Brenzlige Situation
Der Anschlusstreffer wurde der vom DFB zum „Tor des Tages“ gewählt. Mit Alisa Vetterlein, aber ohne Martina Moser startete die TSG ins letzte Spiel des Jahres gegen die Bayern. Stephanie Breitner, Theresa Betz und Tamar Dongus rückten im Vergleich zum Frankfurt-Spiel in die Startelf. In der fünften Minute musste 1899 die erste brenzlige Situation überstehen, als sich die Münchnerinnen über die rechte Seite durchsetzten, Christine Schneider konnte den Pass in die Mitte aber entschärfen. Die erste Hoffenheimer Möglichkeit hatte Silvana Chojnowski nach zehn Minuten. Ihr Schuss aus 16 Metern wurde aber noch abgefälscht und stellte FCB-Torhüterin Kathrin Längert deshalb vor keine Probleme.
Bayern aus der Distanz gefährlich
15 Minuten waren gespielt als Leonie Pankratz nach einem Kopfball der Münchnerinnen in höchster Not und auf der Linie klärte. In der darauffolgenden Aktion fiel aber doch der Gegentreffer. Mit einem Distanzschuss aus 25 Metern überwand Victoria Schnaderbeck TSG-Torhüterin Vetterlein zum 0:1. Die TSG tat sich schwer, München bestimmte das Spielgeschehen und erhöhte in 23. Minute auf 2:0 durch einen direkt verwandelten Freistoß von Katharina Baunach. Hoffenheim unterliefen Fehler im Aufbauspiel, der FCB kam dadurch immer wieder in Ballbesitz und wurde insbesondere mit Distanzschüssen gefährlich. In der 28. Minute entschärfte Vetterlein den nächsten mit einer guten Parade.
Betz mit dem Anschluss
Für 1899 hatte Chojnowski eine gute Möglichkeit, wurde im letzten Augenblick aber geblockt. In der 37. Minute kam die TSG wieder heran – mit einem Traumtor von Theresa Betz nach einer klugen Freistoßvariante. Breitner führte kurz auf Schneider aus, die direkt auf Betz weiterleitete. Betz zog aus halbrechter Position volley ab und ließ Längert im Tor der Bayern keine Chance – 1:2. Zwei Minuten vor der Pause fast der Ausgleich. Iwabuchi drehte sich im 16er geschickt um ihre Gegenspielerin, nur der Schuss geriet etwas zu hoch. Und wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verfehlte Betz mit einem Freistoß nur knapp das Ziel.
Spiel verliert an Tempo
Die TSG kam engagiert aus der Kabine, setzte Bayern früh unter Druck, blieb aber wie auch die Gäste zunächst ohne Torchance. Nach 60 Minuten war die Partie ausgeglichen. München stand defensiv allerdings gut geordnet, so dass es für 1899 schwer war, vor das gegnerische Tor zu kommen.Auch nach 75 Minuten waren Torszenen auf beiden Seiten Mangelware. Hoffenheim feuerte sich untereinander an, aber Bayern ließ nichts zu. In der Schlussminute gab dann nochmal einen Eckball für die TSG und dieser ließ die Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion jubeln. Wieder eine überlegte Variante, bei der Schneider die flache Hereingabe von Breitner kurz annahm und den wichtigen und verdienten 2:2-Ausgleich erzielte.
Stimmen zum Spiel
Theresa Betz ( TSG 1899): „Es war ein sehr intensives Spiel für uns. Als wir das 2:1 gemacht haben, wussten wir: So lange es so steht, haben wir immer noch die Chance, den Ausgleich zu machen. Unser Kampf wurde belohnt. Wir haben in der letzten Trainingseinheit noch Standards trainiert. Dass es dann gleich so geklappt hat, ist natürlich überragend.“
Stephanie Breitner (TSG 1899): „Nach dem frühen Rückstand lief wieder alles gegen uns. Wir hatten uns aber für unsere eigenen Standards viel vorgenommen. Der erste Freistoß ging zwar noch in die Hose, der zweite war dafür umso genialer. Bei dem Eckball in der 90. Minute war uns allen bewusst, dass dies die letzte Möglichkeit sein würde, noch den Ausgleich zu erzielen. Dementsprechend groß war die Anspannung. Wir sind glücklich, für unseren großen Aufwand, Kampf und Leidenschaft belohnt worden zu sein.“
Cheftrainer Jürgen Ehrmann (1899): „Für uns ist es wichtig, mit einem positiven Gefühl in die Winterpause zu gehen. Und ich freue mich für die Mannschaft, dass sie für ihre Mühen belohnt wurde. Wir haben die Bayern mit zwei Standards geärgert. Das ist schön, weil der FCB bei Standardsituationen eigentlich selbst sehr stark ist. Das Spiel war von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt. Die Partie war kein spielerisches Highlight, aber eine mit sehr hoher Einsatzbereitschaft, auch von uns.
Cheftrainer Thomas Wörle (Bayern München): „Wir haben das Spiel dominiert, viel investiert und führen 2:0. Dann bekommen wir zwei Gegentore durch Standards, die so sicherlich nicht oft fallen. Wir haben auch heute wieder zu viele Torchancen liegen lassen, das ist momentan unser großes Problem.“
Titelchance wahren
Hoffenheim verabschiedet sich mit einem Erfolgserlebnis und nun acht Punkten in die Winterpause. In der Liga geht es erst im Februar wieder weiter. Für beide Teams ändert sich durch das Remis in der Tabelle nichts, FC Bayern München überwintert nach nur zwei Punkten aus den letzten 3 Spielen gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller auf dem vierten Platz, die TSG 1899 Hoffenheim bleibt Vorletzter. Am 23. Februar 2014 wird Hoffenheim zum Auswärtsspiel nach Jena reisen, die Bayern erwarten nacheinander zu Hause 1. FFC Turbine Potsdam und eine Woche später ebenfalls in München den Deutschen Meister VfL Wolfsburg. Die Münchnerinnen kann nur noch seine Titelchance wahren, wenn sie gegen Potsdam und Wolfsburg 6 Punkte einfährt. Hoffenheim kämpft mit Duisburg, Leverkusen und Sindelfingen um den Abstieg.
So spielten sie
TSG 1899 Hoffenheim – FC Bayern München 2:2 (1:2)
TSG 1899 Hoffenheim: 31- Alisa Vetterlein – 4- Kristin Demann, 21- Leonie Pankratz, 12- Stephanie Breitner, 10- Sabine Stoller, 8- Christine Schneider, 15- Leonie Keilbach ( 33- Fabienne Dongus, 60.), 32- Tamar Dongus, 20- Theresa Betz, 27- Silvana Chojnowski, 13- Mana Iwabuchi – Trainer Jürgen Ehrmann
FC Bayern München: 1- Kathrin Längert, 3- Nicole Cross, 25- Viktoria Schnaderbeck, 6- Katharina Baunach, 4- Clara Schöne, 14- Sarah Romert, 22- Amber Brooks, 9- Vanessa Bürki, 27- Laura Feiersinger, 20- Leonie Maier, 8- Sarah Hagen – Trainer Thomas Wörle
Tore: 0:1 Schnaderbeck (15.), 0:2 Baunach (23.), 1:2 Betz (37.), 2:2 Schneider (90.)
Schiedsrichterin: Marina Wozniak (Herne)
Zuschauer: 1250