Die Grünen haben zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in Baden-Württemberg Direktmandate erzielt. Und das gleich in vier Wahlkreisen: in Heidelberg, Mannheim, Stuttgart und Freiburg geht an das als "Ökopartei" verschriene und sich womöglich jetzt als "Volkspartei" sehendes Bündnis einstiger Fraktionen, die schon lange keinen linken und rechten Flügel mehr kennen.
In der Tat ist es historisch, daß einer wie Cem Özdemir Chef einer deutschen Partei ist. Dieser Grünen-Chef nennt, denn auch er ist angekommen im Establishment, den Erfolg seiner Partei bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg auch nicht anders, als andere ihn: "historisch". Mit einem solchen Ergebnis habe er nicht gerechnet, verkündet Özdemir in der ARD. Naja, lassen wir den Schönsprecher des besorgten Bürgertum ruhig reden.
Er sei "Zeuge eines historischen Wahlergebnisses". Auf die Frage nach einer künftigen Rolle in der Landespolitik sagte der aus Baden-Württemberg kommende Özdemir, er werde seine Parteifreunde im Land "aus Berlin unterstützen".
Wie auch immer: Die Grünen stehen in der ARD derzeit bei 24,1 Prozent, beim ZDF bei 24,4 Prozent. In Gewinnen und Verlusten wären das ein sattes Plus von derzeit 12,4 bzw. 12,7 Prozent.
CDU: 39,1 ARD, 39,2 ZDF. -5,1 ARD, -5,2 ZDF
Grüne: 24,1, ARD, 24,4 ZDF. +12,4 ARD, +12,5 ZDF
SPD: 23, 2 ARD, 23, 1 ZDF. -2 ARD, -2,1 ZDF
FDP: 5,3 ARD, 5,2 ZDF. -5,4 ARD, -5,5 ZDF
Linke: 2,8 ARD, 2,8 ZDF. -0,3 ARD, -0,3 ZDF