Samstag, 18. Mai 2024
Reise Seite 189

Reise

Maierhöfen (Weltexpress) - Bereits aus dem Flugzeugfenster während des Landeanfluges auf Kittilä im finnischen Teil Lapplands überkommen den Reisenden Vorahnungen winterlicher Impressionen, wie sie nur hier möglich sind, so weit nördlich des Polarkreises. Die Höhenzüge der Region leuchten verhalten. Das schräge Licht lässt harte Konturen sanft erscheinen. Wie wehende Schleier stehen Hügel hintereinander, bis sich die Linien im Osten über Russland mit der Horizontbegrenzung vereinen.
Maierhöfen (Weltexpress) - Mythen und Aberglauben bestimmen auch heute noch teilweise das Leben im hohen Norden. Einmal ist es die Verbundenheit der Menschen mit den Kräften der Natur, mit dem Wind und dem Licht, das seine Leuchtkraft entweder ununterbrochen über die einsamen Weiten ergießt, oder sich im Winter ganz zurückzieht. Vielleicht sind es aber auch die immer noch schier unermesslichen Herden der Rentiere, deren Lebensrhythmus den Jahreslauf der Samen bestimmt. Wie der Bison den Indianern, so liefert auch das Rentier den Samen fast alles, was sie zum Leben brauchen: Fleisch als Nahrung, Fell und Leder für Bekleidung und Behausung, sowie Nadeln und Werkzeuge aus Knochen. Dabei gab es neben dem Lappenzelt aus Rentierfell auch das Erdhaus. Birkenstämme bildeten ein Gerüst, das außen schließlich zur Isolation mit Torf und Wasen abgedeckt wird. Im Lappenmuseum in Inari sind diese Wohnstätten zu sehen.
Berlin (Weltexpress) - Irland ist ein Land, dass politisch zuletzt eher negative Schlagzeilen machte. Als eines der Länder, die von den EU-Subventionen am meisten profitierten blockierte es im vergangenen Sommer den EU-Reformvertrag. Der gewisse Pragmatismus, der hinter dieser Entscheidung stand, macht sich auch auf der kulturellen Ebene bemerkbar: Um weder auf ihr Guinnes, noch auf die hohen literarischen Künste des Landes verzichten zu müssen, veranstalten die Iren "literarische Zechtouren". Schauspieler führen die Trinklustigen von Kneipe zu Kneipe.
Hamburg (Weltexpress) - Der Wildschönauer Bummelzug ist bis auf den letzten Platz besetzt. Mit „Anneliese“ und Tiroler Klängen über den Lautsprecher beginnt die 20-minütige Fahrt zur Kundler Klamm. Da, zwischen dem Wildschönauer Mühltal und Kundl im Inntal, heißt es aussteigen. Denn nun ist eine Wanderung von einer knappen Stunde durch eine der schönsten Schluchten Österreichs angesagt. Zugänglich gemacht von „Sr. M. Kaiser Franz Josef I. Anno 1911“. Die steil aufragenden Felsen scheinen verglast und glitzern in der Sonne. Quellen und kleine Wasserfälle haben sich in fantasievolle Eiszapfengebilde verwandelt. Bei einem abendlichen Ausflug erhellen Fackeln die märchenhaft verzauberten Felswände, und ein Drache schenkt Glühwein aus.
Alanya-Antalya/Türkei (Weltexpress) - Der milde mediterane Winter an der türkischen Mittelmeer-Küste ist nicht nur eine Lieblingsjahreszeit der Kultur-Touristen oder Überwinterer, sondern auch der Bergsteiger und Liebhaber von Wintersport. Es ist eine seltene Kombination, die hier zu haben ist.
Berlin (Weltexpress) - Aus gutem Grund hat sich Orvieto, eine der schönsten kleinen Städte Italiens, hoch oben aufs Felsplateau gehockt. In dieser natürlichen Festung war man im Mittelalter vor den Feinden sicher. Heute gibt es zwar keine Feinde mehr, aber noch immer thront die Stadt in der Mitte des Paglia-Tals auf einem Tafelberg, der an seinen Rändern bis zu 120 Meter senkrecht in die Tiefe fällt. Die Geschichte Orvietos in der Region Umbrien reicht zurück bis ins siebte vorchristliche Jahrhundert. Unter dem Namen Velsna war die Stadt ein bedeutendes Zentrum etruskischer Kultur. 265 v. Chr. dann beendeten die Römer das Kapitel. Sie fielen in Velsna ein und machten die Stadt dem Erdboden gleich. Doch bis heute sind die Spuren der Etrusker sichtbar.
Bonn (Weltexpress) - Das Klima in Bonn war von jeher Thema bei den Bonnern und den „Urbönnschen“. Ob politisches Klima, historisches Klima, ob Karnevalsklima, egal, jedenfalls bezeichnet sich das heutige Bundesbonn immer noch als die „nördlichste Stadt Italiens“ und hieß bis zur ersten Jahrtausendwende Verona. Dennoch: Die Stadt mit Umgebung hat einen Temperaturanstieg in 115 Jahren um 1,7 Grad erfahren. Darüber informierte die Städtische Statistikstelle bei der Auswertung der Jahresmitteltemperaturen seit 1895. Und die müssen es ja wissen. Als OB Jürgen Nimptsch dann noch mit der fertigen Nachricht unter dem Arm vom Klimagipfel in Kopenhagen kommend in seine Stadt zurückkehrte, dass Bonn künftiger Sitz des Weltsekretariats ICLEI werden wird, nahm man das erfreut und mit großer Aufmerksamkeit.
Maierhöfen (Weltexpress) - Berlin hat viele Seiten. Locken im Sommer zahlreiche Parks, endlose Wasserwege und Seen sind im Winter doch eher Erlebnisse unter Dach bei den Besuchern gefragt. Es sei denn, man versucht sich mit Schlittschuhen auf den zugefrorenen Seen. Museen und Galerien geben Einblick in die Kunstgeschichte. Alte und moderne Werke, wertvolle Schätze werden dem Besucher zugänglich gemacht.
Berlin (Weltexpress) - Auch in Spanien beginnt das Weihnachtsfest immer früher. Schon Ende Oktober leuchten die Straßen und Plätze in feierlichem Glanz, der Duft gerösteter Maronen liegt in der Luft und aus blechernen Lautsprecherboxen erklingen vertraute Lieder wie „Leise rieselt der Schnee“, „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „Jingle Bells“. Selbst die Palmen, geschmückt mit Lametta und bunten Lichterketten, wiegen sich festlich im warmen Winterwind. Das Quecksilber steht bei kalten 18 ° C und die Spanier haben ihre dicken Mäntel herausgeholt. Nur die Deutschen, die Briten, Holländer oder Schweden, die hier im Dauer-Urlaub leben, tragen kurze Hosen. Es ist „Navidad“, Weihnachten an der Costa Blanca.
Hamburg (Weltexpress) - Es riecht betörend. Düfte von Kardamom, Pfeffer, Minze, Kamille, Rosenöl und Olivenseifen durchströmen die Nase. Mahmood ist Gewürzhändler im größten Suq der Welt, in Aleppo, in Nordsyrien. Alle verwinkelten Gassen zusammen gezählt ist der Basar elf Kilometer lang. Mahmood betreibt das Geschäft in der dritten Generation. „Jeden Tag habe ich zwölf Stunden lang geöffnet", erzählt er: „Die meisten Kunden sind Einheimische, aber auch der eine oder andere Tourist nimmt schon mal ein Stück Olivenseife mit nach Hause."

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