Mehr Strafen als Treffer oder Grizzlys grillen Eisbären – Wolfsburg gewinnt 5:2 gegen Berlin

Glühende Holzkohle.
Feuer? Die Holzkohle glüht. Quelle: Pixabay

Wolfsburg, Deutschland (Weltexpress). Sachsen aus Wolfsburg, die Beobachter beim Balltreten als Wölfe kennen, werden auf dem Eis zu Grizzlys. Als solche empfingen sie Freitagnacht am Mittellandkanal den Rekordmeister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die Eisbären von der Spree. Über eine Hand voll Treffer wurden erzielt, aber viel mehr Strafen kassiert, vor allem von den Gästen aus der Hauptstadt.

Die Berliner reisten mit einer 1:0-Führung in den Viertelfinal-Playoffs und wie immer vielen Fans an, um gegrillt zu werden. Die Grizzlys liefen heiß und gewannen grandios mit 5:2. Die Playoff-Serie zwischen den Bären-Mannschaften ist nunmehr ausgeglichen.

Christoph Höhenleitner (7.), Fabio Pfohl (12.) und Conor Allen (13.) legten los wie die Feuerwehr und grillten die Gäste. Nach den drei Toren schienen das Eis zu schmelzen und die Messen gelesen. Beim ersten Tor der Braunbären hockte Kai Wissmann auf der Strafbank, beim zweiten Treffer Jamie MacQueen. Nach einer Viertelstunde erzielte Marcel Noebels immerhin den Anschlusstreffer (15.). Drei Tore bei vier famosen Schüssen, das war wirklich effektiv und neben Disziplin Basis für den Heimsieg der Braunbären.

Auch im Mitteldrittel hagelte es Zeitstrafen, vor allem gegen Berlin. Allerdings konnte konnte Sean Backman die Berliner im zweiten Dritel auf 2:3 ranbringen (39.). Das war aber auch schon alles an Torerfolgen. Eisbär Martin Buchwieser wurde zum Duschen geschickt, nachdem er den Puck statt an Torhüter Jerry Kuhn vorbei ins Netz durch die offene Tür der Grizzly-Strafbank ballerte.

Im letzten Drittel vernaschten die Grizzlys in der mit 4 503 Zuschauern ausverkauften Eisarena Wolfsburg die Eisbären und legten noch zwei Tore drauf. Erst traf Alexander Weiß (43.), erneut in Überzahl, dann Brent Aubin (56.). Anschließend holte sich Eisbär Daniel Richmond die zweite Disziplinarstrafe für Berlin ab.

Die Berliner zeigten sich von ihrer schlechten Seite und kassierten viel zu viele Strafminuten (89 (6, 49, 34)), während die cleveren Wolfsburger auf 53 (2, 33, 18) kamen. Vier Tore der Gastgeber erzielten die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross in Überzahl.

Den Berlinern nutzt nicht das Lamentieren oder Verweise auf Pfosten- und Lattentreffern. Gehäuse und Gejammere zählen nicht.

Die Spieler von Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp müssen schlicht und ergreifend von der Strafbank wegbleiben, den im Spiel fünf gegen fünf liegen die Vorteile beim Rekordmeister und nicht beim zuletzt zweimaligen Finalisten Wolfsburg, der in den letzten Jahren nur an München scheiterte.

Die dritte Runde beim Bärenduell der DEL im Best-of-Seven-Modus wird am Sontagsnachmittag, 15 Uhr, an der Spree eingeläutet. Ausgang: offen.

Wenn die läuferisch und spielerisch besseren Berliner nicht erneut verlieren wollen, dann dürfen sie sich von den Grizzlys nicht in einer weiteren Gift-und-Galle-Begegnung aufs Glatteis ziehen lassen. Wohl wahr: Cool bleiben und sich nicht grillen lassen ist leichter, als geschrieben. Richtig ist auch, dass die Schiedsrichter auf die Ursache achten sollten und nicht nur die Wirkung bestrafen müssen.

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