Hamburg, Deutschland (Weltexpress). Der Hamburger SV steht zwar auf dem fünften Platz in der zweiten Liga der Männerfußballer in der Bundesrepublik, aber auch nur zwei Punkte hinter dem Tabellenführer aus Köln. Viel ist das nicht. Doch wenn heute Schluss mit dem Geschäft wäre, dann wären Köln und Fürth kommende Saison in der ersten Liga und St. Pauli dürfte zwei Relegationsspiele bestreiten, um in die erste Liga aufsteigen zu können.
Das scheint beim HSV den einen oder anderen um den Verstand gebracht zu haben. Oder steckt mehr dahinter? Jedenfalls versuchten heute Verantwortliche im Volksparkstadions, den Trainerwechsel von Christian Titz zu Hannes Wolf zu erklären. Sie scheiterten damit bei kritischen Kritikern auf ganzer Linie, die üblichen Hofberichterstattern reagierten wie üblich. Blabla gesellt sich zu Blabla. Das ist im Besonderen so wie im Allgemeinen. Gleich und Gleich gesellt sich nun einmal gern.
Ralf Becker sprach davon, dass er mit Titz das Ziel Aufstieg gefährdet gesehen habe. Sieh` an.
Davon, dass der HSV mit Wolf vom Regen in die Traufe kommen könnte, sprach Becker nicht. Das kommt offensichtlich keinem der Bosse auf der Brücke dieses Fußball-Rostpotts an der Elbe in den Kopf, wo man in einer Hand voll Jahren beinahe ein Dutzend Trainer verschliss. Scheiße schreibt sich schon lange HSV und schuld sind die da oben. Auch in der Hafenstadt stinkt der Fisch vom Kopfe her.
Dass auch die Söhne anderer Mütter Fußball spielen können, das kommt diesen Fischköpfen offensichtlich auch nicht in den Verstand. In der 2. Liga gibt es viele Männer, die können, wollen und dürfen.
Männer vom 1. FC Köln, die nach zehn Spielen mit sechs Siegen und 20 Punkten auf Platz eins stehen, gehören zu diesen Glücklichen, gefolgt von Männern der SpVgg Greuther Fürth, die mit fünf Siegen und 19 Punkten auf Platz zwei liegen. Sogar die Männer vom Konkurrenten in Hamburg auf St. Pauli sind besser als die des HSV. Sie stehen mit sechs Siegen und 19 Punkten auf Platz drei. Und die Männer, die noch nicht einmal in dieser Saison verloren haben, das sind die vom 1. FC Union Berlin, stehen mit vier Siegen und 18 Punkten noch vor dem HSV auf Platz vier. Vier Mannschaften, alle besser platziert als der HSV.
Keine Frage, noch ein, zwei Niederlagen dieser HSV-Mannschaft bei Siegen der in der Tabelle nachfolgenden Mannschaften aus Paderborn, Bochum, Heidenheim, Regensburg, Dresden und Kiel, schwupps steht die Rauten-Rumpeltruppe vor den Abstiegsrängen. Doch nicht nur das ist drin.
Die Lage der Liga ist und bleibt eng. Mit Titz oder der Trainerbank des HSV hat das nichts zu tun, eher schon mit der Spielerbank.