Berlin, Deutschland (Weltexpress). Bald beginnt in Berlin das Internationale Filmfestival. Die 96. Berlinale steht an und Tausende Besucher aus Berlin, Brandenburg, der Bundesrepublik und dem Ausland werden erwartet. Angeblich würden 3.800 Medienschaffende von den Roten Teppichen und aus den Lichtspielhäusern dieses angeblichen A-Festival berichten.
Doch die Berlinale ist nicht nur ein Ort des Spektakels, sondern auch der Ware. Vom 7. bis zum 15. Februar 2019 werden Verkäufer und Käufer aufeinandertreffen, vor allem auch auf dem European Film Market (EFM), der als das Geschäftszentrum dieses Festivals und als einer der führenden internationalen Filmmärkte der Welt gilt. Dabei geht es vor allem um den Gewinn in diesem Geschäft und nicht darum, Gutes zu tun.
Auf der Heimatseite im Weltnetz wird unter EFM-Berlinale darauf hingewiesen, dass „über 8.300 internationale Branchenexperten, darunter fast 1.500 Einkäufer und mehr als 480 Aussteller, den EFM besuchen würden. Berlinale ist also nicht nur Filmwelt, sondern auch Geschäftswelt.
Diese Geschäftswelt wird in einer Berlinale-Pressemitteilung vom 24.1.2019 unter dem Titel „Diversität bei der Berlinale 2019“ wie folgt verklausuliert: „Weltweit setzen sich Unternehmen und kulturelle Institutionen seit Jahren mit Inklusion und Gleichberechtigung auseinander. Spätestens seit der Me-Too-Bewegung und Konzepten wie Gleichheitsklauseln … ist die Dringlichkeit der Thematik auch in der Filmbranche angekommen. Zahlreiche Studien haben sich bereits der Frage der Teilhabe und Repräsentation in Film und Fernsehen gewidmet und Ungleichgewichte, zum Beispiel in Bezug auf Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit, vor und hinter der Kamera zahlenmäßig belegt. Dabei zeigen weitere Untersuchungen, dass Filme vielseitig von Diversität profitieren – vom Entstehungsprozess bis zur Auswertung. Teilhabe ist somit nicht nur eine gesellschaftspolitische Komponente, sondern die Voraussetzung für Erfolg.“
Wenn das so ist, warum wird dann das allgemeine Niveau nicht besser, sondern in der Masse immer mehr Müll für eine Gesellschaft der Ware und des Spektakels produziert? Seien wir doch ehrlich: Hinten den besonders herausragenden Beiträgen für Film und Fernsehen steckt häufig Homogenität. Wovon die Fanatiker der Gleichmacherei, die Unterschiede ignorieren, sonst noch so faseln? Von Durcheinander und Desaster. Sie nennen es „Vielstimmigkeit und Vielfalt“, die „sich jährlich in den Filmprogrammen der Sektionen und Sonderreihen, den Initiativen und in Sonderveranstaltungen“ widerspiegeln würden. Bla, bla, bla.
Was wir sehen, das ist vor allem Firlefanz der Film- und Fernsehproduktion, ihre Entfremdung vom Volk und eine Krise der Kritik. Da sich in der Ökonomie der Zeit alle anderen Ökonomien auflösen, leider die Lohnarbeiter vor und hinter der Kamera mehr denn je. Dass dabei von denjenigen, die die Verhältnisse weder verstehen, noch erklären und schon überhaupt nicht verändern können, die Erkenntnis, dass das Kapital weder Hautfarbe noch Geschlecht kennt, als Erfolg gefeiert wird, das ist so hinterfotzig wie die Schwätzerei von Diversität und Teilhabe und das Rühren in der Worthülsensuppe ein Witz ist.