Low-Budget-Film „An Episode in the Life of an Iron Picker“ von Regisseur Danis Tanovic über Diskriminierung von Roma sorgt für Aufsehen auf der Berlinale

Die auf Tatsachen basierende Geschichte wird von den Betroffenen selbst gespielt. Das Budget für den Film betrug nur 17.000 Euro.

So viel Geld habe er vom Filmfonds bekommen, alle im Film Mitwirkenden hätten ohne Gage gearbeitet, sagte Tanovic, der für sein Spielfilmdebüt "No Man’s Land" 2001 den Preis für das beste Drehbuch beim Filmfestival in Cannes sowie ein Jahr später den Auslands-Oscar gewann. Er habe Filme mit Budgets von zehn Millionen Euro gemacht, die kaum jemand interessiert hätten. Dieser habe praktisch kein Budget gehabt und sei im Wettbewerb. Vielleicht werde er so weiter arbeiten, fügte er lächelnd hinzu.

Der aktuelle Film schildert in 75 Minuten einen Ausschnitt aus dem Leben einer Roma-Familie. Die Mutter zweier kleiner Kinder hat starke Unterleibsschmerzen – Ärzte stellen fest, dass ihr ungeborenes Kind tot ist und sie schnellstmöglich operiert werden muss, da sonst eine Blutvergiftung droht. Die horrenden Kosten für die Operation kann ihr Mann (Nazif Mujic) aber nicht aufbringen. Nazif bettelt die Ärzte an, seine Frau zu behandeln, wenigstens zum Wohl der beiden kleinen Töchter – umsonst. Tanovic sagte, für ihn sei es darum gegangen, das Leben dieser Familie zu porträtieren. Vorbehalte würden so ganz schnell abgebaut.

Mit Material von dapd

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