Im Rest-Irak werden Messer und Schwerter gewetzt – Rund 500 Tote und über 20.000 Verletzte seit Beginn der Proteste Anfang Oktober 2019

Geschliffene Großschwerter im Irak. Quelle: Pixabay

Bagdad, Irak; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Irak, wie er als einheitlicher Staat zuletzt sowohl unter Saddam Hussein als Präsident als auch unter der Baath-Partei modernisiert wurde und existierte, ist seit dem völkerrechtswidrigen Angriff der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) und seiner Vasallentruppen nur noch Schnee von gestern.

Immer wieder schmilzt er. Mal sind es die Kurden, die im Grunde eine Art Kurdistan im Kleinen errichtet haben mit Erbil als Hauptstadt, mal muselmanische Kopfabschneider aus der salafistischen Meute der sunnitischen Mohammedaner, die einen Islamischer Staat im Irak und in Syrien errichteten beziehungsweise einen Islamischen Staat im Irak und der Levante. Auch und immer wieder sind es Schiiten, die ihren Teil zu Lachnummer Rest-Irak beitragen, in denen Laiendarsteller als Marionetten der VSA das Geschäft als Politik inszenieren, den Laden aber wie eine Firma betreiben, sich also selbst bedienen, als sei es ihre eigene.

Seit Wochen sind Massen auf den Straßen und wollen diese bis auf die Knochen korrupten Marionetten nur noch loswerden und zwar so schnell wie möglich. Sie weichen auch nicht vor den Totschlägern und Mördern unter den Polizisten und sonstigen Sicherheitskräften zurück, welche von den Satrapen auf die Leute im Land losgelassen werden. Dutzende Tote und Hunderte Verletzte sind mittlerweile zu beklagen. Doch für die Toten und Verletzten sind nicht nur die Regierung und das Regime zuständig, sondern auch deren Hintermänner in den VSA und im Iran.

Marc Thörner teilt im „Deutschlandfunk“ (6.12.2019) mit, dass sich nach dem Sturz des sunnitischen Diktators Saddam Hussein … der schiitische Iran Einfluss auf seinen Nachbarn Irak gesichert“ habe. Kein Wunder bei “ 70 Prozent … Schiiten“ im Irak.

Er teilt unter der Überschrift „Spannungen zwischen NachbarstaatenNeuer, alter Iran-Irak-Konflikt“ mit, was „der 22-jährige Ali Abd Alhuseyn dem Deutschlandfunk“ zu sagen hatte: „Es gibt viele Gründe für die Proteste. Seit dem Systemwechsel 2003 leiden die Iraker unter denselben politischen Problemen. Wir haben eine riesige Jugend- und Akademikerarbeitslosigkeit. Die Regierung hat dagegen nichts unternommen. Und nicht allein auf diesem Feld ist sie untätig. In keinem einzigen Bereich kann die Regierung irgendeinen Erfolg aufweisen. Es ist überhaupt kein Wunder, wenn die Menschen diese Dinge jetzt einfordern.“

Hinzu kommen Forderung nach einem Stopp der Korruption und einem Ende des iranischen Einflusses. Doch das ist so naiv, da können die Protestler gleich Schluss mit der VS-amerikanischen Besatzung fordern.

Immerhin weist Thörner nicht nur auf den ideologischen Einfluss aus dem schiitischen Iran hint, sondern notiert, dass „zum militärischen Einfluss des Iran noch wirtschaftlicher“ hinzukomme. „Viele beschweren sich darüber, dass die Märkte mit iranischen Produkten von minderwertiger Qualität geflutet sind, obwohl der Irak sie selber besser produziert. Dass Grundstücke, Baugenehmigungen und Bauanträge oft bevorzugt an Iraner vergeben werden.“ Sie sind neben den VS-Amerikanern, die Thörner in seinem Artikel ungeschoren davonkommen lässt, die größten Profiteure.

Und die Iraner mischen wie die VS-Amerikaner bei den Protesten, Kundgebungen und Demonstrationen, die oft zu Straßenschlachten mit Verletzten und Toten ausarten, mit. Allerdings spielt Washington wie Teheran, wo die Schreibtischtäter sitzen, über Bande. Sie tragen die Hauptschuld an rund 500 Toten und über 20.000 Verletzten seit Beginn der Revolte im Rest-Irak Anfang Oktober 2019.

Beispielsweise meldet „Nau“ (7.12.2019) unter der Überschrift „460 Tote und 20’000 Verletzte seit Beginn der Proteste im Irak“: „Seit Beginn der Proteste im Oktober sind im Irak mindestens 460 Menschen getötet worden. Über 20’000 Menschen wurden verletzt.“

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