Havarie im Suezkanal – Maritime Seidenstraße immer noch dicht, „Ever Given“ hängt weiter fest

Suez-Kanal-Konvoi vor Port Said. © 2020, Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Kairo, Ägypten (Weltexpress). Dass der Suezkanal immer noch dicht ist, weil das Containerschiff „Ever Given“ immer noch festhängt, das wird heute in verschiedene Medien gemeldet.

Unter der Überschrift „Suezkanal: ‚Ever Given‘ hängt immer noch fest – zehn Schlepper im Einsatz“ wird in „N-TV“ (27.3.2021) darauf hingewiesen, dass die VSA ihre Unterstützung zugesagt habe. „Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums bestätigte, wenn Ägypten eine formelle Anfrage stelle, könne sich das Experten-Team bereits am Samstag vom US-Flottenstützpunkt in Bahrain auf den Weg machen. Außerdem könne die US-Armee die Belegschaft von Schiffen beraten und unterstützen, die sich wegen der Blockade des Kanals für den Umweg um Afrika entschieden und dabei auf Piraten treffen könnten. ‚Wir können sicherlich beraten, aber wir können sie nicht alle eskortieren‘, sagte der US-Vertreter.“

Offensichtlich drehen manche Kapitäne ab und nehmen Kurs rundum Afrika.

In „Bild“ (27.3.2021) wird unter dem Titel „Hoffnung am Suezkanal – Wird der Problem-Pott heute noch freigebaggert? – 20 Schiffe haben lebende Tiere an Bord – Auch IKEA von der Blockade betroffen“ mitgeteilt, dass „der Fracht-Riese ‚Ever Given‘ (400 Meter lang, mehr als 220 000 Tonnen schwer) im Suezkanal“ seit Dienstag feststecke und „Hunderte Schiffe die Weiterfahrt“ blockiere. Allerdings sei „der Eigentümer des Containerschiffs … zuversichtlich, dass der Frachter noch heute geobrgen werden“ könne.

In der „Tagesschau“ (27.3.2021) wird unter „Havarie im Suezkanal – Die Gezeiten sollen es richten“ darüber informiert, dass „Spezialisten … mit Hilfe der Gezeiten einen Versuch unternehmen“ wollen würden, „das im Suezkanal festsitzende Containerschiff ‚Ever Given‘ zu bergen. Mindestens zehn Schlepper seien im Einsatz, am Ufer sowie am Boden des Kanals nahe dem Schiffsbug werde Sand abgegraben, sagte Yukito Higaki, Chef der japanischen Reederei Shoei Kisen. Man hoffe, dass das Schiff freikomme, wenn das Wasser nach der Flut wieder sinke. Sollte das nicht funktionieren, müsse man Container abladen, damit die ‚Ever Given‘ leichter wird.“

Nach Auskunft der „Tagesschau“ sollen mittlerweile “ etwa 280 Schiffe … auf beiden Seiten des Kanals auf eine Durchfahrt“ warten. Nun, die Schiffe warten nicht, sondern die Seemannschaften und viele andere mehr, oder?

Annelie Kaufmann teilt in „Legal Tribune Online“ (27.3.2021) unter der Überschrift „Ever Given-Havarie im Suez-Kanal – ‚Erst kommt die Ber­gung, dann die Haf­tungs­frage'“ mit, dass „Charterer, Reeder und Ladungseigner schlaflose Nächte haben“ dürften und, was Frau Dr. Hörnig zu sagen hat. Hörnig teilt u.a. mit: „Man versucht jetzt erstmal das Schiff so schnell wie möglich freizubekommen. Alles andere wird später geklärt, etwa wie hoch der Bergelohn ist und wer dafür mit welchem Anteil haftet. Das ist sehr typisch für das Seerecht: Es gibt einen Gedanken der Solidarität, das Schiff, die Mannschaft und die Ladung müssen gerettet werden. Wer dafür zahlt, klärt man hinterher. Erst kommt die Bergung, dann kommen die Haftungsfragen.“

Jeden Tag geht Ware im Wert von rund 8 Milliarden Euro durch den Schifffahrtskanal. Die steckt jetzt schon vier Tage fest.

Der Handel hängt an einem seidenen Faden, der maritime Seidenstraße. Der Ausbau von Alternativen rückt mehr denn je auf die Tagesordnung. Dass die Landwege zwischen Fernost und Westeuropa ausgebaut werden müssen und zwar sowohl Straßen als auch und vor allem Schienen, das wird deutlich. Auch der Trans-Eurasia-Express wird an Bedeutung gewinnen. Ohne Russland wird nichts gehen.

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