Paris, Frankreich (Weltexpress). Stelle Dir vor, es ist Wahl und keiner geht hin. Richtig, das hat es bisher noch nicht gegeben und das wird es nicht geben, auch nicht im Westfrankenreich mit seinen besetzten Gebieten, darunter Elsaß und Lothringen. Allerdings haben die meisten Nichtwähler, die auch Wähler sind, durch Nichtstun gehandelt. Sie haben sich den Veranstaltungen verweigert.
Die Wahlbeteiligung der zeitgleich stattfindenden Regional- und Départementswahlen wird derzeit auf knapp über 30 Prozent geschätzt.
Nun wurde ein vorläufiges Rekordtief bei der ersten Runde der Regionalwahlen in Frankreich gemessen mit vermutlich 31 Prozent bis 34 Prozent).
Marine Le Pen (Rassemblement National) und Emmanuel Macron (La République en Marche), die nicht nur in den Lügen- und Lückenmedien französischer Zunge als Favoriten gelten, wurden mehr oder weniger abgestraft. Die Partei Rassemblement National (RN) landete mit rund 19 Prozent auf dem zweiten Platz. 2016 lag die Partei von Le Pen noch bei 27,7 Prozent.
La République en Marche (LREM) kam im Verbund mit liberalen Blöcken auf 11 Prozent. Das ist ein Desaster.
Les Républicains, zu der Nicolas Sarkozy gehört, sehen sich mit 27 Prozent als Gewinner.
Die Sozialisten und so weiter kommen wohl auf 16 Prozent.
Die Mitglieder und Mandatsträger der RN sehen gute Chancen, die Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur erstmals zu gewinnen. Die LREM wird keine Region gewinnen. Null.
Der als grün geltende Block kam auf rund 13 Prozent.
Amtliche Endeergebnisse liegen noch nicht vor.
Die zweite Runde der Regional- und Départementswahlen soll am 27. Juni stattfinden. Dafür dürfen neue Wahlbündnisse gesucht und gefunden, beschlossen und verkündet werden. So ist das im Westfrankenreich.
Nebenbei bemerkt kam es hier und dort zu Zuständen wie in Afrika. Wahlhelfer kamen nicht, Stimmzettel fehlten, Wahlbüros bleiben geschlossen. Frankreich schafft sich ab.
Christian Jacob, Chef der Les Républicains, kommentierte dies in „TF 1“ mit den Worten: „Ein solches Durcheinander hat es noch nie gegeben.“ Wer meint, daß die Lage in Franzien immer schlimmer werde, der liegt so falsch nicht.
Auch Jean-Luc Mélenchon (einst Gründer und Vorsitzender der Parti de Gauche, dann La France insoumise) klagte über die Zustände und verlangte eine Untersuchungskommission.