Berlin, Deutschland (Weltexpress). Erste Analysten und Kommentatoren sprechen von einem “ Ölpreis-Schock am Aktienmarkt“. Bereits am Sonntag brachen zu Handelsbeginn an der Börse in Riad die Aktienkurse ein.
Angela Göpfert teilt in der „Tagesschau“ der ARD (16.9.2019) unter der Überschrift „Dax: Ölpreis-Schock am Aktienmarkt“ mit, dass nach der „Attacke auf die größte Ölraffinerie in Saudi-Arabien … die Ölpreise massiv in die Höhe“ getrieben werden würden. Zitat: „Am Montagmorgen kletterten die Ölpreise in den ersten Handelsminuten um bis zu 20 Prozent, bevor sie einen Teil des Anstiegs wieder abgaben. Zuletzt verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent und der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) um jeweils rund zehn Prozent. Die knapp 20 Prozent sind der größte Kurssprung seit Januar 1991.“
Im wahhabitischen Königreich der Kopfabschneider sei die Produktionsmenge laut „Tagesanzeiger“ (15.9.2019) „um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens pro Tag eingebrochen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf den neuen Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman bin Abdulasis. Dabei handle es sich aber nur um einen vorübergehenden Effekt, der zudem durch die Einspeisung vorhandener Erdölreserven in den Markt teilweise kompensiert werde.“
Zudem wird darauf hingewiesen, dass „die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris …. nach den Drohnenangriffen zunächst keine Versorgungsprobleme“ sehe. „Vorerst seien die Märkte gut mit reichlich kommerziellen Beständen versorgt, teilte die IEA mit.“
Dass die Vereinigten Staaten von Amerika (deutsch VSA, englisch USA) dennoch zur Freigabe von Ölreserven bereit sei, das scheint daher pure Propaganda zu sein. Die strategischen Ölreserven der USA umfassen nach aktuellen Ministeriumsangaben „630 Millionen Barrel“, wie die DPA (15.9.2019) verbreitet.
Trump twitterte als Präsident der VSA am Sonntag, dass er nach dem Drohnenangriff, „der sich auf die Ölpreise auswirken könnte“, – falls erforderlich – die Freigabe genehmigt habe. Die Menge habe er noch nicht festgelegt, aber sie werde ausreichend sein, „um die Märkte gut zu versorgen“.
Auch andere Staatsregierungen teilten bereits mit, Ölreserven im Falle eines Falles freigeben zu wollen. Doch laut „Spiegel-Online“ (16.9.2019) würde „der Ausfall“ nur „rund fünf Prozent des weltweiten Ölangebots“ betragen.
Außerdem erholte sich nach anfänglich deutlichen Verlusten der Leitindex in Riad. Das wird auch anderswo nicht anders sein. Öl ist noch lange genug da.
Viel schlimmer ist die permanente Überproduktionskrise in der Volksrepublik China, zu der sich der Handelskrieg mit den VSA gesellt. Nebenbei bemerkt und laut „Spiegel-Online“: „Die steigenden Ölpreise hievten die Aktien asiatischer Energiekonzerne wie PetroChina oder China Petroleum um bis zu vier Prozent ins Plus.“