Wie der Premier der tunesischen Übergangsregierung, Beji Caid Essebsi, früher mitgeteilt hatte, werden der Ex-Präsident und die ihm nahe stehenden Personen in mehr als 90 Punkten angeklagt.
Der vor den Volksprotesten "geflüchtete" Ben Ali hält sich derzeit in Saudi-Arabien auf. Laut Caid Essebsi hatte das tunesische Außenministerium am 20. Februar bei den saudi-arabischen Behörden einen offiziellen Antrag auf die Überstellung von Ben Ali eingereicht und bis jetzt keine Antwort bekommen.
Der „Jasmin-Revolution“ vom 14. Januar 2011 in Tunesien waren Volksunruhen vorangegangen, die sich innerhalb eines Monates über das ganze Land ausgebreitet hatten. Bei Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften und Anhängern von Ben Ali sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden. Die entstandenen Sachschäden werden auf 1,6 Milliarden Euro geschätzt.
Ben Ali "floh" gemeinsam mit seiner Familie nach Saudi-Arabien und wurde gleich am nächsten Tag vom tunesischen Verfassungsrat seines Amtes als Präsident enthoben.
Zine al-Abidine Ben Ali jedoch behauptet, man habe ihn durch Betrug ins Exil getrieben.
Ben Ali habe sich lediglich bereiterklärt, seine Familie auf dem Flug nach Saudi-Arabien zu begleiten, um sie in Sicherheit zu bringen, und wollte dann umgehend heimkehren, zitiert Reuters am Montag aus einer Erklärung der Anwälte des ehemaligen tunesischen Machthabers. Die Besatzung der Präsidentenmaschine habe jedoch die Befehle des Staatschefs ignoriert und sei ohne ihn nach Tunesien geflogen.
RIA Novosti