Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Schauspieler Samouil Stoyanov vom Wiener Volkstheater, der zum Ensemble von „Humanistää!“ gehört, wurde auf dem Berliner Theatertreffen dafür ausgezeichnet. Die Laudatio des mit 5.000 Euro dotierten Alfred-Kerr-Darstellerpreises hielt die Schauspielerin Valery Tscheplanowa, die in diesem Jahr Jurorin war.

Sie, die diesen Preis 2014 erhielt, meinte, daß „ein Klumpen Präzision und Grazie“ sei und „aus Ernst Jandls klugen kargen Sätzen einen nachdenklichen Kraftmonolog“ mache, ja, er schwitze die Sprache. „Humanistää!“ wurde unter der Regie von Claudia Bauer am 12. und 13. Mai 2022, auf der Großen Bühne im Haus der Berliner Festspiele aufgeführt. Das Stück sei „ein Menschengedicht voller Schmerzwitz und Sprachtanz und ein Ensemble, dem“ sie „in Gänze gern die Penunsen vom Kerrpreis überweisen würde. Aber es gibt ihn: den Unterschied.“

Weiter im Tscheplanowa-Text: „Gleich am Anfang, da war er noch mit einer Maske verdeckt, fragte ich mich, wer tanzt da so kampfbereit Sprache. Dann folgte viel gute Ensemblearbeit und dann sein großer Monolog … und lässt mit dem Weglassen des Wortes ‚Dritter‘ unser Blut gefrieren.

Ich dachte nur, lieber Himmel, lass ihn nicht 50 sein, denn von fünf bis 50 hatte ich in diesem erstaunlichen Wesen alle möglichen Alter, Geschlechter und Figuren umhergehen sehen. Nach dem Schlussapplaus also schnell auf die Straße und googeln, Samouil Soyanov 33. Bingo, der Kerrpreis 2022 geht an Samouil Stoyanov!“

So kann’s geh’n in Berlin beim Theatertreffen.

Petra Paterno äußerten sich vom Blatt ablesend auch über „Humanistää! – Eine Abschaffung der Sparten“ nach beziehungsweise basierend auf Ernst Jandl, allerdings bereits am 3. Februar 2022.

„Humanistää! sei „ein Fest für Jandl, ein munteres Ringen um Formen und ein großer Theaterspaß“. Dafür sorgen neben Samouil Stoyanov auch noch Elias Eilinghoff, Evi Kehrstephan, Bettina Lieder, Hasti Molavian, Nick Romeo Reimann, Julia Franz Richter und Uwe Rohbeck auf der Bühne.

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