Massenproteste: „Reformer c’est toujours detruire!“ – Über eine Millionenen Franzosen in Frankreich auf den Straßen gegen Millionär Macron

France-Fähnchen. Quelle: Pixabay, gemeinfrei

Paris, Frankreich (Weltexpress). In Frankreich geht nicht mehr viel oder – ganz im Gegenteil – immer mehr Menschen gehen auf die Straße, um nicht dort zu enden.

Am heutigen Donnerstag ist es zu den bisher mächtigsten Protesten gegen die Regierenden unter Emmanuel Macron als Präsident gekommen. Unter der Überschrift „Pensionsdemos in Frankreich – Größer Protest in Macrons Amtszeit“ teilt der „ORF“ (5.12.2019) mit, dass „mehr als 800.000 Menschen … am Donnerstag gegen die geplante Pensionsreform der Regierung auf die Straße gegangen“ seien – fast dreimal so viele wie auf dem Höhepunkt der Gelbwesten-Krise vor einem Jahr. Ein Generalstreik legte zudem das öffentliche Leben weitgehend lahm.“

Mit den Zahlen ist das so eine Sache, deswegen weist auch das „ORF“ auf andere Angaben hin: „Bis zum Abend beteiligten sich rund 806.000 Menschen an Kundgebungen in Dutzenden Städten, darunter allein 65.000 in Paris, wie das Innenministerium mitteilte. Nach Angaben der Gewerkschaft CGT waren bei der größten Kundgebung in Paris sogar 250.000 Menschen auf der Straße, landesweit zählte die Gewerkschaft mehr als 1,5 Millionen Demonstranten und Demonstrantinnen.“

Nicht alles verlief nach dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ in Frankreich. Polizisten mussten nicht nur in Paris immer wieder Tränengas und Wasserwerfer einsetzen, sondern auch in anderen Städten in der Provinz. Außerdem hieß es: „Knüppel frei!“. Im laufe des Tages kam es immer wieder zu Festnahmen.

Georg Blume schreibt in „Spiegel-Online“ unter dem Titel „Massenproteste in Frankreich – Macron spürt die Macht der Straße“, dass „die Proteste an diesem Tag … die ‚Stunde der Wahrheit für Macron'“ seien, wie „die Pariser Zeitung ‚Le Monde‘ titeln würde. „Der 5. Dezember ist ein magischer Tag für die französischen Gewerkschaften, die an diesem Datum ihren letzten, historischen Streikerfolg vor 24 Jahren festmachen.

Damals beendete ein Generalstreik im Transportsektor, der vor allem von Eisenbahnern, Bus- und Lkw-Fahrern befolgt wurde, alle geplanten Sozialreformen des gerade gewählten Präsidenten Jacques Chirac. Das war 1995. Heute soll nun ein ähnlicher Streik die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron verhindern.“

Für die meisten der über eine Millionen Franzosen, die am Donnerstag auf den Straßen waren, gilt, was galt: „Reformer c’est toujours detruire!“ (Deutsch: Reformieren heißt immer zerstören!“).

Millionen haben Angst vor den Rentenreform unter Millionär Macron.

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