Peruanische Zeitung propagiert Napalmbombardement indigener Gruppen

Der Artikel bezeichnet Indigene als „Wilde”, „steinzeitlich” und „primitiv” und behauptet ihre Sprache bestünde aus kaum mehr als achtzig Wörtern. Der Artikel mutmaßt außerdem, dass die Proteste, die im peruanischen Amazonas stattfanden, von „kommunistischen Exkrementen” manipuliert worden seien.

„Jene unter Euch, die noch immer denken, dass diese „ethnischen Gruppen” „gut”, „naiv” und „rein” seien, möchte ich daran erinnern, dass es genau diese Leute waren, die sich auf die Kunst verstanden, ihre Feinde einen Kopf kürzer zu machen und selbige anschließend an ihren Gürteln trugen, die ihren Lendenschurz hielten. Wenn die „Eingeborenen” die Polizisten in den jüngsten Protesten nicht geköpft und anschließend verzehrt haben, dann nur, weil ihnen dazu keine Zeit geblieben sei.“

Der Artikel greift außerdem drei indigene Frauen aus dem peruanischen Abgeordnetenhaus an, indem er sich über ihre Namen lustig macht und sich auf die „drei Sternchen in der parlamentarischen Kloake” bezieht. Seine Antwort auf die Proteste der Indigenen gegen die Ausbeutung natürlicher Ressourcen auf ihrem Land ist: „Verp***t Euch Ihr Lendenschurzträger!” Sein vorletzter Satz ist: „Ich weiß nicht, was den Präsidenten davon abhält die Luftwaffe mit dem nötigen Napalm auszustatten.”

Der Preis für den „rassistischsten Artikel des Jahres” ist Teil von Survival Internationals „Stamp it Out” Kampagne, die darauf abzielt, rassistische Darstellungen in den Medien weltweit anzufechten. Der Gewinner bekommt ein Zeugnis mit einem Zitat aus Lakota Sioux von Luther Standing Bear: „Die jahrelange Bezeichnung des Indianers als Wilden hat aus ihm nie einen gemacht.”

„Stamp it Out” wird von bedeutenden Journalisten wie dem BBC World Affairs Korrespondenten John Simpson, George Monbiot, John Vidal, und dem Bestseller-Autoren Tim Butcher und Simon Garfield unterstützt.

Survival’s Direktor, Stephen Corry, sagte heute: „Dieser Artikel ist für jeden erdrückend, der glaubt, dass Zeitungen ihre Leser bilden und informieren sollten. Wir hoffen, dass El Correo über die öffentliche Reaktion auf diesen Artikel ihr Handeln noch einmal überdenkt und nicht noch einmal so offensives Gedankengut druckt.”

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Pressemitteilung von Survival Deutschland vom 26.08.2009.

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