Nach ARM-Angaben sind 2010 insgesamt 2 421 Zivilisten getötet und 3 270 verletzt worden. „Das bedeutet, dass es in Afghanistan 2010 jeden Tag sechs bis sieben neue Tote bzw. acht bis neun neue Verletzte unter den Zivilisten gegeben hat“, heißt es im Bericht.
Der von den Menschenrechtlern in mehr als 20 afghanischen Provinzen durchgeführten Studie zufolge sind am Mord der Zivilbevölkerung in 63 Prozent der Fälle bewaffnete Oppositionsgruppen, in 21 Prozent der Fälle Angehörige der US- und ISAF-Truppen, in zwölf Prozent Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte, der afghanischen Armee und der regierungstreuen Grenztruppen verantwortlich. Die restlichen vier Prozent, Tod von Zivilisten unter ungeklärten Umständen, können den Menschenrechtlern zufolge auf dem Gewissen aller Teilnehmer der bewaffneten Konflikte lasten.
Die ARM-Mitarbeiter warfen den Befehlshabern der Nato und der US-Armee vor, in ihren Berichten jeden getöteten Zivilbürger Afghanistans als „vermutlichen Rebellen“ bezeichnet zu haben. Die afghanische Regelung, die einen festen und dauerhaften Frieden vorsieht, liegt den Menschenrechtlern zufolge nicht auf der Ebene von Kriegshandlungen, sondern auf einer politischen Ebene.
Die politische Elite im heutigen Afghanistan ist jedoch der ARM-Studie zufolge durch und durch korrumpiert und nicht imstande, den Frieden für die afghanische Bevölkerung zu sichern.
RIA Novosti