Minsk auf dem Weg zu einer Atommacht? Litauen, Estland und Lettland nun ohne Strom aus Russland und Weißrussland

Das Kernkraftwerk Belarus 2016 (Archivbild). Quelle: Wikimedia, CC BY-SA 4.0, Foto: Renessaince - Eigenes Werk

Minsk, Weißrussland (Weltexpress). Alexander Lukaschenko, (Langzeit-)Präsident in Weißrussland, erklärt am heutigen Samstag nach der Inbetriebsetzen des landesweit ersten Atomkraftwerks die Republik diese zur Atom- beziehungsweise Nuklearmacht erklärt, worüber mehrere Medien übereinstimmend berichten.

Das Atomkraftwerk, auch Kernkraftwerk genannt, solle mit seinem „Energieblock“ bereits „am 3.11.2020 ans Netz gegangen“ sein. „Seine Inbetriebnahme sei aber für Anfang 2021 geplant. Das Hochfahren des zweiten Energieblocks werde 2022 erwartet“, heißt es in „Sputnik“ (7.11.2020). Unter der Überschrift „‚Historisches Ereignis‘: Lukaschenko erklärt Weißrussland zur Atommacht“ wird mitgeteilt, dass Litauen „die Stromeinkäufe aus Weißrussland“ eingestellt habe.

Die Entscheidung der Regierung in Wilna hat Auswirkungen auch auf Estland und Lettland, denn der Strom aus Russland und Weißrussland wird über Litauen geliefert.

Das Weißrussische Kernkraftwerk, auch Kernkraftwerk Belarus genannt, steht bei der Stadt Astrawez nahe der Grenze zu Litauen und 45 Kilometern Entfernung von Wilna.

Den Entscheidungen in Wilna aber auch Warnungen aus Moskau zum Trotz plane die Regierung unter Lukaschenko den Bau eines zweiten Kernkraftwerkes, denn Weißrussland wolle sich „aus der Abhängigkeit von russischen Öl- und Gasexporten befreien“, heißt es in „Sputnik“ weiter.

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Willy Wimmer
Staatssekretär des Bundesministers der Verteidigung a.D. Von 1994 bis 2000 war Willy Wimmer Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).