Laut früheren Berichten steht der Oberbefehlshaber der libyschen Streitkräfte, Generalleutnant Abu Bakr Yunis Jaber, unter Hausarrest. Als Grund dafür wird seine Unfähigkeit angegeben, die landesweiten Anti-Regierungs-Aktionen in den Griff zu bekommen. Die Grenze zu Ägypten wird nicht mehr bewacht, seitdem die libyschen Grenztruppen ihre Posten verlassen haben.
Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi äußerte sich am frühen Dienstagmorgen erstmals seit Beginn des Aufstandes. In einem kurzen Video, das vom staatlichen Fernsehen ausgestrahlt wurde, sagte der libysche Machthaber:
«Ich wollte mit den jungen Leuten auf dem Grünen Platz (in der Innenstadt von Tripolis) reden und mit ihnen die Nacht verbringen, doch dann kam der gute Regen. Hiermit zeige ich: Ich bin in Tripolis und nicht in Venezuela. Hört nicht auf die Ansagen der streunenden Hunde!»
Die Proteste in den libyschen Provinzen gegen Muammar Gaddafi, der seit 42 Jahren an der Macht ist, dauern seit dem 15. Februar an. Nach Angaben internationaler Organisationen waren bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in Libyen, noch vor den jüngsten Bombardements in Tripolis, 500 Menschen getötet und rund 4000 weitere verletzt worden.
Gaddafi hatte im Jahr 1969, nach dem von ihm geleiteten Aufstand und dem Sturz von König Idris I., die Macht im Land übernommen und war bis 1979 Staatsoberhaupt. Nach dem Rücktritt von seiner Staats- und Parteifunktion bestimmte er als Revolutionsführer und ehemaliger Generalsekretär des Allgemeinen Volkskongresses die Politik des Staates.
Mit Material von Al Jazeera, dpa, Facebook, Reuters, RIA Novosti und Twitter.