Im Fall Gurlitt können die Erben hoffen – Geraubte Werke aus jüdischem Besitz sollen doch zurückgegeben werden

Wie „Süddeutsche.de“ berichtete, fußend auf den Recherchen eines Teams von SZ, NDR und WDR wird nun als erstes Werk in den nächsten Tagen, so die SZ, die Rückgabe des Porträts „Sitzende Frau“ von Henri Matisse mit den Nachfahren des Kunstsammlers Paul Rosenberg vereinbart werden.

Auf 60 Millionen Dollar wird der Wert des Gemäldes laut Recherchen des Bonner General-Anzeigers geschätzt. Die Journalistin und Ex-Gattin des wegen einer Sex-Affäre gestürzten Währungsfonds-Chefs Dominique Strauss-Kahn hatte das Bild für sich eingefordert, nachdem der Fund in Schwabing bekannt geworden war. Denn das Bild von Matisse hatte ihrem jüdischen Großvater und Kunsthändler Rosenberg gehört, der eine Galerie in Paris gehabt hatte und 1940 über Spanien nach New York geflohen war unter Zurücklassung seiner Sammlung, die von den Nazis geplündert wurde.

Noch nicht geklärt werden konnte das Schicksal von Max Liebermanns „Reiter am Strand“ aus der Sammlung Gurlitt. Ein New Yorker hat die Bundesrepublik Deutschland und das Land Bayern verklagt. Hier ist es der 88-Jährige David Toren, Anwalt, der dieses Bild von Liebermann als sein Eigentum beansprucht, da dieses Bild von den Nazis von seiner Familie geraubt worden sei. Sein Anwalt, August Matteis, hat erklärt: „Wir können schlüssig beweisen, dass Herr Toren der rechtmäßige Eigentümer ist“.

Wegen der umfangreichen Sammlungen Gurlitts über die gefundenen Kunstwerke in Schwabing in München und in einem Haus bei Salzburg wird es wohl noch zu manchen Überraschungen kommen, wenn die Bilder erst einmal alle öffentlich gezeigt werden können. Der gerichtlich bestellte Betreuer Gurlitts, Christoph Edel“, wird noch eine Menge zu tun  haben.

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