Dabei startete die Frankfurter Eintracht am Sonntagnachmittag etwas besser in die Partie und war in der Anfangsphase das gefälliger kombinierende Team. Aber Hannover 96 setzte in der Folge genau das um, was das Team von Mirko Slomka in der Vorrunde so erfolgreich spielen ließ: Konterfußball vom Feinsten und eiskalte Nerven vor des Gegners Tor. Bereits die erste Chance nutzte der wiedergenesene Norweger Mohammed Abdellaoue nach feinem Zuspiel von Sergio Pinto, als er nach Fehlern der Frankfurter Köhler und Clark aus 15 Metern das Leder an Oka Nikolov vorbei, flach links einschob (15.). Die nächste Großchance der Gäste vergab Emanuel Pogatetz, der nach einer Flanke von Kocka Rausch Nikolov mit einem schönen Kopfball zu einer Glanzparade zwang. Kurz darauf fiel dann aber doch das 0:2: Nach einer Ecke von rechts stieg 96-Verteidiger Christian Schulz am höchsten und konnte aus vier Metern weitestgehend unbehelligt einköpfen.
Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe sich die Hessen etwas erholt hatten, aber der schöne Vorstoß von Ochs über rechts wurde nicht belohnt. Anstatt selbst abzuschließen bediente dieser den über die gesamte Spieldauer blassen Torjäger Gekas, der die Kugel aber nicht erreichen konnte. Frankfurt hatte in der Folge ein optisches Übergewicht und mehr Ballbesitz, war jedoch offensiv zu unentschlossen um daraus Kapital zu schlagen. Im Gegenteil, die dickeren Chancen hatte weiterhin die Gäste von der Leine. So war es Sergio Pinto, der nach 53 Minuten am Pfosten scheiterte; den Nachschuss setzte Abdellaoue nur ans Außennetz.
Noch einmal spannend wurde es eine Viertelstunde vor Schluss, als der kurz zuvor eingewechselte Amanatidis mit einem wuchtigen Kopfball nicht an Hannovers jungem Ersatzkeeper Ron Robert Zieler vorbeikam. Der kurzfristig für Stammtorwart Fromlowitz ins 96-Team gekommene Zieler machte seine Sache über 90 Minuten sehr gut und hielt einige Schüsse der Frankfurter bravourös. Die endgültige Entscheidung fiel schließlich zwei Minuten vor Schluss durch einen sehenswert vorgetragenen Konter. Lars Stindl hatte sich auf der rechten Seite durchgetankt, passte das Leder scharf vor Nikolovs Kasten, wo der heranstürmende Didier Ya Konan keine Mühe hatte, das Leder in seiner ihm eigenen Art, zum zehnten Mal in dieser Saison wuchtig in die Maschen zu hauen.
Letztlich zu unkreative Frankfurter rannten nach einem Doppelschlag gegen einen eiskalt agierenden Gegner an und schafften kaum nennenswerte Torgefahr. Eintracht Frankfurt hat durch diesen Dämpfer den Anschluss an die Dortmund-Verfolger etwas verpasst und steht mit 26 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Hannover hingegen überrascht die Liga weiter mit Effizienz und Coolness und belegt derzeit einen absolut sensationellen zweiten Rang. Am nächsten Spieltag ist Schalke 04 zu Gast in Hannover während Eintracht Frankfurt bereits am Freitag zum HSV nach Hamburg reist.