Istanbul, Türkei (Weltexpress). Mit der Türkischen Lira geht es anscheinend immer nur in eine Richtung: bergab. Das, was die Türken tun, sind nur noch Verzweiflungstaten. Politische Ökonomie konnten sie nie, können sie nicht und werden sie nicht können. Ausnahmen bestätigendie Regel.
Die Herren und Damen von der Glühlampenpartei mit dem Kürzel AKP wissen zwar auf der geopolitischen Klaviatur zu spielen, führen Krieg an der Großen Syrte sowie in Syrien und im Irak, in Aserbaidschan und Armenien. Doch viel mehr als Mord und Totschlag, Hass und Hetze gegen Christen, die als Griechen gelten oder als Armenier, ist bei den Führer der Türken und solchen, die als Türkvölker gelten, nicht drin. Bei den Persern oder Arabern ziehen sie in der Regel den Kürzeren und kommen nur voran, wenn die VSA mit dem VK im Beiboot das dulden, fördern und fordern.
Unter der Überschrift „Schwere Lira-Turbulenzen: ‚Verzweiflungstat‘ der türkischen Notenbank“ teilt Andreas Mihm in „Frankfurter Allgemeine“ (1.12.2021) mit, daß „die türkische Notenbank aktiv am Devisenmarkt“ interveniere. Selbstverständlich handelt keine Bank, sondern deren Führer und Lohnarbeiter. Die tun das eine und unterlassen das andere. Die Führer haben offenbar entschieden, sich „mit dem Verkauf von Fremdwährungen am Devisenmarkt … gegen den fortschreitenden Wertverfall der Lira … stemmen“ zu wollen. Daher stieg erst der Kurs, doch dann fiel er wieder ab.
Kenner und Kritiker sehen teils belustigt zu, wie die Führer der Notenbank auf Befehl des sich seit geraumer Zeit Präsident nennenden Oberbosses der muselmanischen Türken, die Rede ist von Recep Tayyip Erdogan, mit Niedrigzinsen auf die Inflation reagieren. Die Inflation liegt nicht wie in der BRD bei 5 Prozent, sondern bei rund 20 Prozent.
Anfang des Jahres habe der Leitzins, wie Mihm notiert, noch 19 Prozent betragen, das sei im März gewesen, doch derzeit liege er bei 15 Prozent. Tendenz: fallend.
Daß in der Türkei Millionen immer wirrer und irrer zu werden scheine, das wundert daher wenig. Erdogan selbst dreht am Rad, auch am Personalrad. Jetzt tauschte er seinen Finanzminister aus. Lütfi Elvan durften ein Dutzend Monate den Finanzminister mimen. Künftig wird das Nureddin Nebatin tun.