Jedenfalls setzt sich der unheilige Thomas gegen sechs Uhr in der Früh in einen Bus voll katholischer Tollhäusler, die eigentlich ganz normale Menschen sein könnten.
Sein Fotografenfreund Ingo ist auch dabei und ersetzt aus trefflichste den in Vergessenheit geratenen Romanautor Daniel Kehlmann aus Glavinics letztem Wunderwerk „Das bin doch ich“.
Die beiden werden alsbald mit der wundersamen Kraft des katholischen Glaubens konfrontiert und kommen vor lauter Beten, bzw. Nicht-Beten ganz aus dem Häuschen. Die Sonne brutzelt, der Betbus tuckert über den Balkan und bereits nach kurzer Zeit gerät alles außer Rand und Band.
Kann Hilfe nur von oben kommen, bzw. von der eigenen Familie. Kurz vorm Freitod gelingen Thomas und Ingo mit Hilfe des irdischen Vaters des unheiligen Thomas die Flucht aus dem Wallfahrtsort. Sie schaffen es bis Split, wo aber Ivica und Zvonko auf die beiden Helden warten, um sie in neue, abgrundtiefe und sehr schreckliche Abenteuer zu befördern.
Großes Vergnügen, urkomisch, herrlich blasphemisch , und immer hart an der Realität! Das Buch sollte, ja muß Pflichtlektüre in allen deutschen Schulen werden! Klärt unsere Kinder auf über die abgrundtiefen Dummheiten des Katholizismus!
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Thomas Glavinic: Unterwegs im Namen des Herrn, 208 Seiten, Carl Hanser Verlag, 2011, 17,90 Euro