Finanzstabilitätsrat will Cyberwährungen kontrollieren und regulieren

Libra von Facebook. Quelle: Pixabay, Foto: Gerd Altmann

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Der Finanzstabilitätsrat (FSR) gilt als „ein internationales Gremium, das angeblich die Arbeiten zur Aufsicht und Regulierung der internationalen Finanzmärkte koordiniert und fördert“. So und nicht anders teilt dies das Bundesfinanzministerium am 10.8.2011 unter der Überschrift „Fi­nanz­sta­bi­li­täts­rat“ mit. Doch die Mitglieder dieser Veranstaltung, und Mitglieder seien „Notenbanken, Aufsichtsbehörden und Finanzministerien der G20 Länder sowie der Sonderverwaltungsregion Hongkong, der Niederlande, der Schweiz, Singapurs und Spaniens“ gehören würden, kann nicht nur hingucken, sondern auch wegschauen, wenn`s sein muss.

In Sachen Digitalwährungen wurde offensichtlich zu lange weggeguckt. Im „Handelsblatt“ (19.2.2020) heißt es unter der Überschrift „Digitale Währungen – Finanzaufseher wollen schnell auf Cyberwährungen reagieren“, dass die Mitglieder des Finanzstabilitätsrates „durch Umwälzungen im Zahlungsverkehr wie Libra und ähnliche Cyberwährungen“ aufgeschreckt seien und nun „weltweit zur Eile“ drängen würden.

Randal Quarles schrieb als Oberboss des FSR einen „am Mittwoch veröffentlichten Brief an die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20)“, in dem es heißt: „Wir sind entschlossen, die Entwicklung der notwendigen regulatorischen und aufsichtlichen Antworten auf diese neuen Instrumente zu beschleunigen.“

Offensichtlich versucht er allerdings nicht im Namen derer, die hinter ihm stehen, G20-Finanzminister und -Notenbankchefs der G20, die sich am kommenden Wochenende in der Hauptstadt der Saud-Dynastie Riad treffen wollen, auf Linie zu bringen. Zu der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Zu der G20 gehören auch die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, VR China und Südafrika, nicht nur die VSA, Kanada und das VK sowie mit der BRD, Frankreich und Italien drei EU-Staaten. Die Italiener werden im Kreis der G20 übrigens nicht ernst genommen, und auch auf die klammen Franzosen wird immer weniger Rücksicht genommen.

Und wenn das geplante Facebook-Geld Libra kommt, dann lässt diese Libra genannte Veranstaltung die der Franzosen und Italiener noch älter aussehen.

Wie die Deutschen und die es noch sein wollen sich mit dieser Euro genannten Pustekuchen-Währung gegen Libra und andere wehren wollen, das weiß im Bundesfinanzministerium wohl niemand, denn weder mit dem FSR noch mit der EZB wird man die neuen Kräfte am Markt einhegen geschweige den einlullen können.

Die Züge der Cyberwährungen sind längst abgefahren und in der BRD gibt es noch nicht einmal einen eigenen Haupbahnhof für fremde Eisenbahnen. In Merkel-Deutschland unter den Altparteien CDU, CSU und SPD ist das alles offensichtlich Neuland. Immerhin sind Cyberwährungen in Kürze in Riad ein Thema.

Vorheriger ArtikelMerkel-Regierung will deutsche Vasallentruppen weiter an der Seite der Invasions- und Besatzungsmacht VSA in Afghanistan lassen
Nächster ArtikelBis zum Beginn der 70. Berlinale „Lieber Mr. Salinger“ lesen