Berlin, Deutschland (Weltexpress). Jetzt können sie kommen, die Angreifer aus den Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) und aus Israel. So ähnlich äußerte sich der syrische Außenminister Walid al-Muallim in Damaskus. Minister der Regierung unter Präsident Baschar al-Assad haben gut reden. Zwar hatten sie auf das S-400-System gehofft, doch immerhin bekommen die Syrer wenigstens das Langstrecken-Boden-Luft-Raketensystemen S-300 von den Russen.
Moskau war so gnädig, nachdem sich Angreifer aus Israel, die Ziele in Syrien angriffen, mit ihren F-16-Jets hinter einem russischen Aufklärungsflugzeug versteckten. Die veraltete Flugabwehr der Syrer, die auf die Angreifer schoss, traf das Flugzeug des Verbündeten. 15 Russen starben. Nicht nur für die Russen war das ein mieser Trick der Israelis.
Israel mischt nicht nur mit im Krieg in und gegen Syrien, sondern hält auch syrischen Boden besetzt. Der hügelige und karge aber landwirtschaftlich nutzbare Landstrich im Nahen Osten wurde von israelischen Soldaten 1967 erobert und unter israelische Besatzung gebracht. International anerkannt sind die Golanhöhen auf dem Papier Teil des syrischen Staatsgebietes. Erstmals um 1900 nach unserer Zeitrechnung wurden jedoch jüdische Siedlungen auf den Golanhöhen gebaut. Die Kolonial- und Besatzungsmächte Frankreich und das Britische Reich beziehungsweise das Vereinigte Königreich (VK) trennten jedoch die Golanhöhen von Palästina, wie sie auch später das Emirat Transjordanien von Palästina trennten. Daraufhin drängten immer mehr Juden in Gegenden des restlichen Mandatsgebietes Palästina. Teile der dort lebenden Bevölkerung flüchteten vor den Juden, die nicht nur als Siedler kamen, sondern auch als Eroberer und Teile der Araber vertrieben, anderen wurde ihr Land „abgekauft“ ähnlich wie den Indianern von den Einwanderern aus Europa ihr Land „abgekauft“ wurde.
Dass die Araber in der Arabischen Republik Syrien wenigstens ihre Golanhöhen zurückhaben wollen, das sei verständlich, wie sie meinen, doch Damaskus beabsichtige im Gegenteil zu Jerusalem keine Angriffe, keine Rückeroberung. Die syrisch-arabische Armee bombardiert nicht Israel. Im Gegenteil: Die israelischen Streitkräfte bombardieren Syrien. Jede syrischer Regierung tat klug daran, denn Israel ist ein Atomstaat und droht jedem Angreifer im Falle eines Falles mit seinen Atomwaffen.
Faisal al-Miqdad erklärte als stellvertretender Außenminister Syriens gegenüber chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, dass das aus der Russischen Föderation gelieferte Luftverteidigungssysteme ausschließlich zur Verteidigung diene und also nur bei einem Angriff auf Syrien eingesetzt werde.
„Israel, das sich daran gewöhnt hat, viele Angriffe unter verschiedenen Vorwänden durchzuführen, müsste neu kalkulieren und es überdenken, bevor es wieder angreift“, sagte al-Miqdad Xinhua zufolge und betonte: „Lasst die Israelis versuchen anzugreifen, wir werden uns verteidigen, wie wir es schon einmal getan haben.“
Der syrische Luftraum dürfte damit für Angreifer aus Israel passé sein. Für Israel dürfte die Zeit, als Ziele in Syrien nach Belieben bombardiert wurden, vorbei sein. Vermutlich wird das auch für den Libanon gelten, denn die Wirkungsweite der S-300 reicht.
Deswegen wurde aus Jerusalem gehetzt wie lange nicht mehr. Mal die Russen, mal Wladimir Putin und immerzu der Kreml würden die gesamte Region gefährden. Am Schlimmsten hetzen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dessen Minister Avigdor Lieberman, die versuchen, den Russen die Schuld für eine weitere Eskalation in die Schuhe zu schieben und erklären, dass es ihnen egal sei, ob Syrien S-300 oder S-700 hätten. „Wir machen sie platt“, drohen beide Kriegstreiber.
Möglicherweise machen die Israelis die eine oder andere FlaRak-Stellung der Syrer „platt“. Möglicherweise. Doch im Falle eines Falles würden die Russen dann S-400 liefern. Dagegen dürften die Plattmach-Möglichkeiten der Israelis äußerst beschränkt sein, vor allem dann, wenn Russland Syrien auch die elektronische Störung von Sattelitennavigation und Kommunikation von Kampfflugzeugen ermöglicht. Blindflug vor einer S-400-Stellung ist nicht das, was sich ein Pilot wünscht.
Noch ist die Lage scheinbar nicht soweit eskaliert, so dass israelische Militärs und Minister das russische Luftabwehrsystem also offensichtlich nicht fürchten. Die geopolitische Verschlechterung der Beziehungen Israels zu Russland hingegen sollten sie fürchten. Ein erneutes Töten von Russen durch Israelis und die S-400 müssen geliefert werden, fordern wird in der russischen Politik und Presse lautstark gefordert.
Auch in den VSA dürften die militärischen Möglichkeiten der Russen nicht unterschätzt werden, weswegen sich Washington halbwegs zurückhält. In Israel wird das als Paralyse verstanden, weswegen vor allem Netanjahu und Lieberman versuchen, das Pentagon und das Weiße Haus und also VS-Präsident Donald Trump zu gewinnen und daran zu erinnern, das Israel der Flugzeugträger der VSA ist.
Israel sowie mit Frankreich und das VK die alten Mächte in der Region drängen die VSA dazu, Syrien und Russland Paroli zu bieten. Die VSA solle „sich vom Gartenzaun lösen“ und mit ihren militärischen Mitteln den Druck auf den Kreml erhöhen, um die “ wütenden russischen Generäle zu besänftigen“, heißt es in der hebräischsprachige Tageszeitung „Ynet“ (24.9.2018).
Keine Frage: In Israel sprechen und schreiben die Falken, die weiter über Syrien kreisen und bombardieren wollen.
Und in Damaskus sind Minister der Meinung, die Angreifer aus den VSA und aus Israel könnten kommen.