Rasten und rosten mit Reisebüros oder die deutschen Thomas-Cook-Gesellschaften beantragen Insolvenz

Das gute alte Reisebüro, bewährt, aber immer weniger beachtet. Quelle: Pixabay, Foto: Photomat

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Auf der Heimatseite thomascook.de wird mitgeteilt, dass „die deutschen Thomas Cook Gesellschaften … am 25. September 2019 einen Insolvenzantrag eingereicht“ hätten. „Zunächst werden Insolvenzanträge für die Thomas Cook GmbH, die Thomas Cook Touristik GmbH und die Bucher Reisen & Öger Tours GmbH gestellt werden. Ob auch weitere Gesellschaften betroffen sind, wird in den nächsten Tagen geprüft und in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter entschieden werden.“

Vertreter der Lohnarbeiter fordern vom Staat finanzielle Hilfen für die Thomas-Cook-Gesellschaften, nachdem Bundesregierung und hessische Landesregierung für Condor bürgen wollen.

„Reuters“ (25.9.2019) teilt zwar mit, dass „nach EU-Regeln für Staatshilfen … die Mitgliedsländer Firmen in finanziellen Notlagen vorübergehend unter die Arme greifen“ dürfen, doch dass „die EU-Kommission … die Hilfe allerdings genehmigen“ müsse. Außerdem gibt es offensichtlich betriebswirtschaftlich kaum Argumente, die für weitere Bürgschaften, Massendarlehen beziehungsweise Staatskredite sprechen.

Außerdem war die Zukunft der deutschen Thomas-Cook-Gesellschaften seit Jahr und Tag eine ewiggestrige. Die Verantwortlichen setzten bis zum Bankrott vor allem auf Reisebüros und sich samt der Veranstaltung somit zunehmend ins Abseits.

Zudem spricht dagegen, dass der weder Bund noch Länder einen bettelarmen Konkurrenten bestallen sollten, dass es auf dem Markt große Konkurrenten gibt. In der BRD sind das TUI, DER, FTI, Alltours, Schauinsland und andere, welche die Kunden der bankrotten Konkurrenz gerne hätten und ab sofort übernehmen könnten.

Weiter heißt es bei „Reuters“ unter der Überschrift „Cook-Pleite reißt deutsche Tochter mit – Condor hofft“: „‚Da sehe ich wenig Perspektive‘, sagte Torsten Kirstges, Professor für Tourismuswirtschaft an der Jade Hochschule. Der zu vermeidende Schock für den Reisemarkt wäre nicht so groß wie bei einem Ende der Condor-Flugline, die für alle großen Veranstalter fliegt. ‚Die Airline ist systemrelevant für Freizeitreisen‘, sagte Michael Buller, Vorstand des Verbands Internet Reisevertrieb.“

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