Potsdam im Glück gegen Frankfurt, Turbine bleibt Titelaspirant mit Option für Champions League Wettbewerb, Super Comeback der Neu-Frankfurterin Ariane Hingst als zentrale Schaltstelle im Mittelfeld

Nationalspielerin Babett Peter (4) am Ball verfolgt durch Sandra Smisek (28) und beobachtet durch Nationalspielerin Bianca Schmidt (20)

Bundestrainerin Silvia Neid: "Das war Frankfurts beste Saisonleistung, bei der ich Augenzeuge gewesen bin." Glück für Frankfurt war es, dass Nationalspielerin Ariane Hingst erstmals 90 Minuten spielen konnte. Sie brachte den Schwung in das Frankfurter Mittelfeld, der die Favoritinnen aus Potsdam so recht in Verlegenheit brachte. Ariane Hingst erwies sich als Raum beherrschende Spielgestalterin Schon die niveauvolle erste Halbzeit bot beiden Teams riesige Chancen, Tore zu schießen. Nach einem Foul an Kerstin Garefrekes (FFC) setze Sandra Smisek (FFC) den Freistoßball (8.) am linken Toreck knapp vorbei. Einen gefährlichen Volleyschuß von Nationalspielerin Anja Mittag (Turbine) wehrte FFC Torfrau Nadine Angerer (14.) mit Glanzparade ab. Kurz danach (17.) eine weitere Großchance für Potsdam: Viola Odebrecht plötzlich freistehend vor dem Tor erwischte den Ball nicht richtig und setzte den sicheren Ball knapp neben den rechten Pfosten. Die sehr kampfbetonte athletisch spielende Amerikanerin Super-Verteidigerin Gina Lewandrowski (FFC) überrannte (39.) in einem souveränen 25 Meter Sturmlauf die gesamte Turbine Abwehr, ihr gezielter Torschuss verfehlte nur knapp. Da brannte es in der Hütte der Favoritinnen aus Potsdam.

Nach der Pause drückte Frankfurt offensiv und die Gäste aus der Mark Brandenburg verloren an Linie. Aber ein Konter über die kurz zuvor eingewechselte Potsdamerin Monique Kerschowski stellte den Spielverlauf auf den Kopf . Eine Hereingabe an die am 16er stehende Anja Mittag verwandelte die Torjägerin mit einem platzierten 15 Meter Flachschuss zur 1:0 (63.)Führung für Potsdam. Die beherzten Frankfurterinnen drängten weiter, der Ausgleich lag in der Luft. Nun wechselte der FFC die spielfreudige Nationalspielerin Sarah Günther (76.) ein. Alles schien auf Ausgleich hinzudeuten. Nach kurzer Ecke mit Leni Kaurin und Monique Kerschowski gab Letztere den Ball in den Strafraum, wo die Nationalspielerin Babett Peter per Kopfball ins linke Eck zum 2:0 (79.) verwandelte. Doch nur 6. Minuten später gelingt der an diesem Tag sehr starken Kerstin Garefrekes (FFC) der Anschlusstreffer zum 1:2. (85.)

Die Emotionen des spannenden Duells stiegen hoch, als in der 87. Minute FFC Nationalspielerin Sandra Bartusiak mit der Turbine Torhüterin Schumann zusammen prallte. Einige Fußballexperten sahen kurz danach einen Regelverstoß von Turbine Potsdam. Eine Potsdamer Auswechselspielerin mit gelben Leibchen betrat kurzzeitig für circa dreißig Sekunden das Spielfeld, um die sichtlich aufgebrachte Potsdamer Torhüterin zu beruhigen. Die Leipziger Schiedsrichterin übersah den Regelverstoß sichtlich. FFC Trainer Wegmann bedauerte zwar in der Pressekonferenz zwei nicht gegebene Elfmeter durch die Schiedsrichterin, aber er gab auch den Hinweis: „Es gilt die Tatsachenentscheidung der Schiedsrichterin.“ „Ein souveräner Umgang mit einer knappen unverdienten Niederlage,“ meinte Fußballexperte Ex-Bayernliga-Spieler Johann Blaha. FFC Trainer Günter Wegmann hatte nominell eine B-Mannschaft aufstellen müssen, denn nur 12 Spielerinnen aus seinem 24er Mannschaftskader hatten die Woche zuvor überhaupt trainieren können. Noch sichtlich schockiert über die Spielstärke von Frankfurts B-Mannschaft musste Turbine Cheftrainer Bernd Schröder nach dem Spiel zugeben, dass sein fast vollzähliger Spielerinnen Pool an diesem Tag mit einem blauen Auge davon gekommen war.

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