Im Magic ist das möglich oder Alles Drinklusive im Magic Life Waterworld Imperial

Das "Entertainment-Team" des Club Magic Life Waterworld Imperial Belek.

Dort nennt man dieses, unser Reiseziel „Club Magic Life Waterworld Imperial“ und schreibt sämtliche Buchstaben der ersten drei Wörter groß. Groß sind auch die Reiseveranstalter, bei denen Urlauber buchen können. Alltours, TUI, Airtours, Hertz, LTU und weitere Dienstleiter bieten Reisen zu diesem Abschnitt der fruchtbaren Küstenebene Kleinasiens, die wegen ihrer langen, aber leider nicht breiten  Sandstrände Türkische Riviera genannt wird, an. Wir begeben uns in die Obhut der TUI Deutschland GmbH, die sich freundlich um alles kümmert, und setzen uns in den Flieger nach Antalya, einer alten Hafenstadt und heutigen Hauptstadt der Region. Der Flug über den Wolken wird länger dauern als die Suche im Internet.

Im Flugzeug sitzen vor, neben und hinter uns Türken. Mehrere Männer tragen Taliban-Bärte, einige Frauen tragen Kopftuch und viele davon das giftgrüne Tuch der Millí®-GörüÅŸ-Bewegung, die wie ihr geistiger Vater, Necmettin Erbacan, der 1973 ein Buch mit dem Titel „Milli GörüÅŸ“ (= Nationale Sicht) veröffentlichte, noch viel mehr Islam für die Türkei und auch für Deutschland will. Dafür gründen diese Sendungsbeflissenen Moscheevereine und bauen Gotteshäuser, in denen sie ihre Mitglieder betreuen und mehren, vor allem ihnen Geld abnehmen und dieses über dunkle Kanäle bis nach Palästina transferieren. Die heutige Regierungspartei der Türkei, die AKP, wurde mit diesen Geldern aufgebaut und auch die militante Hamas profitiert davon.

Hoffentlich haben diese Hinterwäldler nur den Hinflug und den nicht als Himmelfahrtskommando gebucht, denken wir und genießen auf unsere Art den günstigen Flug über Anatolien bis nach Antalya. Die Flugzeiten von Deutschland in die Türkei betragen im Schnitt drei Stunden. Da bleibt Zeit, eine Mahlzeit an Bord einzunehmen. Satt und zufrieden setzen wir sitzend in unserem Flugzeug, das mit uns und anderen vor uns über die Stadt und einen großen Bogen über das Mittelmeer flog, eines nach dem anderen ein Dutzend Kilometer östlich von Antalya auf. Wir haben wieder festen Boden unter den Füßen.

Der Internationale Flughafen von Antalya ist nach Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen noch größer geworden. Von den drei Terminals sind zwei international und werden unter anderem von der Fraport AG betrieben, die auch den internationalen Verkehrsflughafen Frankfurt am Main, eines der bedeutendsten Drehkreuze der Welt, betreibt.

Wer bereits an Bord Zigaretten gekauft hat, der wird sich am Boden ärgern, denn erstens ist Duty Free erlaubt und zweitens sind die Fluppen unten auf dem türkischen Flughafen billiger als oben in deutschen Flugzeugen … oder an deutschen Flughäfen. Bei den Glimmstengeln handelt es sich keinesfalls um „Polnische Zigaretten“.

Wir nehmen unser Gepäck entgegen und steigen in einen klimatisierten Reisebus. Meiden sie möglichst die ortsüblichen Dolmus, obwohl sie auf Fahrten mit diesen Großtaxen, die Linienstrecken fahren, mehr vom Leben der Leute kennenlernen, wie sie schwatzen und schmatzen, als abgeschottet im Bus voller sonnenhungriger Touristen.

Wie auch immer: Bis Belek sind es über die Schnellstraße 400 noch einmal etwas über 30 Kilometer. Rasant zieht die flache wie fruchtbare Landschaft an uns vorbei.

