Richtfest im Jüdischen Museum Frankfurt – Mit dem Erweiterungsbau erhält das Museumsufer zusätzliche Attraktivität

Von rechts nach links: Finanzminister Schäfer; Kulturdezernentin Dr. Hartwig, Oberbürgermeister Peter Feldmann, der Vertreter der Bauarbeiter. © 2018, Foto/BU: Jürgen Pyschik

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Mit dem Richtfest für den Erweiterungsbau des Jüdischen Museums am Standort Untermainkai ist ein wichtiger Schritt vollzogen, um dem Museum künftig bessere Möglichkeit zu geben, sein Potential auszuschöpfen. Erweiterte Ausstellungsflächen, Veranstaltungsräume und mehr Platz für die Museumspädagogik werden die Attraktivität für die Besucher künftig deutlich erhöhen.

Schon die Standorte des Museums spiegeln die Geschichte jüdischen Lebens in Frankfurt

Als ein erster Standort für ein Museum zur Geschichte jüdischen Lebens in Frankfurt gesucht wurde, bot sich das Gebäude am Untermainkai geradezu an: Es war das erste Palais der Familie Rothschild nach dem sie die Judengasse verlasssen hatte. Genutzt wurde es von der Universitätsbibliothek und den Städtischen Bühnen – die Umwidmung zum Museum also kein Problem. Anders verhält es sich mit dem zweiten Standort im Bereich der ehemaligen Judengasse selbst. Das Gelände, bis zu der Pogromnacht auch Standort einer der großen Synagogen, war nach dem 2. Weltkrieg mit einer Blumengroßmarkthalle und einer Tankstelle bebaut worden. Als diese dann durch ein großes Verwaltungsgebäude der Stadtwerke abgelöst werden solllten, entdeckte man bei den Ausschachtungsarbeiten wertvolle Zeugnisse der ehemaligen Judengasse. Nun begann ein heftiges und zähes politisches Ringen um den Erhalt dieser Funde auch als Ort des Erinnerns – bis hin zu Besetzungen und Polizeieinsätzen. Die Befürworter setzten sich durch, und so ist heute ein informativer Museumskomplex in das Verwaltungsgebäude integriert.

Das Gelände am Untermainkai bot glücklicherweise Erweiterungspotential

Solche Konflikte gab es im Umfeld des Rothschildpalais glücklicherweise nicht. Das Grundstück erlaubte die Realisierung eines zusätzlichen Gebäudes, das künftig den zentralen Eingang mit attraktivem Foyer und einem endlich ausreichend großem Veranstaltungsraum umfasst. Im Tiefgeschoss, bis unter den Hof reichend, findet sich die Halle für Wechselausstellungen, während im Altbau des Rothschildpalais die Dauerausstellung residiert – jetzt mit zusätzlichen 600 Quadratmetern.

Der Kostenrahmen wird eingehalten

Den Löwenanteil der entstehenden Kosten, nämlich 50 Millionen Euro, trägt die Stadt Frankfurt. Mit zwei Millionen beteiligt sich das Land und weitere 3 Millionen wurden durch Freunde und Förderer des Museums aufgebracht. Dieser Rahmen wird wohl nicht überschritten werden. Die Fertigstellung der Gebäude ist für Frühjahr 2019 vorgesehen, die Wiedereröffnung für Sommer 2019.

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