Was an der Entscheidung von Politikern wundert, ist die jüngste Aussage von Wirtschaftsvertretern. Beispielsweise teilte der Konzern Zentrenergo, der unter anderem Kiew mit Strom und Wärme versorgt, kürzlich mit, dass russische Kohle fördernde Betriebe ihm bis Jahresende rund 500 000 Tonnen Kohle liefern werden.
Einigen Angaben zufolge liefert der russische Konzern Kusbassrasresugol seit Sommer dieses Jahres Energiekohle an die Ukraine. Damit sei jetzt Schluß.
Der durch politische und wirtschaftliche Krisen gerüttelte und geschüttelten Ukraine, die sich zudem mit den beiden Volksrepubliken Lugansk und Donezk im Krieg befindet, täglich werden Tote und Verletzte gemeldet, mangelt es wegen der Kämpfe im Osten akut an Kohle. Im Donbass befinden sich die meisten Bergwerke des Landes. Um die Kraftwerke in der aktuellen Ukraine, die vor weiteren Abspaltungen steht, mit Brennstoff zu versorgen, vereinbarte Kiew mit Südafrika die Lieferung von einer Million Tonnen Kohle. Bislang erhielt Kiew rund ein Viertel dieser Menge.
Wegen zu hoher Kosten für südafrikanische Kohle leitete die ukrainische Justiz ein Ermittlungsverfahren ein. Energieminister Juri Prodan wurde bereits als Zeuge vernommen. Nach seinen Angaben verfügt die Ukraine derzeit über rund 1,7 Millionen Tonnen Kohle, was aber für den Winter nicht ausreichend ist. Kiew bleiben nur zwei Varianten übrig: Kohle entweder in der Russischen Föderation oder in den den Volksrepubliken Lugansk und Donezk zu kaufen. Das Geld dafür kommt aus den USA, aus Deutschland, aus dem Westen, von NATO-Staaten. Die Behörden der Volksrepublik Donezk hatten bereits erklärt, sie würden keine Kohle an Kiew liefern, solange die Kampfhandlungen andauerten. Bleiben noch Moskau und Lugansk.
Mit Material von RIA Novosti