin braucht also Glück und dazu gehört bekannt Wollen, Dürfen und vor allem Können.

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