Flugsicherung heißt Vorsicht und nicht Nachsicht – Luftraum frühzeitig sperren und nicht dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist

Ein Flugzeug über den Wolken. Quelle: Pixabay, Foto: Fuzz

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass „angesichts der Drohungen und Einschüchterungen“ durch den Präsidenten und Oberbefehlshaber der VSA und seiner Untergebenen gegen die iranische Nation die dort verantwortlichen „Streitkräfte des Irans hundertprozentig in Gefechtsbereitschaft“ versetzten, „um eventuelle Attacken der USA abwehren zu können“, wie es in einer Erklärung des iranische Präsident Hassan Rohani heißt, die vom TV-Sender IRIB ausgestrahlt wurde, das ist verständlich, aber dass der Luftraum nicht gesperrt wurde und die Fluggesellschaften und Piloten nicht gewarnt wurden, das nicht.

Nicht verständlich ist es zudem, dass die zuständigen Beamten in den dafür vorgesehenen Behörden der Ukraine und anderer Staaten oder Staatenverbünde den Luftraum über dem Krisen- und Kriegsgebiet nicht sperrten. Nicht verständlich ist es außerdem, dass Fluggesellschaften in Spannungszeiten, in denen das Risiko steigt, hoch pokern und wie die Fluggesellschaft Ukraine International Airlines tief fallen.

Ob die verantwortliche Person bei der Luftabwehr des Irans nun vor ein Militärgericht kommt oder nicht, das spielt angesichts der Wagnisse, welche Hasardeuren scheinbar bei Fluggesellschaften oder bei der Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA für European Union Aviation Safety Agency) mit Sitz in Köln eingehen, keine Rolle. Auch bei der EASA scheinen Verantwortlichen oft erst dann zu reagieren, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Erst als die zweite Boeing 737 Max 8 in Äthiopien abstürzt, verhängte die EASA ein Flugverbot ab Dienstag, 12. März 2019, ab 20 Uhr MEZ. Zuvor sperrten zahlreiche Staaten, deren Verantwortliche sich offensichtlich mehr Sorgen machten, ihren Luftraum. Sie kümmerten sich aus Vorsicht und übten keine Nachsicht mit den Profitinteressen von Kapitalgesellschaften.

Längst meiden Fluggesellschaften den Luftraum im besagten Hochrisiko-Raum. Darauf wird in „DW“ (8.1.2020) unter dem Titel „Luftverkehr – Airlines meiden den Luftraum über Iran“ hingewiesen. „Den Anfang machte Air France, die deutsche Lufthansa folgte am Mittwoch wenig später. Dann zog die niederländische KLM nach, und die russische Luftfahrtbehörde riet den Fluggesellschaften des Landes, den Luftraum über dem Irak, dem Iran, dem Persischen Golf und dem Golf von Oman zu meiden. Die US-Luftfahrtaufsicht verbot Airlines aus den USA den Überflug über die gesamte Golfregion.“

Die Golfregion ist ein weitaus größerer Raum als der Irak und Iran. Haben die Herren und Damen bei der EASA in Köln das berücksichtigt?

Die Lufthansa AG teile am Freitag mit, dass sowohl die Lufthansa als auch das Tochterunternehmen Austrian Airlines statt täglich von Frankfurt am Main und Wien nach Teheran zu fliegen diese Flüge „bis zum 20. Januar“ gestrichen habe. Piloten zweier Flugzeuge mit Passagieren auf dem Weg nach Teheran kehrten übrigens am Donnerstag über Osteuropa um und flogen zurück.

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