An Belek vorbei biegt der Fahrer rechts ab, fährt noch ein, zwei Kilometer durch ein Wäldchen und schwenkt links in eine Auffahrt eines eingezäunten Geländes. Wir sehen noch wenig von den 220 000 Quadratmetern, denn dichtes Grün versperrt den Blick. Außerdem ist es draußen dunkel. Leider schon.

Mit „Merhaba“ und „herzlich Willkommen“ begrüßen uns freundlich die adrett gekleideten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magic Life Waterworld. Sie stehen Spalier, bieten uns Willkommensgetränke und Leckereien und schenken uns Aufmerksamkeit. Auch Schauspielerinnen und Schauspieler sagen Hallo, bevor sie zurück ins Club-Theater müssen. „Die Shows bei Club Magic Life können sich durchaus mit Las Vegas, dem Broadway oder Suncity messen“, flüstert mir noch eine Schöne aus Südafrika ins Ohr. Ich war noch nie in Las Vegas, auf dem Broadway oder in Suncity und eine Club Magic Life-Show sah ich bisher auch noch nicht, denke ich mir, schweige und lächle nett. Doch zum „Nice“ muß man sich nicht groß mühen, die Atmosphäre bringt es mit sich.

Immerhin wird der Ankömmling nicht nur an der Rezeption sondern auch von der Show-Bühne aus unterhalten. Einige unserer Reisegruppe zieht es vorher noch ins Restaurant, wo man schon auf uns warten würde, heißt es, andere gehen gleich aufs Zimmer. Der Tag war lang und Reisen ist nicht nur aufregend sondern ermüdend zugleich.

Auf dem Weg zu unseren Zimmern erfahren wir, daß die All Inclusive Clubkette CLUB MAGIC LIFE sich im Portfolio der TUI Deutschland befindet. Für TUI und deren Clubkette sind Deutschland und Österreich die mit weitem Abstand wichtigsten Quellmärkte. Dass offensichtlich alle Mitarbeiter und Gäste Deutsch sprechen, ist also kein Wunder. Über einen Holzsteg vorbei an Palmen gelangen wir vorbei an einem Pool unterm Sternenzelt zu unseren Zimmern.

„Alle Zimmer sind klimatisierbar und mit Direktwahltelefon, SAT-TV, Minikühlschrank (inkl. Softdrinkpaket), Safe, Dusche oder Badewanne mit integrierter Dusche, WC und Föhn ausgestattet“, erläutert Clubmanager Adnan Özsoy und verweist auf die drei Wohntypen Hills, Palace und Village.

Die Doppelzimmer Hills Superior gibt es mal mit und mal ohne Balkon, doch immer mit Doppelbett und begehbarer Dusche. Die Doppelzimmer, in denen Eltern auch noch ein Kind unterbringen können, sind auch noch im Palace und Village zu haben. Die Suiten bestehen aus einer offenen Galerie im Obergeschoss, auf der sich ein Schlafzimmer und ein Badezimmer befinden, und einem Wohnzimmer im Untergeschoss. Im unteren Stock ist ein weiteres Badezimmer mit Dusche. Da kommen sich die maximal vier Bewohner nicht in die Quere. Diese Suiten im Hills bieten oft Meerblick, aber nicht alle. Kinder in Familienzimmern nächtigen meist in Kinderbetten bzw. in kleineren Zusatzbetten, bevor sie früh morgens zu Mama und Papa zum Kuscheln dürfen. Die Zimmer im Village verteilen sich auf ein paar Bungalows, um die viel Grün wächst und gedeiht.

Die ganze Anlage verfügt über 770 Zimmern in mehreren Gebäuden. Wenn diese alle belegt sind, dann braucht es zahlreiche Restaurants, um Hunderte hungriger Gäste zu bewirten. Neben dem MAGICO gibt es noch drei Spezialitätenrestaurtants, für die wir eine Reservierung empfehlen, und jede Menge Bars.

