Bremen, Deutschland (Weltexpress). Beim VfB Stuttgart vergeigten die Spieler des SV Werder Bremen 1:2, wobei alle drei Tore die Männer von Trainer Tayfun Korkut erzielten. Doch die Treffer für den VfB legten die Bremer auf. Sie waren nicht nur spielerisch die bessere Mannschaft. Bis zum 1:0 spielte nur Werder und danach weiter. Großchancen wurden vergeben, mehrfach der Pfosten getroffen. Nach einer halben Stunde verlor Werder auch noch einen Mann mit Rot.
Sehenswert war vor allem das erstes Einwurf-Eigentor der Bundesliga von Ron-Robert Zieler. Werder-Trainer Florian Kohfeldt und seine Spieler scheinen aus der Niederlage gelernt zu haben. Im Stile von Otto Rehhagel machte die Mannschaft am Freitag vor ausverkauftem Haus auf „kontrollierte Offensive“, damit es nicht immer auf und ab geht mit den Gefühlen.
Nach einer Viertelstunde bekamen die Bremer im mit 42.100 Zuschauern voll besetzten Weserstadion endlich Zugriff auf die Begegnung und fortan dominierte der SVW die Elf aus Wolfsburg. Der Treffer von Davy Klaassen war nur eine Frage der Zeit (35.). Dass Johannes (Jo-Jo) Eggestein erst am Ende das 2:0 erzielte (86.), das war ein Wunder. Claudio Pizarro (70.) und Ludwig Augustinsson (82.) vergaben zuvor gute Möglichkeiten.
Bremen bleibt in der Bundesliga der Männerfußballer oben und zuhause weiter ungeschlagen. Das liegt vor allem an Philipp Bargfrede, der dafür sorgte, dass nach 20 Minuten Werder das Heft des Handelns in die Hand nahm und in der Hand behielt, und Pizarro, der mit dem Ball am Fuß alles kann. Klasse Leistung von beiden. Bargfrede konnte vor der Abwehr machen, was er wollte. Von Balleroberung bis Ballbesitzfußball und darüber hinaus betätigte sich Bargfrede als Spielgestalter. Großes Kino.
Mit Jiri Pavlenka im Tor, einer soliden Abwehr, Bargfrede davor, einem beachtlichen Mittelfeld mit Klaassen und starken Stürmen, bei denen man mit der Zunge schnalzen kann, ist der SV Werder Bremen eine reife Mannschaft, reif für eine der beiden Europa-Ligen.
Wenn dann noch Joker wie Jo-Jo stechen, dann sehen die Gegner nicht nur rot, dann ist die Werder-Welt in dieser Saison vor allem grün. Es gilt: Gegen Werder kann man mal verlieren!