Im Magico frühstücken wir am nächsten Morgen. Das reichhaltige Buffet läßt keine Wünsche offen und so stehen wir Minuten, nicht weil wir anstehen müssen, sondern weil wir nicht wissen, was wir auf unsere Teller füllen sollen, in der kulinarischen Kulisse. Wir sind nicht die einzigen, denen die reichhaltige Auswahl Kopfzerbrechen bereitet und so geht es den ganzen Tag, denn da kommen noch Mittags- und Abendbuffet. Ganz zu schweigen von der Kaffeetafel mit reichlich Kuchen. Und Süßkram können die Türken. Die Österreicher aber auch! Das soll in der kommenden Saison das Cafe Sissi unter Beweis stellen. Ganz nach österreichischer Kaffeehaustradition werde köstlicher Julius Meinl Kaffee kredenzt und dazu Sachertorte, Topfenstrudel, aber auch Bienenstich und Apfelkuchen, verrät uns eine Servicekraft.

Wem das noch nicht genug ist, der greifen zu den „Snacks around the World“ inklusive Wiener Schnitzel, Sandwiches und Pasta. Für Nachtschwärmer empfehlen wir den Mitternachtssnack oder Würstlstand mit Käsekrainer, Weißwurst oder Currywurst, obwohl man richtig gute Currywürste eigentlich nur in Berlin essen sollte. Zum Essen paßt ein „kühles Blondes“ immer. Und weil die Tafelweine nun wirklich nicht jeder mag gibt es für die Bessertrinker gegen Aufpreis auch bessere Weine.

Daß bei all dem Sattessen und Über-den-Durst-trinken, das „drinklusiv“ ist, der Sport – vor allem der Wassersport – großgeschrieben wird, versteht sich von selbst. Vor allem In- und Funsportarten wie Aerobic, Nordic Walking, Tennis und Mountainbiking bieten Abwechslung und Möglichkeiten zum Kalorienabbau. Mit Beachvolleyball und Rasenfußball kann man seinem Hüftgold den Kampf ansagen. Auf dem Wasser steht die Spaßgesellschaft mit Schwimmringen auf Skiern oder sitzt auf einer „Banana“. Diese Banana-Fahrer landen so oft im Wasser, was sie scheinbar auch wollen, wie die Surfer, die das wiederum nicht wollen, aber allesamt Anfänger zu sein scheinen, weswegen sich die Sonnenanbeter dieses Abschnitts des türkischen Teutonengrills allesamt vor der Surfbrettausgabe for Beginners niederlegen, um sich zu amüsieren und dabei braun zu werden.

Sei`s drum, Spaß macht es offensichtlich allen Beteiligten, ob auf der Seebühne oder der Sandliege. Segeln können Landratten auch, immerhin das, was sie dafür halten, und wer will, der schafft es mit dem Katamaran schnell weit weg vom Strandtrubel. „Aber nicht zu weit raus!“

Ruhig und gesittet geht es beim Shuffleboard, Bogenschießen und Schattenboxen (was immer das auch ist, was uns der Fernostasiate da vorführt) zu. Am ruhigsten und gesittetsten ist`s jedoch auf dem Golfplatz gleich auf der anderen Seite der Straße, wo wir nicht nur auf sexiest Best Ager treffen. Die Zwischengeneration ist, man sieht es ihnen an, die Kinder losgeworden. Was nicht immer einfach ist, läuft hier mit leichter Hand.

Familienvorstände mit Kindern können die Kleinsten der Kleinen von einer Nanni betreuen lassen oder zu Schnappi, dem kleinen Krokodil, in den Baby Club bringen. Für Kindergarten- und Kinderladenkinder ist der Mungo-Club da. Zwar müssen die Kinder noch hingebracht und abgeholt werden, doch dazwischen ist Ruh`. Die Größeren unter den Kleinen, die Schulkinder zwischen 8 und 12 Jahren, laufen schon alleine hin zum „Kids Club“ und ungern pünktlich zurück, was man so hört, während die Teens zwischen 13 und 16 Jahren in ihren Teens Treff cool rübermachen. Daß jedes Alter seine Eigenarten hat und die im Urlaub ausgelebt werden, warum nicht. In Belek, im Magic Life Waterworld Imperial ist das möglich. Dafür hat sich die Crew des Clubhotels die fünf Sterne verdient. Und deswegen ist jetzt Schluß mit Schreiben. Wir feiern Urlaub.

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